Während man landauf und landab von Bäckereischließungen hört und liest, wagte in Pfarrweisach die junge Bäckermeisterin Nadine Eisfelder in dieser schwierigen Zeit den Schritt in die Selbständigkeit und eröffnete ihre "Landbäckerei". Die Kunden von Pfarrweisach und Umgebung haben es ihr gedankt und deswegen blickt sie auch voller Optimismus in die Zukunft.
Für Nadine Eisfelder erfüllte sich damit ein "Kindheitstraum, denn ich wollte schon von klein auf Bäckerin werden und das ist nun wahr geworden". Seit einem halben Jahr ist sie jetzt Chefin im eigenen Betrieb, in dem sie vorher eineinhalb Jahre als Angestellte gearbeitet hatte. Dort hat ihr früherer Chef Otto Wiederroth seine Bäckerei altersbedingt aufgegeben und da packte Nadine Eisfelder die Chance, Backstube und Laden zu übernehmen.
Von Reckendorf über Straubing nach Pfarrweisach
Sie kannte die Backstube ja, die in unmittelbarer Nähe ihres Elternhauses steht und außerdem kommt sie aus der Wirtsfamilie mit Metzgerei Eisfelder, in der sie schon in die Gastronomie und Kundenähe hineinschnuppern konnte. Eine eigene Bäckerei mit Laden war die logische Konsequenz ihrer beruflichen Entwicklung.
Nadine Eisfelder ging in der Bäckerei "Reckenbeck" in Reckendorf in die Lehre und bald darauf absolvierte sie mit 21 Jahren ihre halbjährige Meisterausbildung in Straubing. Danach kehrte sie zurück in ihren Heimatort zum Bäcker Wiederroth, der vor 40 Jahren die Bäckerei von seinem Vater übernommen hatte und im Rentenalter nun froh war, dass eine so junge und aufstrebende junge Frau seine Bäckerei übernehmen wollte.
Kunden müssten sonst bis nach Ebern fahren
Nach den ersten Monaten ihrer Selbständigkeit spricht aus jedem Wort die Zufriedenheit über diesen Schritt in die Selbständigkeit und von großen Problemen scheint sie bisher unberührt. "Ich bin hier relativ entspannt und das rührt auch daher, dass die Kunden mehr und mehr mein Angebot schätzen. Sie sind alle sehr froh und glücklich, dass es hier in Pfarrweisach mit der Bäckerei weitergeht. Sonst müssten sie ja bis nach Ebern fahren."
Natürlich erfordert das auch den vollen Einsatz der jungen Bäckermeisterin, die keinen Hehl daraus macht, "dass meine Arbeitszeit jeden Tag um 1.30 Uhr beginnt und am Samstag schon um 0.30 Uhr. Um 6 Uhr soll ja alles frisch aus der Ladentheke duften." Froh ist sie, dass sie in der Backstube von einer fleißigen Helferin unterstützt wird und Steffi Fischer an der Ladentheke die Kunden freundlich bedient und auch ihre Wünsche aufnimmt.
Die Energie- und Stromprobleme beängstigen Eisfelder nur am Rande
Brot, Feingebäck, Plunder oder Mürbteig-Gebäck gehen da jeden Tag weg "wie die berühmten warmen Semmeln" und in der Adventszeit auch Christ-Stollen und Plätzchen, während man Torten und andere Wünsche gerne auf Bestellung erledigt. Die Energie- und Stromprobleme beängstigen Nadine Eisfelder in ihrem kleineren Betrieb erst nur am Rande. "Ich benötige für meinen Backofen Heizöl und der Bedarf hält sich da noch in Grenzen. Dies gilt auch für die Betriebszeiten des Ofens."
Bäckermeisterin Nadine Eisfelder blickt somit positiv in die Zukunft, mit einem frohen Gruß aus ihrer Backstube. "Wenn es weiter so gut läuft, kann ich mir gut vorstellen, mein Angebot noch auszudehnen und auch den Kundenstamm damit zu erweitern." Mit ihrem Bäckermobil führt sie jetzt schon am Mittwoch Kraisdorf, Neuses, Albersdorf und Brünn an und am Donnerstag die Stadtteile von Ebern mit Höchstädten, Fischbach und Frickendorf. Weitere könnten bald hinzukommen.