
Der Haushalt der Gemeinde Untermerzbach, die 1655 Einwohner zählt, stand bei der Sitzung des Gremiums am Montagabend im Rathaus auf der Tagesordnung. Vereidigt wurde der 18-jährige Oliver Ehrlich aus Recheldorf als Feldgeschworener.
Zunächst erläuterte die Geschäftsführerin der Gemeinde, Tanja Zürl, die Jahresrechnung 2022. Demnach betrug der Verwaltungshaushalt in Einnahmen und Ausgaben 486.137 Euro, im Vermögenshaushalt 284.356 Euro. Der Gesamthaushalt belief sich auf 7.332.493 Euro. Der Schuldenstand der Gemeinde betrug zum 31. Dezember 2021 517.400 Euro. Durch Aufnahme eines Darlehens von 740.000 Euro im Jahr 2022 und einer Tilgung von 59.136 Euro bezifferte sich der Schuldenstand zum 31. Dezember 2021 auf 1.198.264 Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 740,58 Euro gleichkommt.
"Insgesamt ist die finanzielle Entwicklung für 2022 entsprechend der Haushaltsplanaufstellung verlaufen", sagte Tanja Zürl. Eine freie Finanzspanne, Indikator für möglich Investitionen, war nicht gegeben. Die Jahresrechnung wurde zur Kenntnis genommen, die Mehrausgaben gebilligt.
Keine neuen Schulden
Auf den Haushalt für das Jahr 2023 eingehend sagte die Geschäftsleiterin, dass der Haushaltsansatz im Verwaltungshaushalt in Einnahmen und Ausgaben auf 5.378.600 Euro und im Vermögenshaushalt auf 2.224.550 Euro festgesetzt wurde, sodass ich der Gesamthaushalt auf 7.603.150 Euro beläuft. Weiter zeigte Tanja Zürl die anstehenden Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungs- und Vermögenshaushalt auf. Die freie Finanzspanne wurde mit 518.892 Euro angegeben. Zum 31. Dezember 2022 waren Schulden von 1.198.264 Euro vorhanden, neue sollen nicht aufgenommen werden.

Beabsichtigt ist eine Tilgung von 59.136 Euro, sodass sich der Schuldenstand zum 31. Dezember 2023 auf 1.139.128 Euro verringern dürfte. Die Pro-Kopf-Verschuldung würde dann auf 704,03 Euro betragen.
Bürgermeister Helmut Dietzwies auf gestiegene Personalkosten im Bauhof hin, die Energiekostensteigerung und weitere Punkte, um den recht kostenintensiven Haushalt zu erklären. Sein Fazit: "Wir müssen vorsichtig mit unseren Finanzen umgehen, große Spielräume haben wir nicht, es ist ein großer Haushalt mit spannenden Zahlen."
Anbau für Feuerwehrhaus
Das Feuerwehrgerätehaus in Recheldorf wird, wie Dietz sagte, einen Anbau von 3,5 auf 5 Meter erhalten. In Holzbauweise, wie angedacht, könne das nicht erfolgen, da eine Brandmauer nötig wäre. Die Kosten würden insgesamt etwa 20.000 Euro betragen, was allerdings erst im Jahr 2024 in Frage käme. Das Gremium stimmte zu.
Mehrkosten entstehen für das "Heimatdorf – Sitten und Bräuche", teilte das Gemeindeoberhaupt mit. Angesetzt waren 11.520 Euro, nun belaufen sich die Kosten auf 14.400 Euro. Die Mehrkosten billigte der Gemeinderat.
Neu überarbeitet wurde die Satzung zur Erhebung von Erschließungsbeiträgen, welcher das Gremium zustimmte.
Die digitale Ausstattung eines vierten Klassenzimmers für die Grundschule Untermerzbach mit entsprechenden Geräten beläuft sich auf 10.900 Euro, einschließlich Elektroarbeiten kommen etwa 18.000 Euro zusammen.
Wie Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) sagte, habe der Gemeinderat im März 2023 die Teilsanierung der ehemaligen Schule in Memmelsdorf beschlossen. Die Arbeiten, Sanitär- und Heizungsanlage, sollen im September beginnen. Auch weitere Arbeiten stünden an, Maler- und Putzerarbeiten, Trockenbauarbeiten, Fliesenleger- Estricharbeiten, Schreiner- und Schlosserarbeiten. Ausschreibungen würden in Kürze versandt. Das Gremium ermächtigte Bürgermeister und Verwaltung, die Aufträge an die wirtschaftlich günstigsten Anbieter zu vergeben.