Georg Horn ist zweifellos eine der bedeutendsten Personen in der Ortsgeschichte von Fabrikschleichach. Der Todestag des einstigen Abgeordneten des Deutschen Reichstags und Vorsitzenden der Deutschen Glasarbeitergewerkschaft jährt sich in diesem Jahr zum 100. Mal und aus diesem Anlass organisiert der Historische Verein Haßberge am Sonntag, 18. August, in Fabrikschleichach eine besondere Feier, zu der alle Geschichtsinteressierten herzlich willkommen sind.
In der historischen Kaserne in Fabrikschleichach, wo einst die Arbeiter der Glashütte wohnten, ist am Wochenende Rainer Horn zu Gast. Der Urenkel von Georg Horn hat die Geschichte seines berühmten Vorfahren zu Papier gebracht und wird selbst aus dem Leben seines Urgroßvaters berichten.
Außerdem wird die Familie Horn Original-Dokumente und Original-Aufzeichnungen übergeben. Die Ausführungen von Rainer Horn hat der Historische Verein als Broschüre herausgebracht, die an diesem Tag offiziell vorgestellt wird.
Georg Horn wurde 1841 in Fabrikschleichach geboren und lernte dort das Glasmacherhandwerk. Er arbeitete später im Raum Dresden und engagierte sich als Gewerkschafter, wurde 1875 sogar Erster Vorsitzender der Deutschen Glasarbeitergewerkschaft. Georg Horn begründete eine Kranken- und Sterbekasse zur Unterstützung der Arbeiterfamilien und war auch Redakteur der Glasarbeiter-Zeitschrift.
Horn war Mitglied des Sächsischen Landtags und von 1885 bis 1919 Abgeordneter der SPD im Deutschen Reichstag. Er war damit Fraktionskollege von SPD-Urgesteinen wie Wilhelm Liebknecht und August Bebel.
Die Veranstaltung am 18. August beginnt um 14 Uhr und wird von Bürgermeister Matthias Bäuerlein und einem Vertreter der Kreis-SPD eröffnet. (swe)