Wie kann die Zusammenarbeit der beiden Landkreise noch vertieft werden? Wie wird es weiterhin möglich sein, gemeinsam die Menschen in der Ukraine zu unterstützen und was benötigen sie? Über diese und viele weitere Fragen hat eine Delegation aus dem Landkreis Haßberge rund um Landrat Wilhelm Schneider bei einem Besuch im Partnerlandkreis Klobuck in Polen diskutiert. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Landratsamtes Haßberge entnommen.
Der Abordnung gehörten auch Geschäftsleiter Marcus Fröhlich und Pfarrer Jan Jaroslaw Woch an, der in Tschenstochau in Schlesien geboren ist und seit 2016 als Seelsorger in der Pfarreiengemeinschaft Aidhausen-Riedbach wirkt. Neben den Freunden aus den Haßbergen hatte Landrat Henryk Kiepura gleichzeitig auch die Bürgermeisterin Miroslava Pelc aus der ukrainischen Stadt Mostyska eingeladen, die sich in Begleitung ihrer beiden Mitarbeiter Oleh Makar und Pavlo Osipow auf den Weg in das rund 420 Kilometer entfernte Klobuck gemacht hatte.
Verbindung hat sich deutlich intensiviert
Eines der Hauptthemen war die kritische Situation und die Lage der Menschen in der Ukraine. Seit Beginn der Kriegshandlungen hat sich die Verbindung zwischen den Landkreisen Klobuck und Haßberge noch deutlich intensiviert. Nachdem Landrat Henryk Kiepura seinem Amtskollegen Wilhelm Schneider die Situation in der ukrainischen Partnerregion Mostyska geschildert und um Unterstützung gebeten hatte, wurde im Landkreis Haßberge umgehend ein Spendenkonto eingerichtet, um den betroffenen Menschen schnell und unbürokratisch zu helfen. Seitdem hat der Landkreis bereits mehrere Hilfslieferungen, zum Beispiel Medikamente, Verbandsmaterial, einen Bus, Notstromaggregate und zuletzt einen Rettungswagen an die Stadt Mostyska organisiert.
In diesem Zusammenhang ist Landrat Wilhelm Schneider sehr dankbar dafür, dass sich der frühere Klinikchef und Partnerschaftsbeauftragte Stephan Kolck federführend um die Organisation dieser Hilfstransporte kümmert. Der Landrat bekräftigte, weiterhin eng an der Seite der polnischen Freunde und den Menschen der Stadt Mostyska zu stehen und sie nach Kräften zu unterstützen. "Mir liegt es sehr am Herzen, dass wir gemeinsam weiter an unserer Partnerschaft arbeiten, damit sich unsere vielfältigen Beziehungen weiter entwickeln können", so Landrat Schneider. Wie wichtig eine Freundschaft, wie die zwischen Klobuck und dem Landkreis Haßberge sei, zeige gerade der brutale Angriffskrieg Putins auf die Ukraine, der dramatisch vor Augen führe, dass Frieden, Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeit seien.
Bürgermeisterin Miroslava Pelec zeigte sich sehr dankbar für die großartige Unterstützung aus den beiden Landkreisen. "Die Spendenbereitschaft der Menschen aus Klobuck und den Haßbergen ist überwältigend. Wir sorgen vor Ort dafür, dass die Hilfsgüter direkt dort ankommen, wo sie am nötigsten gebraucht werden."
Einig waren sich die beiden Landräte Schneider und Kiepura, dass die Partnerschaft auf verschiedenen Sektoren ausgebaut werden soll – beispielsweise im Jugend- und Freizeitbereich. "Ich finde es sehr wichtig, dass vor allem junge Menschen Wegbereiter auf den Brücken zu Europa sind. Deswegen möchten wir den Austausch zwischen Jugendlichen in Zukunft weiter fördern", verdeutlichte Landrat Wilhelm Schneider.
Weitere Themen des Austausches waren die Organisation der Landratsämter, Digitalisierung, Tourismus, Direktvermarktung, Naturschutz sowie das Feuerwehr- und Schulwesen.
Besuch des traditionellen Erntedankfestes
Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch des traditionellen Erntedankfestes, das in Polen mit einem Umzug, einem feierlichen Gottesdienst, beeindruckenden selbst gefertigten Erntekronen und einem Markt mit regionalen Köstlichkeiten sowie mit Musik gefeiert wird. Ausrichter war in diesem Jahr Dankow (Region Lipie). Die dortige Bürgermeisterin Bozena Wieloch freute sich ganz besonders über die Gäste aus der Ukraine und den Haßbergen. Nach verschiedenen Grußworten wurde Landrat Wilhelm Schneider und Geschäftsleiter Marcus Fröhlich eine besondere Ehrung zuteil: aus den Händen der urkainischen Bürgermeisterin Miroslava Pelc erhielten beide jeweils eine Medaille, die helfende Hände mit Herz symbolisiert, aus Dankbarkeit für die geleistete Hilfe und Unterstützung.
Zusätzlich hatte die Delegation die Möglichkeit, die Kultur des Landkreises Klobuck kennenzulernen. Eine Betriebsbesichtigung bei Folwark Kamyk – ein Bauernhofgelände mit einem großen Banketthaus, Restaurant, Konditorei, gemütlichem Café, Ferienhaus, Mini-Amphitheater und Streichelzoo – rundete das Programm ab.