Eine Rügheimer Helferin, die erzählt, dass sie mehrere Schichten Klamotten trägt. Ein wohl nicht ganz ernst gemeintes „Last Christmas“ auf dem Kirchplatz. Und der Schneegraupel, der immer wieder einmal vom Himmel fällt. All das zeigt, dass Rügheims Pflanzen- und Gartenbörse am Sonntag wieder einmal mit dem berüchtigten Aprilwetter kämpfen musste.
Dennoch konnten viele Gespräche unter Gartenfreunden geführt, Blumen, Kräuter, Pflanzen und Gartendekorationen aus Holz, Metall und Glas ge- und verkauft und Leckereien am Sonntag ausgiebig probiert werden. Den Kunst- und Handwerkliebhaber erwarteten selbst hergestellte Marmeladen, Brotaufstriche, Säfte und Liköre.
Kunst und Kulinarisches
Korbflechter, Näher und Schmuckhersteller bestachen mit ihren nützlichen wie attraktiven Produkten. Das Angebot war wie immer vielfältig und mit viel Liebe zum Detail geschaffen.
Das wissen auch die Gäste, die sich trotz des Wetters auf den Weg gemacht hatten, um die mittlerweile zum Selbstläufer gewordene achte Rügheimer Pflanzen- und Gartenbörse zu besuchen. Ganz nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“ So wurden eben einfach der Schirm aufgespannt und die Kapuze aufgesetzt.
Um den Gästen den Aufenthalt in Rügheim so angenehm wie möglich zu machen, war das ganze Dorf auf den Beinen: von der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr für die Parkplatzabsperrung bis hin zur Bewirtung im Mehrgenerationenhaus mit Kaffee und selbst gebackenen Kuchen. Auf dem Kirchplatz gab es Rügheimer Gartenflädle und Kartoffeln, die auf historische Art und Weise im Kartoffeldämpfer gegart wurden.
Um dem regnerischen Wind zu trotzen, war auf dem Kirchplatz für Gäste, die ihr sonntägliches Mittagessen in Rügheim einnehmen wollten, ein Zelt aufgebaut. Es bot ebenfalls Schutz für die Kinder, die sich beim Kinderschminken in einen Schmetterling oder eine Katze verwandeln lassen wollten. Außerdem war für die Kleinen noch das beliebte Ponyreiten geboten, um der Langeweile keine Chance zu bieten.
Lediglich das selbst gemachte Bauernhof-Eis stand bei den Kindern dieses Jahr nicht ganz so hoch im Kurs wie in den vergangenen Jahren.
Nach aktuellen Gartentrends gefragt, verwies Händler Michael Kessler aus Giebelstadt auf einen Dauertrend seit sieben Jahren: Kräuter. Auch bei der diesjährigen Pflanzenbörse bestätigte sich das. „Meine exotischen Kräuter waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft“, so Kessler. Damit meint er beispielsweise den winterharten Dill oder den Thai Ingwer.
Positives Resümee
Ein erstes Resümee von Siegfried Burger, dem Vorsitzenden des veranstaltenden Vereins, der Dorfgemeinschaft Rügheim, fiel am Sonntagnachmittag positiv aus. Er sei „sehr zufrieden“, dass trotz der schlechten Wettervorhersage Gäste und Aussteller aus ganz Unter- und teilweise auch Oberfranken kamen.
Mit einem Lächeln im Gesicht freut er sich, dass den ganzen Sonntag hindurch Menschen durch die Straßen Rügheims gelaufen seien. Der Aufwand für die Planung der Pflanzenbörse „hat sich also durchweg gelohnt“. Das zeige auch die Anzahl der Torten: Gäste und Bewohner haben an diesem Tag 90 Torten gegessen.
Alles in allem sieht man also eindeutig: Rügheim hat den Kampf mit dem Wetter gewonnen und mal wieder eine gelungene Veranstaltung auf die Beine gestellt.