FTE automotive ist verkauft: Zum 31. Oktober hat der französische Großkonzern Valeo den Automobilzulieferer aus Ebern übernommen. Dies vermeldet der neue Besitzer, der seine Zentrale in Paris hat, in einer Pressemitteilung. Dessen Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer, Jacques Aschenbroich, begrüßt darin die rund 3800 FTE-Mitarbeiter, davon etwa 2000 in den Werken in Ebern und Fischbach, in der Unternehmensgruppe.
Die Verkaufspläne von Bain Capital Private Equity sind seit Juni 2016 bekannt gewesen. Damals rechneten die Verantwortlichen noch damit, dass FTE spätestens im ersten Quartal 2017 den Besitzer gewechselt haben dürfte. Doch dann verzögerte sich der Verkauf, weil sich die Europäische Kommission einschaltete und den Verkauf einer wettbewerbsrechtlichen Prüfung unterzog, auch türkische Behörden meldeten Bedenken an, teilt Valeo mit.
Nachdem das französische Unternehmen, das in 35 Ländern insgesamt 82 500 Mitarbeiter beschäftigt und laut eigenen Angaben im laufenden Jahr rund 4,3 Milliarden Euro umsetzen wird, bereit war, seine Sparte für hydraulische Antriebe bis Anfang 2018 an den italienischen Zulieferer Raicam zu verkaufen, schwanden offenbar die Bedenken der Wettbewerbswächter und FTE durfte verkauft werden.
Lukrativer Verkauf
Wie tief Valeo für den Zukauf in die Taschen griff, teilt der Konzern nicht mit. Doch laut Informationen von Handelsblatt dürfte der Preis bei 819 Millionen Euro gelegen haben. Damit hätte Bain Capital ein gutes Geschäft gemacht, denn der bisherige Besitzer hatte für FTE vor gut vier Jahren 400 Millionen Euro gezahlt.
Laut Valeo hat FTE, das in acht Ländern hydraulische Brems- und Kupplungssysteme produziert, im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 550 Millionen Euro erzielt. Mit dem Kauf von FTE festige Valeo laut dessen Geschäftsführer Aschenbroich seine führende Position im Bereich von Stellantrieben und verfolge weiter die Strategie, Kohlendioxid-Emissionen zu senken. Die Produkte und die Kunden von FTE würden laut Valeo bestens zur eigenen Produktpalette passen. Der Bereich elektrischer Hydraulik-Zylinder sei mit Blick auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge ein schnell wachsender Markt, stellt Valeo fest.