
Am heutigen Internationalen Frauentag, der jährlich am 8. März begangen wird und als so genannter Welttag gilt, offeriert der Seniorenkreis Ziegelanger in Kooperation mit dem Filmtheater Capitol ein besonderes Angebot. „Gern haben wir unser Programm zu diesem Thema spezialisiert“, informiert Kinobetreiber Bruno Schneyer und zeigt heute ab 15.00 Uhr den Film „Eine ganz heiße Nummer“. Im Auftrag des Seniorenkreises fügt er hinzu: „Bereits ab 14 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen.“
Dieser Streifen ist ein Frauenfilm und eine Erfolgskomödie obendrein. Die Produktion „Eine ganz heiße Nummer“ basiert auf einem Drehbuch der Autorin Andrea Sixt, die bereits den gleichnamigen Bestseller (1998) schrieb. Er erzählt von drei berufstätigen Frauen unterschiedlichen Alters, die im Film im Bayerischen Wald leben, aber ebenso im Haßbergkreis zu Hause sein könnten. Die drei gründen in ihrer überwiegend katholischen bayerischen Gemeinde eine Sexhotline und wollen damit der drohenden Pleite ihres Tante-Emma-Ladens entgehen. Den unabwendbaren Skandal haben sie damit allerdings sicher. „Drei Frauen und eine unwiderstehliche Geschäftsidee, sehr charmant und urkomisch“, verrät Schneyer vorab. Die Hauptrollen spielen Gisela Schneeberger, Bettina Mittendorfer, Rosalie Thomass und Monika Gruber.
Der Filmnachmittag als Initiative des Seniorenkreises Ziegelanger soll auf den Frauentag aufmerksam machen. Dieser Tag ist weltweit auch als „Weltfrauentag“, „Frauenkampftag" oder „Internationaler Frauenkampftag“ bekannt. Er soll den Fokus auf spezielle Probleme und Themen lenken, die global von Bedeutung sind und die Rolle der Frau in der Gesellschaft in den Mittelpunkt rücken. Er entsprang einst einer Initiative sozialistischer Organisationen und wurde in Deutschland von Clara Zetkin (1857-1933), die ein halbes Jahrhundert lang die deutsche und internationale proletarische Frauenbewegung mitbestimmte, durch Übernahme einer Idee aus den USA auf den Plan gebracht.
Die Sozialistische Partei Amerikas hatte 1908 ein Nationales Frauenkomitee gegründet, das einen speziellen „Kampftag“ für das Wahlrecht für Frauen ins Leben rufen wollte. Bürgerliche Frauenrechtlerinnen schlossen sich der Aktion an und forderten die Einführung eines Frauenwahlrechtes. Durch Clara Zetkin initiiert, wurde die Forderung am 27. August 1910 auch bei der 2. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz vorgetragen. Als festes Datum für den Frauentag wurde schließlich im Jahr 1921 bei der 2. Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen in Moskau der 8. März bestimmt. Ab 1926 wurde er auch in Deutschland gefeiert. Während der nationalsozialistischen Herrschaft war der Frauentag von 1933 bis 1945 verboten. Nach Kriegsende wurde er 1946 in der damaligen sowjetischen Besatzungszone wieder eingeführt und in der späteren DDR beibehalten.
Im Westen Deutschlands wurde der Tag ab 1948 wieder gefeiert, wobei die Themen „Bewahrung des Friedens“ und „Kampf gegen die Wiederbewaffnung der BRD“ im Fokus standen. In den 1960er Jahren erlangte der Frauentag in der Bundesrepublik durch das Engagement der Frauenbewegung, die vor allem die Gleichberechtigung in den Mittelpunkt stellte, zunehmende Bedeutung. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands vergingen fünf Jahre, bis 1994 der „Weltfrauentag“ auch im vereinigten Deutschland Aufmerksamkeit bekam.
Die Initiatoren des Frauennachmittags im Zeiler Kino vom Seniorenkreis Ziegelanger teilen mit, dass sie sich über alle weiblichen und männlichen Besucher, auch von Seniorenkreisen aus Nachbargemeinden und junge Leute, sehr freuen werden.
Wer noch einen weiteren Film sehen möchte, kann ab 17.00 Uhr den Oscar-Abräumer „LaLa Land“ anschauen. Ab 19.30 Uhr geht es nochmals mit einer Frau weiter, denn dann gibt es mit dem zweistündigen Film „Paula - Mein Leben soll ein Fest sein“ ein Biopic über die Malerin Paula Modersohn-Becker.
Anfangszeiten sowie Preise der Filmvorführungen sind auf der Webseite des Kinos ersichtlich: www.foto-kino-schneyer.de