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Ebelsbach
Gemeinderat Ebelsbach beschließt städtebauliches Konzept: Welche Projekte geplant sind
'Über Nacht' ist die Gemeinde stolz Besitzerin dieser 'alten Mühle' aus dem Jahre 1354 geworden. Nun muss ein Nutzungskonzept gefunden werden.
Foto: Günther Geiling | "Über Nacht" ist die Gemeinde stolz Besitzerin dieser "alten Mühle" aus dem Jahre 1354 geworden. Nun muss ein Nutzungskonzept gefunden werden.
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 04.08.2024 02:40 Uhr

Seit einiger Zeit befasst sich der Gemeinderat von Ebelsbach schon mit einem "integrierten städtebaulichen Einwicklungskonzept" (ISEK), das Voraussetzung zur Aufnahme von Teilräumen der Gemeinde und einzelne Projekte in alle Städtebauförderungsprogramme ist. Nun beschloss das Gremium das Untersuchungsgebiet, das im Wesentlichen die historischen "Altorte von Ebelsbach und Gleisenau mit verbindendem Grünzug" betrifft.

Mit dieser Sitzung war auch ein Bürgerforum verbunden, für das sich allerdings nur sieben Bürger interessierten. Bei der finanziellen Unterstützung der Maßnahmen können nämlich auch sie durch Mittel aus der Städtebauförderung sowie durch steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten bei Modernisierung und Instandsetzungsmaßnahmen profitieren.

Abwanderung der 20- bis 30-Jährigen

Stadtplaner und Geograf Volker Salm und Johannes Klüpfel von Schirmer/Architekten und Planer stellten das Konzept mit seinen Rahmenbedingungen sowie zukünftige Entwicklungen vor. In Ebelsbach wird der Einwohnerrückgang bis zum Jahr 2033 auf 3607 Einwohnern angesetzt. Die Zahl in der Altersspanne  65 Jahre und älter wird bis dahin um rund 26 Prozent (+212 Personen) auf 1027 anwachsen, die Anzahl der 75-Jährigen und älter wird ebenfalls um rund 26 Prozent (88 Personen) steigen.

Die Konsequenzen seien eine deutliche Zunahme von älteren Menschen, ein Einwohnerrückgang im "Mittelbau" sowie ein "Brain-Drain"-Wegzug, also eine Abwanderung der 20- bis 30-Jährigen für Ausbildung, Beruf oder aufgrund von fehlendem Wohnraum.

Besonderer Handlungsbedarf bei Schloss Ebelsbach

In Workshops, einer Bürgerwerkstatt sowie im Gemeinderat waren Ideen entwickelt worden, die auch bei der Priorisierung berücksichtigt wurden. An vorderster Stelle stand dabei die Sicherung und Sanierung von Schloss Ebelsbach und das Bahnhofumfeld. Beim Schloss Ebelsbach herrsche besonderer Handlungsbedarf bei der Dachkonstruktion. Die nächsten Schritte sind deshalb, zum Schutz vor weiterem Verfall, ein Dachneubau. Ein herausforderndes Projekt sei die "Revitalisierung von Schloss Ebelsbach", wozu bereits viele Nutzungsmöglichkeiten gesammelt wurden. Die reichen von einer Verwaltung, über eine Touristeninformation bis hin zu einem historischen Handwerkerhof in den Stallungen.

Gemeinderat Ebelsbach beschließt städtebauliches Konzept: Welche Projekte geplant sind
Foto: Günther Geiling

Beim Bahnhof soll insbesondere der "Ankunftspunkt" attraktiver und der Verkehrsknoten ausgebaut werden. Parkbuchten, Baumpflanzungen mit Eingrünung sowie Verlagerung des Wertstoffhofes wären hier einige Ansätze. In Ebelsbach stehe dann noch die Nachnutzung eines ehemaligen Gasthofes in der Stettfelder Straße (Historischer Jungfernhof), ein Nutzungskonzept für das alte Pfarrhaus mit Pfarrsaal, die Umnutzung der alten Mühle für Kultur und Soziales, ein Dorfmuseum oder Räumlichkeiten für Vereine und Kultur an.

Errichtung eines Freizeitband "Grünes Ebelsbach"

Ein besonderes Projekt zwischen den beiden Schlössern Ebelsbach und Gleisenau ist der "Masterplan" Freizeitband "Grünes Ebelsbach". Konkrete Punkte sind hier die Errichtung eines Pumptrack, eines Kneipp Beckens im Bereich der Fischtreppe, die Gestaltung von Zugangsbereichen zum Wasser und eine Entsiegelung und Begrünung von Parkplätzen.

Am Ende des Bandes stößt man dann auf das Schloss Gleisenau, für das ebenfalls ein Sanierungs- und Nutzungskonzept gefordert wird, insbesondere für das dreigeschossige Mansarde-Walmdach aus dem Jahr 1770 mit Nebengebäuden. Projektbausteine wurden hier, mit dem Bildungsbereich, unter anderem Volkshochschule, Hochschule und Akademie und Klinik Schlosshotel, aufgelistet.

Auch über eine sinnvollere Nutzung des Schlosses Gleisenau gibt es im Konzept mögliche Vorschläge, ebenso für den See und den Schlosspark.
Foto: Günther Geiling | Auch über eine sinnvollere Nutzung des Schlosses Gleisenau gibt es im Konzept mögliche Vorschläge, ebenso für den See und den Schlosspark.

Im Bereich des Altortes von Gleisenau wurde die Sanierung das Feuerwehrgerätehaus herausgenommen, dies wurde von Seiten der Bürger kritisiert. Gemeinderat Gerald Makowski (CSU) forderte, das im Konzept wieder aufzunehmen. Weiterhin fragte er, warum der "Klosterhof" mit einbezogen wurde, nicht aber der Innenhof bei der Gärtnerei. Geograf Salm verwies auf das Ergebnis der vorbereitenden Untersuchungen und auf die Rechtsprechung. Er werde es aber in der Lenkungskommission vorbringen. Mit neun zu zwei Stimmen wurde der Abschlussbericht beschlossen und die Satzung einstimmig verabschiedet.

 
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