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Ebelsbach
Gemeinde Ebelsbach senkt ihre Schulden
Der ehemalige Bahnhof, der inzwischen den Bauhof beherbergt, soll in nächster Zeit auch sein äußeres Erscheinungsbild ändern.
Foto: Günther Geiling | Der ehemalige Bahnhof, der inzwischen den Bauhof beherbergt, soll in nächster Zeit auch sein äußeres Erscheinungsbild ändern.
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 29.10.2022 02:41 Uhr

"Wir haben einen gesunden Haushalt, mit der Ablösung von Krediten haben wir unsere Schuldenlast vermindern und sogar Rücklagen bilden können. Wir können zufrieden sein. Mit Blick auf die Preissteigerungen bei Strom und Gas sowie den Projekten in den nächsten Jahren schwant mir jedoch Vieles." Das betonte Bürgermeister Martin Horn (SPD) bei der Beratung des Ebelsbacher Haushaltes für das laufende Jahr 2022, der sich im Verwaltungshaushalt auf rund 8,34 Millionen Euro beläuft und im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um fast 840.000 Euro aufzeigt.

Kämmerer Jürgen Pfister bezeichnete den Anstieg der Gewerbesteuer als den erfreulichsten Punkt. Mit der Erhöhung um 332.238 Euro auf 1,08 Millionen Euro habe sie die Millionengrenze gerissen, das sei besonders erfreulich. Nennenswert wären aber auch die höheren Schlüsselzuweisungen, die sich ebenfalls um 159.448 Euro auf gut 1,56 Millionen Euro gesteigert hätten.

Auf der anderen Seite sind bei den Ausgaben ebenso in verschiedenen Bereichen Steigerungen zu verzeichnen. Allen voran kletterte der Verwaltungs- und Betriebsaufwand um 471.090 Euro auf fast 1, 97 Millionen Euro, die Personalausgaben erhöhen sich um 71.361 Euro auf 839.200 Euro und die Umlage für den Grundschulverband steigt um 57.149 Euro auf 274.227 Euro, was auch mit der Digitalisierung begründet wurde.

Hohe Summe bei der Einkommenssteuer 

Die bedeutendsten Einnahmen sind außerdem der Einkommensteueranteil mit 2,22 Millionen Euro, der Einkommensteuerersatz mit 100.150 Euro und der Umsatzsteueranteil mit 172.936 Euro. Bei den Ausgaben fallen ins Gewicht: Kreisumlage gut 1,77 Millionen Euro, VG-Umlage 611.322 Euro, Hauptschulverbands-Umlage 79.190 Euro, Grundschulverbands-Umlage 274.227 Euro sowie die Personalausgaben mit 839.200 Euro.

Unter Berücksichtigung der ordentlichen Tilgung in Höhe von 74.999 Euro und der Ablösung eines Kredits in Höhe von 381.775 Euro (für das Feuerwehrhaus und das Gebiet Lohwiese) sinke der Schuldenstand von 776.131 Euro auf 319.357 Euro.

Zusätzlich dürfe man aber auch die Verpflichtungen außerhalb des Haushalts nicht außeracht lassen. So habe die Gemeinde noch Verpflichtungen im Abwasserzweckverband Eltmann-Ebelsbach mit 535.488 Euro und dem Hauptschulverband Ebelsbach mit 489.131 Euro, womit sich der Gesamtschuldenstand der Gemeinde auf 1,8 Millionen Euro beziffern lässt. Die Gemeinde könne aber vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt 922.265 Euro übertragen und habe eine Rücklage von fast 138 Millionen Euro.

Feuerwehrwesen ist der größte Posten bei den Ausgaben

Kämmerer Pfister erläuterte auch den Vermögensplan mit 3,32 Millionen Euro und zeigte die wichtigsten Investitionen auf. Sie verteilen sich auf das Feuerwehrwesen mit 475.000 Euro, die Außensportanlagen mit 204.000 Euro, den Grundstückskauf mit 145.000 Euro, die Tonleite sowie Gehwege in Rudendorf und am Schulberg 525.000 Euro, die Umrüstung der Straßenbeleuchtung mit 195.000 Euro, Friedhof Ebelsbach und Leichenhaus Steinbach 70.000 Euro, Photovoltaikanlage Schloss Gleisenau 160.000 Euro, Sanierung VG-Gebäude 55.000 Euro oder verschiedene Außenanstriche (Bauhof Bahnhofstraße, Bürgersaal/Sportzentrum, Schloss Gleisenau) 60.000 Euro.

Die Aussegnungshalle in Steinbach präsentiert sich nach ihrer Sanierung und einem Außenanstrich in neuem Glanz.
Foto: Günther Geiling | Die Aussegnungshalle in Steinbach präsentiert sich nach ihrer Sanierung und einem Außenanstrich in neuem Glanz.

Dass dem Bürgermeister für die nächsten Jahre manches "schwane", liegt sicherlich an den Summen, die im Finanzplan für die Jahre 2023, 2024, 2025 aufgeführt sind. Größte Baumaßnahme wird hier die Ortsumgehung ST 2277 in Richtung Stettfeld sein, wo Millionensummen im Raum stehen. Bisher sind vier Millionen Euro eingeplant.  Auch die Erschließung des Baugebietes "Eichholz" in Schönbrunn ist hier einmal mit 190.000 Euro vermerkt, wobei die Wasserversorgung von Schönbrunn mit 200.000 Euro dazukommen wird. Für die Ertüchtigung der Kläranlage in Appendorf, an die der Ortsteil Rudendorf angeschlossen ist, sind 350.000 Euro eingeplant.

Leichenhaus in Steinbach saniert

Der Haushalt der Gemeinde schließt mit einer Gesamtsumme von 11, 65 Millionen Euro ab, die mit 8,34 Millionen Euro auf den Verwaltungs- und mit 3,31 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt entfallen. Die Steuerhebesätze bleiben bei 375 Prozent für Grundsteuer A und B sowie 350 Prozent bei der Gewerbesteuer unverändert. Sowohl der Haushalts- als auch der Finanzplan wurden vom Gemeinderat einstimmig befürwortet.

Bürgermeister Martin Horn präsentierte in Bildern, dass am Friedhof in Steinbach das Leichenhaus saniert und mit einem Anstrich versehen wurde. Die Metalltore würden noch erneuert. Ebenso konnte man am Friedhof in Ebelsbach die weiteren Arbeiten abschließen. Hinsichtlich des Terroir-F-Punktes im Weinberg Steinbach wurde auch nach dem Fortschritt für einen Parkplatz an den Weinbergen vor Steinbach gefragt. So soll hier das Dreieck an der B 26 vor Steinbach käuflich erworben werden. "Ich bin dran am Grundstück. Ob dann dort jemand parkt, ist eine andere Sache".

 
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