
Auf dem Schloßberg am Gefallenen-Ehrenmal versammelten sich am Vormittag des Volkstrauertages auch in diesem Jahr Königsberger Bürgerinnen und Bürger, um der Gefallenen, Verfolgten und Ermordeten der zwei Weltkriege des vergangenen Jahrhunderts zu gedenken.
Bürgermeister Claus Bittenbrünn ging in seiner Ansprache zunächst auf die Geschichte des Volkstrauertages ein. So gibt es den Volkstrauertag in diesem Jahr zum 100ten Mal. Am 5. März 1922 richtete der Volksbund im Reichstag erstmals eine Gedenkstunde aus, bei der der damalige Reichstagspräsident Paul Löbe als Hauptredner auftrat und zur Versöhnung der ehemaligen Kriegsgegner aufrief. In diesem Sinne kritisierte Bittenbrünn den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Dieser habe die europäische Friedensordnung tief erschüttert.
Die Bedeutung des Volkstrauertages sieht Bittenbrünn darin, dass die Menschen Momente des Innehaltens und der Trauer brauchen, um die Erinnerung an Leid und Tod, die mit Krieg und Gewaltherrschaft über die Menschen gebracht wurden, wachzuhalten. So werde aus der Stunde des Totengedenkens zugleich auch eine Stunde der Völkergemeinschaft, die im Leid, aber auch in der Suche nach Frieden vereint ist.
Nach einem Gebet von Pfarrer Peter Hohlweg legte Bürgermeister Claus Bittenbrünn zum Ende der Gedenkfeier gemeinsam mit Vertretern des VdK und des Kriegervereins am Ehrenmal Kränze nieder. Fahnenabordnungen des Kriegervereins und der Soldatenkameradschaft, der Schützengesellschaft Königsberg, des Bayerischen Roten Kreuzes und des TV Königsberg begleiteten die Gedenkfeier.