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KÖNIGSBERG
„Für Königsberg ist das ein echter Gewinn“
Großer Dank an den Retter des Königsberger Hallenbades: Bürgermeister Claus Bittenbrünn (rechts) überreichte an Otto Kirchner (Mitte) und Michaela Fietz symbolisch einen Schlüssel, auch stellvertretender Landrat Oskar Ebert freut sich über die Wiedereröffnung.
Foto: Snater | Großer Dank an den Retter des Königsberger Hallenbades: Bürgermeister Claus Bittenbrünn (rechts) überreichte an Otto Kirchner (Mitte) und Michaela Fietz symbolisch einen Schlüssel, auch stellvertretender Landrat ...
Von unserem Mitarbeiter Gerold Snater
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:20 Uhr

Viele Städte und Gemeinden haben aus Kostengründen ihre Hallenbäder geschlossen oder stehen kurz davor. Auch die Stadt Königsberg dachte vor einiger Zeit daran dies zu tun, denn zu groß war das jährliche Defizit des Bades. Doch inzwischen hat sich die Lage entscheidend verändert. Nach umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten wurde das Bad am Freitag wieder geöffnet. Neuer Pächter und Betreiber des Bades, das Anfang der 70er Jahre von der Stadt erbaut wurde, ist die FSG Fränkische Sport und Gesundheit GmbH & Co. KG.

Wie der Name der Betreibergesellschaft und auch der Slogan über der Eingangstür aussagen, bietet das „neue“ Hallenbad seinen Besuchern deutlich mehr als früher. Ein Saunabereich, ein mit modernen und hochwertigen Geräten ausgestatteter Fitnessraum und ein Bistrobereich ergänzen jetzt die Schwimmhalle.

Ausschlaggebend für die Umgestaltung und Wiedereröffnung des Bades ist Otto Kirchner, der geschäftsführende Gesellschafter der Fränkischen Rohrwerke. Er ging anlässlich der Wiedereröffnung auf seine Beweggründe ein: So habe ihn die Äußerung vor einigen Jahren sehr enttäuscht, er und seine Frau Dagmar seien die Totengräber des Hallenbades. Die Stadt könne sich die laufenden hohen Zuschüsse auf Dauer nicht leisten. Schon damals habe er Vorschläge bezüglich einer Umgestaltung gemacht, die aber nicht angenommen wurden.

Ein weiterer Grund für seinen Einsatz sei gewesen, dass Kinder und Jugendliche, die in diesem Bad das Schwimmen lernten, durch eine endgültige Schließung des Bades „ausgebremst“ und nicht mehr regelmäßig in die Bäder der Region fahren würden. Außerdem würden bei einer Schließung viele Heranwachsende wahrscheinlich nie oder erst später woanders das Schwimmen lernen. Zudem sei das Bad auch eine Einrichtung für solche, die gerne einmal ins Wasser gehen, und sinnvoll für die Kindergärten, Schulen, Vereine und das VBW Königsberg, das etliche Kurse im Schwimmbad abhalte.

Otto Kirchner gab aber auch offen zu, den in ihm steckenden Willen und Ehrgeiz zu zeigen, dass es möglich ist, mit Kreativität und fixen Ideen etwas Neues zu versuchen. Er schränkte aber auch ein, dass er keine Garantie dafür geben könne, dass alles einwandfrei funktioniere. Es sei nicht leicht, eine schwierige in eine positive Situation umzuwandeln. Ausdrücklich betonte er, dass es nicht seine Absicht sei, sich mit diesem Bad ein Denkmal zu setzen. Es stehe hinter dem Projekt auch kein Profitdenken. Otto Kirchner möchte mit dieser Initiative etwas für die Attraktivität seines Heimatortes tun und sicherstellen, dass das Hallenbad als wertvolle Einrichtung auch langfristig für die Königsberger Bürger erhalten bleibe. Besonders die positive Auswirkung auf die Gesundheit aller nun im Hallenbad zu findenden Angebote sei ihm dabei wichtig.

Die zur Umsetzung seiner Idee notwendigen Personen fand Otto Kirchner für die Umbauphase in der Innenarchitektin Ursula Sauer-Hauck und für die Leitung des Bades in Michaela Fietz. Bei beiden bedankte er sich für deren großes Engagement mit einem Blumengebinde.

Pauschal bedankte er sich auch bei allen, die irgendwie an der Umsetzung des Projektes beteiligt waren. Zum Schluss seiner Ausführungen meinte Kirchner: „Jetzt müssen die Bürger von Königsberg und den Ortsteilen mit den Füßen abstimmen, ob sie das annehmen. Je besser es angenommen wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Einrichtung eine lange Lebensdauer hat!“

Im seinem Grußwort ging Bürgermeister Claus Bittenbrünn zunächst kurz auf die Entstehungsgeschichte des Bades ein, für das 1972 der Grundstein gelegt wurde. Ein besonderes Plus des Bades sei, dass in Königsberg fast kein Kind die Schule verließ, ohne nicht schwimmen zu können. So konnten Klassen der Regiomontanus-Grundschule bayernweit oft vordere Plätze bei Schwimmwettbewerben erreichen. Dass dies auch in Zukunft so sein kann, fasste er mit den Worten zusammen: „Dass jedes Kind Schwimmen lernt ist wichtig, und ich bin froh, dass Otto Kirchner das so aufgenommen hat!“

Claus Bittenbrünn bedankte sich bei Otto Kirchner für dessen Mut, so ein Projekt wie das Hallenbad in die Hand zu nehmen und zu stemmen. Sowie für dessen uneigennützige Motivation zur Erhaltung des Bades und die dadurch entstandene öffentliche Daseinsfürsorge.

Das Stadtoberhaupt bedankte sich zudem auch bei Ursula Sauer-Hauck für ihr Durchhaltevermögen während der Umbauphase und Michaela Fietz, die dabei schon kräftig mitwirkte. Als äußeres Zeichen übergab er an sie und Otto Kirchner symbolisch einen großen gebundenen Schlüssel.

Stellvertretender Landrat Oskar Ebert bezeichnete Otto Kirchner als „Retter in höchster Not“, der in die Bresche gesprungen sei, um der Stadt Königsberg aus einer finanziellen Misere zu helfen und der damit die Schließung des Hallenbades verhindert habe. Kirchner habe damit wieder einmal bewiesen, dass ihm die Entwicklung seiner Heimat sehr wichtig sei. Für Königsberg sei dieses Bad, das nach der gelungenen Sanierung nun noch viel mehr als nur ein Schwimmbad sei, ein echter Gewinn. Zudem sei es sehr wichtig, dass hier den Kindern die Möglichkeit geboten werde, Schwimmen zu lernen, womit etwas für die Sicherheit getan werde.

Bevor Michaela Fietz die zahlreichen Gäste zum Rundgang durch das Bad und einem gesunden Buffet einlud, ließ Innenarchitektin Ursula Sauer Hauck in humorvollen, launigen Worten noch einmal die Umbauphase Revue passieren und stellte dabei auch die am Umbau beteiligten Firmen vor. Dabei würdigte sie die allseits gute und meist unkomplizierte Zusammenarbeit mit diesen Firmen, den zuständigen Behörden und Verantwortlichen. Ihr größter Dank ging aber an Otto Kirchner für den Freiraum, den er ihr bei diesem Projekt, in das kein Firmenkapital einflossen sei, gewährte.

Auch Manuela Fietz bedankte sich für das in sie gesetzte Vertrauen und gab der Hoffnung Ausdruck, dass das gemeinsame Konzept der Gesundheitsförderung im neu gestalteten und neu ausgerichteten Königsberger Hallenbad zum Leben erwacht und angenommen werde.

Beim anschließenden Rundgang durch das Bad war die einhellige Meinung: Es ist sehr schön geworden.“

Öffnungszeiten und Preise im neuen Hallenbad:

• Das Hallenbad ist zu folgenden Zeiten für den öffentlichen Badebetrieb geöffnet:

Schwimmen:

Montag: 18.30 bis 21.30 Uhr; Dienstag: 9.30 bis 12.00 Uhr; Mittwoch: 18.30 bis 21.30 Uhr; Samstag: 14.00 bis 19.00 Uhr; Sonntag: 9.00 bis 13.00 Uhr.

Sport & Sauna:

Montag: 16.00 bis 21.30 Uhr Damensauna; Dienstag: 9.00 bis 12.00 Uhr; Mittwoch: 16.00 bis 21.30 Uhr; Donnerstag: 16.00 bis 21.30 Uhr; Samstag: 14.00 bis 19.00 Uhr; Sonntag: 9.00 bis 13.00 Uhr (Am Freitag keine Sauna und kein öffentlicher Badebetrieb).

• Preise:

Schwimmen (ohne Zeitbeschränkung):

Regulär: 2,50 Euro; Ermäßigt: 2,00 Euro; 10+1 Karte: 25,00 Euro.

Sauna: Regulär: 2,50 Euro; 10+1 Karte: 25,00 Euro;

Sport: Regulär: 5,00 Euro; 10+1 Karte: 50,00 Euro;

Personal Training (45 Minuten): 35,00 Euro (Beinhaltet: Anweisungen, Einführung in Geräte, Trainingsplan).

In neuem Glanz erstrahlt das Schwimmbecken im Königsberger Hallenbad.
Foto: sn | In neuem Glanz erstrahlt das Schwimmbecken im Königsberger Hallenbad.
 
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