Durch einstimmigen Gemeinderatsbeschluss wurde die große Ringstraße im Neubaugebiet "Pfarrsetz" in Sand den Widerstandskämpfern Sophie und Hans Scholl und ihren Freunden von der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" gewidmet. Ihre Verhaftung und Ermordung fand am 22. Februar 1943 statt. In Gedenkfeiern wurde ihrer an vielen Orten gedacht – so auch in Sand, wo auf Anregung von Matthias Zink der Vorstand des SPD-Ortsvereins zusammen mit Bürgermeister Bernhard Ruß unter dem Straßenschild des Geschwister-Scholl-Rings zusammenkam. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des SPD-Ortsvereins entnommen.
"Als Deutschland in Lüge, Gewalt und Verbrechen versank, wagten Münchner Studenten ihr Leben. Die Flugblätter der ,Weißen Rose' riefen Anfang 1943 zum Widerstand auf – vergeblich. Sophie und Hans Scholl und ihre Freunde wurden verraten und vom Nazi-Regime ermordet." So lautet der Text zur Person Sophie Scholl auf der Weltausstellung Expo im Deutschen Pavillon in Hannover, erläuterte Vorsitzender Paul Hümmer. Die Geschwister Scholl und viele andere hätten über alle Zeiten hinweg ein Zeichen gesetzt, dass jeder einzelnen Verantwortung für das trägt, was in der Gesellschaft geschieht. Damals wie heute sei Mut auch zum Widerspruch gefordert. Das faschistische Naziregime und seine Helfer verfolgten die politische Opposition in Deutschland von 1933 bis 1945 in brutalster Weise. Sie ermordeten mehr als 130.000 Deutsche wegen ihrer politischen Überzeugungen, inhaftierten einige Hunderttausende in Konzentrationslagern, Zuchthäusern und Gefängnissen. Befahlen mehr als eine Million Menschen zu Verhören durch die Gestapo. Daran haben Politikerinnen und Politiker aller demokratischen Parteien auf Gedenkveranstaltungen erinnert, führte Bürgermeister Bernhard Ruß in seiner Laudatio unter anderen aus.
Vorsitzender Paul Hümmer verlas bei der Zusammenkunft einige Texte aus den Flugblättern der Gruppe "Weiße Rose". Bastian Hümmer, Sprecher der SPD im Gemeinderat, regte an, unter den Straßenschildern, die Persönlichkeiten gewidmet wurden, jeweils eine Hinweistafel mit Grunddaten zur Person anzubringen. "Ich denke, dies wäre auf der einen Seite eine stete Erinnerung an die Geehrten und auch ein kleines Stück Geschichtsbeschreibung", so Bastian Hümmer.