Stehende Ovationen und frenetischen Beifall konnte „Carolin No“ bei ihrem jüngsten Auftritt beim Kulturamt Haßfurt in der Stadthalle genießen. Das Singer-Songwriter-Duo Carolin und Andi Obieglo hatte zusammen mit Tilman Wehle am Cello und Florian Kettler am Schlagzeug seine neueste CD „Ehrlich gesagt“, die erst am 13. Mai offiziell erscheint, vorgestellt und die Zuhörer auch auf eine Reise durch die vorherigen CDs mitgenommen.
Carolin Obieglo ist eine ganze besondere Künstlerin: gesegnet mit seiner Stimme, die einen tief berührt, einer Ausstrahlung, der man sich nicht entziehen kann, und mit dem Talent, wunderbare Lieder zu schreiben. Daneben spielt sie mehrere Instrumente und „lebt“ die Musik, die sie mit ihrem Mann Andi Obieglo schreibt.
Er wiederum ist ein wahres Multitalent am Klavier sowie an verschiedenen Gitarren und Perkussionsinstrumenten und stellt seine musikalischen Fähigkeiten vorwiegend in den Dienst der Stimme seiner Frau und die Aussagen der gemeinsam geschriebenen Texte.
Unglaublich gefühlvoll
Als Duo „Carolin No“ – benannt nach dem Lied „Caroline, no“ von Brian Wilson – haben sich die beiden Künstler inzwischen einen hervorragenden Namen gemacht: als Singer-Songwriter, die neue Wege in der Musik beschreiten und ihre Songs mit Elementen aus dem Pop, Jazz und der Klassik bereichern. Unglaublich gefühlvoll, ehrlich, ohne Festlegung auf einen bestimmten Stil und immer authentisch.
Wenn Carolin singt und Andi sie begleitet und manchmal auch die zweite Stimme singt, möchte man ewig zuhören, in Melodie und Rhythmus versinken, und kann die Welt um sich herum vergessen. Wobei die beiden über das reale Leben singen, nichts durch die rosa-rote Brille betrachten, aber die Zuversicht und Hoffnung ausstrahlen, dass sich das Leben und die Liebe letztendlich immer lohnen.
Lehrbeispiel für Romantik
Bei ihrem Auftritt in Haßfurt erinnerten sie sich und ihre Zuhörer auch an ihre Anfänge mit Songs aus früheren Zeiten, die sie neu arrangiert haben. Wobei Andi stolz darauf hinwies, dass der englische Text von „Lovesong“ sogar in einem Deutschbuch für die neunte Klasse aufgenommen wurde – als Beispiel für einen romantischen Text.
Von ihrem neuen Album „Ehrlich gesagt“ stellten sie den gleichnamigen Titelsong, der ihnen besonders am Herzen liegt, aber auch das von Andi Obieglo geschriebene „Eins in Dur“ und das von Carolin verfasste „Immer wieder irgendwann“ sowie das Lied „Tausendschön“ vor.
Begleitet wurden sie bei vielen Liedern von Tilman Wehle, dessen lyrisches Cellospiel vor allem die elegischen Passagen betonte, und zum ersten Mal von einem Schlagzeug, das Florian Kettler hervorragend dezent und unterstützend einsetzte. So wurde jedes Lied zu einem besonderen Erlebnis, zumal eine Lichtshow und verschiedene Videoeffekte dem Ganzen eine besondere Note gaben.
Drei Zugaben
Für den abschließenden, nicht enden wollenden Applaus bedankten sie sich mit drei Zugaben; darunter das Lied „Abend wird es wieder“ auf einen Text von Hoffmann von Fallersleben, zu dem das Publikum gerne den Refrain mitsang.