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ZEIL
Gehen die Lichter wieder an?
Bei Allmilmö in Zeil wurde inzwischen die letzte Küche montiert. Ein Teil der Belegschaft in einer Größenordnung von 40 bis 50 Beschäftigten, hatte nach der Insolvenz der Firma noch die restlichen Aufträge abgearbeitet. Es gibt allerdings immer wieder Gerüchte, dass Inhaber Johannes La Cour die sich über rund sieben Hektar erstreckenden Immobilien und Produktionshallen, die nicht Gegenstand der Insolvenz waren, mit der Gründung eines neuen Unternehmens wiederbeleben könnte. Das könnte sogar „allmilmö“ heißen, denn den Markennamen besitzt noch Johannes La Cour.
Foto: Frederik Sauer | Bei Allmilmö in Zeil wurde inzwischen die letzte Küche montiert. Ein Teil der Belegschaft in einer Größenordnung von 40 bis 50 Beschäftigten, hatte nach der Insolvenz der Firma noch die restlichen Aufträge abgearbeitet.
Von unserem Redaktionsmitglied wolfgang sandler
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:09 Uhr

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Darum hat nach der Insolvenz des Zeiler Küchenherstellers Allmilmö die Gerüchteküche nicht aufgehört zu brodeln. Nicht zuletzt auch deshalb, weil in den Produktionsstätten des einstmaligen Zeiler Vorzeigeunternehmens noch bis diese Tage gearbeitet wurde.

Allerdings handelte es sich dabei um das Abarbeiten der restlichen Aufträge. Rund 40 bis 50 Arbeiter waren hierbei noch zu Gange. Inzwischen wurde in Zeil die letzte Allmilmö-Küche montiert. Das Zeiler Möbelwerk ist endgültig Vergangenheit. Zumindest in der bekannten Form. Es kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass an der Stelle des Möbelwerks irgendwann wieder die Produktion aufgenommen wird.

Dieser Ansicht ist auch der Zeiler Bürgermeister Thomas Stadelmann. „Es ist meine große Hoffnung, dass Johannes La Cour diese Produktionsstätten nicht leerstehen lässt“, so Stadelmann im Gespräch mit der Heimatzeitung. Anfang des Jahres waren hier noch 151 Belegschaftsmitglieder in Lohn und Brot. Die meisten von ihnen, denen am 29. Mai in einer Betriebsversammlung die Kündigung mitgeteilt worden war, haben inzwischen einen neuen Job gefunden. Dennoch, so Stadelmann, wäre es für die Stadt Zeil wichtig, wenn in den Produktionsstätten neues Leben einzöge.

Möglich wäre dies. Denn die Insolvenz betraf damals weder die Gebäude und Grundstücke des Unternehmens noch den weltweit einen guten Ruf besitzenden Markennamen „allmilmö“. Johannes La Cour hatte diese Teile des Unternehmens vorher herausgezogen, so dass sie nicht Bestandteil der Verhandlungen waren. Wie – der jetzt ehemalige – Betriebsratsvorsitzende Peter Pottler Ende Mai in einem Gespräch mit der Heimatzeitung feststellte, seien bis zuletzt noch zwei Unternehmen – eines aus China, eines aus der Türkei – im Rennen um eine Übernahme gewesen. Da der Insolvenzverwalter Dr. Hubert Ampferl den Interessenten jedoch nur die Maschinen, in die laut Pottler lange nicht mehr investiert worden war, und die inzwischen gealterte Belegschaft anbieten konnte, jedoch nicht das sieben Hektar umfassende Areal mit den darauf befindlichen Produktionsgebäuden und den Markennamen, kam eine Übernahme nicht zustande. Im Gegensatz zu den beiden weiteren insolventen Küchenherstellern aus der La-Cour-Gruppe, Noff und Zeyko, für die Käufer gefunden werden konnten.

Im Fall des Zeiler Möbelwerks habe offenbar die Weigerung von La Cour, Liegenschaften und Marke mit ins Paket der Übernahme zu packen, sondern diese eher einzeln zu versilbern, die Hauptschuld daran, dass in Zeil die Verhandlungen scheitern mussten.

Dass aber die Lichter in Zeil nicht aus bleiben müssen, dieser Ansicht ist neben Bürgermeister Stadelmann ebenfalls Peter Pottler. Er ist der Meinung, La Cour werde mit einer kleinen Gruppe der früheren Allmilmö-Belegschaft eine neue Firma aufbauen. Dabei wäre sogar „allmilmö“ als Markenname möglich, da dieser sich ja nachwievor im Besitz von La Cour befindet. Und auch in Kreisen der ehemaligen Belegschaftsmitglieder hält sich hartnäckig die Vermutung, dass La Cour in Zeil doch weitermachen könnte. Es gebe derzeit zwar Überlegungen, so Bürgermeister Stadelmann zu den Vermutungen, der weiter Kontakt zu dem Unternehmer hält, wie man die Produktionsstätten optimal nutzen könnte. Doch man könne noch nichts Konkretes sagen.

 
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