Die gotische Elisabethen-Kirche im Sand hat sich zu einem neuen Kristallisationspunkt der Gegenwartskunst in Bamberg entwickelt. Natürlich ist sie auch Gotteshaus geblieben, in dem regelmäßig die Eucharistie gefeiert wird. Doch die bisher installierten Glasfenster des renommierten Künstlers Markus Lüpertz ziehen Einheimische wie Touristen an.
Bislang ist es außerhalb der Gottesdienstzeiten nicht möglich, die Kirche zu betreten. Zwar steht das Portal tagsüber weit geöffnet, doch ein Gitter im Windfang verhindert, dass weitere hineingehen. Eine komplette Öffnung würde eine ständige Aufsichtsperson erforderlich machen, wie sie die Stadt Bamberg als Eigentümerin der St. Elisabeth-Kirche fordert. Das erklärt Hans Lyer, Pfarrer der Gottesdienstgemeinde, auf Nachfrage dieser Redaktion.
Doch Interessenten haben durchaus die Möglichkeit, das Innere der Kirche und die beiden Lüpertz-Fenster von Nahem zu erleben: Christoph Gatz, Vertreter der "Initiative Glasfenster Markus Lüpertz" bietet "auf Zuruf", wie er sagt, Führungen an. Gruppen bis zu 25 Personen erklärt Gatz das theologische und künstlerische Programm der farbintensiven Fenster und nennt Daten, Fakten, Details aus der Baugeschichte der Elisabethenkirche.
Im Frühjahr 2021 werden die nächsten drei von insgesamt acht raumhohen Fenstern eingebaut. Auch für ein sechstes Objekt stehen die Zeichen – sprich Spenden und Sponsorengelder – auf Grün, wie Christoph Gatz in Aussicht stellt.
Nach den Vorgaben der Gemeinde St. Elisabeth stellen die Glasfenster Szenen aus dem Leben der Heiligen Elisabeth dar in Verbindung mit den im Matthäusevangelium erwähnten Sieben Werken der leiblichen Barmherzigkeit: Hungernde speisen, Fremde beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke pflegen, Gefangene besuchen, Tote bestatten. Ein achtes Motiv ergibt sich aus den Worten Jesu: "Was ihr einem meiner geringsten Geschwister getan habt, das habt ihr mir getan." (Mt 25,40).
Wer eine Führung durch die Elisabethenkirche möchte, kann sich an Christoph Gatz unter Tel.: (0951) 9662720 wenden.