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HAßFURT
Geld für Knetzgaus Mitfahrbänke und Synagoge Gleusdorf
Bei der Übergabe der Förderbescheide (von links) Bettina Fritzler und Susanne Wolfrum-Horn aus dem LEADER-Sachgebiet, 1. Bürgermeister Thomas Stadelmann, Zeil, LAG-Geschäftsführerin Karin Gadamer, Thomas Zettelmeier, Bürgermeister Stefan Paulus, Knetzgau, 1. Bürgermeister Helmut Dietz, Unternerzbach und Konstanze Goldbach vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Foto: Günther Geiling | Bei der Übergabe der Förderbescheide (von links) Bettina Fritzler und Susanne Wolfrum-Horn aus dem LEADER-Sachgebiet, 1.
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:48 Uhr

Zwei Projekte im Landkreis haben jetzt eine Förderzusage erhalten: Für das Gemeinschaftsprojekt „Mitfahrerbänke“ bekommt die Gemeinde Knetzgau 25 851 Euro (Gesamtkosten rund 51 000 Euro). Und für das Informationszentrum für die Orts- und jüdische Geschichte „Synagoge Gleusdorf“ kann die Gemeinde Untermerzbach auf 87 600 Euro (Gesamtkosten rund 174 000 Euro) bauen. Beide Projektträger nahmen die positiven Bescheide im Rahmen der LEADER-Förderung mit Freude entgegen.

In Vertretung von Landrat Schneider beglückwünschte Zeils Bürgermeister Thomas Stadelmann die Verantwortlichen. In Knetzgau habe das „Bündnis für Familien und Senioren“ bereits im Oktober 2017 ein Bürgerforum veranstaltet und dabei die Themen Familien- und Seniorenfreundlichkeit abgefragt, in welchen Bereichen die Gemeinde gut oder weniger gut aufgestellt sei. Dabei sei auch nach Lösungsvorschlägen gefragt worden – und es kam der Vorschlag der „Mitfahrerbänke“.

Bottom-up-Prinzip

„Die Idee kam also von den Bürgern selbst, was sehr positiv ist. Das ist das so genannte Bottom-up-Prinzip, das sich LEADER schon immer auf die Fahne geschrieben hat. Mitfahrerbänke sollen die Mobilität innerhalb der Gemeinde Knetzgau und in die Kreisstadt Haßfurt verbessern. Durch die Mitfahrerbänke erhalten die Bürgerinnen und Bürger eine Möglichkeit zur Selbsthilfe, denn durch das bürgerschaftliche Engagement kann der ÖPNV sinnvoll ergänzt werden“, betonte Stadelmann.

Jüdischen Leben seit 1521

In Gleusdorf will die Gemeinde Untermerzbach die ehemalige Synagoge als Informationszentrum für die Orts- und jüdische Geschichte umbauen. In diesem historischen Gebäude sollen die reiche Geschichte des Ortes Gleusdorf erzählt und die Erinnerungen an die bereits 1521 nachweisbare jüdische Geschichte wachgehalten werden. „Obwohl die jüdische Gemeinde damals nur aus wenigen Familien gestand, wurde eine eigene Synagoge unterhalten mit einem eigenen angestellten Religionslehrer“, betonte Thomas Stadelmann.

Bei diesem Projekt soll die Geschichte der jüdischen Familien dargestellt sowie das einstige Aussehen des Gebäudes und des ehemaligen Judenviertels rekonstruiert und mittels 3-D-Simulation nähergebracht werden. Das Informationszentrum werde auf die Fragen „Wie sah das Dorf aus? Wie haben die Juden gelebt? Wie war die Synagoge innen eingerichtet?“ Antworten geben.

Die Leader-Aktionsgruppe Haßberge beschäftigte sich mit weiteren Projekten wie einem „MINT-Labor“ am Regiomontanus-Gymnasium Haßfurt oder über nachlaufende Umlaufverfahren wie die Erlebniswelt „Fränkischer Sandstein“ in Breitbrunn. Weitere Informationen gab es zur „Alten Schmiede“ in Happertshausen, dem Gemeinschaftsprojekt Mitfahrerbänke, dem Transnationalen Leader-Projekt für zisterziensische Klosterlandschaften in Mitteleuropa sowie einer „Skate- und Bikeanlage“ in Knetzgau.

Leuchtturmprojekt für Landkreis

Thomas Zettelmeier von der Gemeindeverwaltung in Knetzgau stellte dabei den „Skate- und Bikepark“ vor, den die Gemeinde installieren will. „Der Park hat ein Alleinstellungsmerkmal, weil es so etwas im Landkreis noch nicht gibt und er soll ein Leuchtturm in Sachen Bewegung werden.“ Das Projekt sei von den Jugendlichen selbst in die Diskussion geworfen und mit ihnen besprochen worden. Dabei hätten sie sich beharrlich gezeigt und auch eine Unterschriftenliste dafür vorgelegt. „Nicht nur für die Gemeinde Knetzgau, sondern für den ganzen Landkreis kann dies zur zusätzlichen Attraktivität werden und den Tourismus steigern“, meinte Thomas Zettelmeier. Der Standort sei schon ausgewählt, der Park soll in das Gewerbegebiet von Knetzgau kommen. Hinsichtlich der Kosten geht Knetzgau derzeit von 400 000 Euro aus und erwarte eine Leader-Förderung. Die Gemeinde Knetzgau habe schon Kosten in ihren Haushalt eingestellt.

Die ehemalige Synagoge in Gleusdorf wird zu einem Informationszentrum zur Orts- und jüdischen Geschichte.
Foto: Robert Wild | Die ehemalige Synagoge in Gleusdorf wird zu einem Informationszentrum zur Orts- und jüdischen Geschichte.
 
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