
Ein reichhaltiges Buffett mit allem, was das Herz begehrt, erwartete die Teilnehmerinnen des ersten Frauenfrühstücks des Grünen-Kreisverbandes am Samstag in der Haßfurter Geschäftsstelle. Jeder hatte etwas zum Essen mitgebracht. Kreissprecherin Margit Pickel-Schmitt freute sich, sozusagen als Häppchen oben drauf, die frischgebackene parlamentarische Staatssekretärin Manuela Rottmann begrüßen zu können. Die Hammelburgerin vertritt seit 2017 im Bundestag die Bürgerinnen und Bürger des Wahlkreises Bad Kissingen, zu dem auch der Landkreis Haßberge gehört. Mit der Regierungsbildung würdigten die Entscheidungsträger Rottmanns bisherige Arbeit nun mit dem zweithöchsten Amt im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Bereits während den Koalitionsverhandlungen leitete Manuela Rottmann die grüne Verhandlungsgruppe "Gutes Leben in Stadt und Land" und wird zukünftig mitverantwortlich für die Umsetzung der Pläne der Ampel-Koalition sein. Das war natürlich auch ein großer Diskussionspunkt beim Frauenfrühstück. "Auf die Menschen im ländlichen Raum und unsere Landwirtinnen und Landwirte kommt es an. Nur mit ihnen zusammen werden wir unsere Ziele im Klimaschutz, im Artenschutz und für eine gesunde Ernährung erreichen", so die Staatssekretärin, die gleichwertige Lebensverhältnisse, sichere Zukunftsperspektiven und nachhaltigen Wohlstand auf dem Land fordert.
Rad nicht neu erfinden
Konkret werde das in einem Kreis aller Staatssekretäre umgesetzt, deren Ressort mit dem ländlichen Raum zu tun haben. Ziel dabei sei es, Förderungen praktikabel umzusetzen, so Rottmann, die in Bezug auf Pilotprojekte sagte: "Man muss das Rad nicht zum 97. Mal neu erfinden". Bevor man ein neues Modellprojekt installiere, müsse man schauen, wo was schon gut laufe und lieber diese Ideen zusätzlich fördern.
Den andauernden Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen steht Rottmann skeptisch gegenüber. Freilich müsse man persönliche Einschnitte hinnehmen, aber die Bundesregierung sei immer bestrebt, den Menschen trotz der schützenden Maßnahmen soviel Freiheit wie möglich zu belassen. Überhaupt sei der derzeitige Krieg in der Ukraine und damit in Europa ein wesentlich schwerwiegenderes Problem, waren sich die Diskussionsteilnehmerinnen einig. Man müsse auch in Deutschland alles tun, um "dem Irrsinn Einhalt zu gebieten".
Heimfahrt mit der Bahn
Auch über ihren neuen Alltag in Berlin berichtete Manuela Rottmann. "Ich komme mir vor wie ein Zwitter", sagte die Frau mit den zwei Ämtern im Bundestag und im Ministerium. Oft sitze sie auf der Regierungsbank, muss den Bundesminister vertreten, aber genauso oft nimmt sie es wahr, sich in das Plenum zu setzen und als "einfache" Bundestagsabgeordnete das Leben in Deutschland mitzugestalten. Von den Privilegien, die ihr als Staatssekretärin zuerkannt werden, mache sie indes wenig Gebrauch. "Mein persönlicher Fahrer langweilt sich", sagte Rottmann scherzhaft. Freilich sei es nützlich den Service des eigenen Dienstwagens in Anspruch zu nehmen, wenn Termine eng gelegt seien. Was aber ihre wöchentliche Heimfahrt in den Wahlkreis betrifft, gibt sich Manuela Rottmann umweltbewusst: "Nach Berlin und zurück fahre ich immer mit der Bahn, und auch in der Regierungshauptstadt nehme ich gerne die U-Bahn".
Die Frauengruppe des Grünen-Kreisverbandes Haßberge wurde erst vor kurzem neu gegründet. Ziel ist es, frauenspezifische Themen zu diskutieren und Ideen dazu besser in den Landkreis und darüber hinaus einzubringen. Im Kreisbüro findet regelmäßig ein Frauencafé statt, zu dem auch Nichtmitglieder jederzeit willkommen sind. Mit Bastelabenden, Vorträgen und Aktionen, wie zum Beispiel zum Weltfrauentag, wollen die engagierten Frauen für sich und ihre Anliegen werben.