
Unter dem Motto „ … weil Blasmusik Spaß macht“ feierte der Musikverein 1964 Prappach, die „Sterzelbacher Musikanten“, am Wochenende sein 50-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumskonzert im Sportheim, einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche, einem großen Festzug mit Gemeinschaftschor und vielen Darbietungen befreundeter Musikvereine.
Weil Blasmusik Spaß macht, wurde zwar bereits 1932 ein Musikverein gegründet. Doch mit dem Zweiten Weltkrieg endete das Vereinsleben und erst im November 1964 wurde der jetzige Musikverein ins Leben gerufen, wie der stellvertretende Vorsitzende Armin Schmidt berichtete.
„Wir blicken heute voller Stolz auf 50 Jahre Vereinsleben mit vielen musikalischen und kameradschaftlichen Höhepunkten zurück“, sagte der Vorsitzende André Rudolph beim Jubiläumskonzert. „Weil Blasmusikkonzerte in Prappach Tradition haben, soll heute neben den Ehrungen und der Chronik die Blasmusik im Vordergrund stehen.“
So hatte der Dirigent Benedikt Feustel für diesen Abend ein anspruchsvolles Programm mit vorwiegend konzertanten Stücken einstudiert, die die ganze Bandbreite des Könnens der Sterzelbacher Musikanten und ihres Nachwuchses, „Die jungen Sterzelbacher“, vor Augen und Ohren führten. „Melodie, Rhythmus, Intonation und Dynamik – seit 50 Jahren haben wir uns der Perfektion verschrieben, doch außer Gott ist niemand perfekt“, merkte der Musiker Jochen Hutzel humorvoll an, der das Publikum durch den Abend führte. „Wir haben einfach Freude am Spielen, weil Blasmusik Freude macht!“ Diese Freude übertrugen die 23 Musiker mit ihren Darbietungen, vom Marsch über Medleys mit Liedern von Abba und Udo Jürgens, bis hin zum „Second Waltz“ von Dmitri Schostakowitsch, einem Potpourri mit Melodien von Franz von Suppé und der „Hymne a la musique“ von Serge Lancen. Außerdem glänzten als Solisten der Trompeter Fabian Müller mit „My Way“ und der Tenorhornist Georg Müller mit „Grandfather’s Clock“. Auch die jungen Sterzelbacher erfreuten die Gäste mit drei Musikstücken, bevor sie gemeinsam mit dem großen Blasorchester die Ballade „Irish Dream“ anstimmten und mit viel Applaus bedacht wurden.
„Die Sterzelbacher Musikanten sind nicht irgendein Verein. Sie sind bekannt für hervorragende Blasmusik“, lobte Bürgermeister Günther Werner, der dem Verein zum Jubiläum gratulierte. Dies sei auch der Verdienst der Dirigenten und Vorsitzenden. Erfreulich sei, dass der Verein seit Langem auch jüngere Musiker in die Kapelle integriert und – erst im vergangenen Jahr – die „Jungen Sterzelbacher“ ins Leben gerufen hat.
In dieser Nachwuchsgruppe spielen Jungmusiker aus Prappach, Neubrunn, Wülflingen und Unterhohenried im Alter zwischen neun und 16 Jahren. Der Bürgermeister betonte, dass der Musikverein heute nicht nur ein Verbund musikbegeisterter Menschen ist, sondern auch eine wichtige Funktion im Freizeitangebot und im kulturellen Leben der Stadt erfüllt. „Für dieses bürgerschaftliche Engagement möchte ich Ihnen heute vielmals danken“, sagte Günther Werner.
Bemerkenswert ist, dass zu den Musikern auch Pfarrer Stephan Eschenbacher zählt, der bei Konzerten am Saxofon zu hören ist und damit seine innere Nähe und Verbundenheit zur Blasmusik zeigt. Auch er beglückwünschte den Verein zu seinem Jubiläum und sagte ihm ein herzliches Vergelt’s Gott dafür, dass er die Pfarrgemeinde und Pfarreiengemeinschaft immer wieder bei kirchlichen Anlässen unterstützt.
„Ich kenne viele Musiker, die gerne Kirchenmusik spielen, aber außer Stephan Eschenbacher keinen Pfarrer, der bei seiner Musik mitspielt“, lobte Peter Detsch, der als Kreisvorsitzender des Nordbayerischen Musikbundes die Ehrungen vornahm. Er zollte allen aktiven und ehemaligen Musikern, Dirigenten, Vorstandsmitgliedern und Ausbildern sowie den zu Ehrenden Respekt und Anerkennung. Denn vom musikalischen Erfolg profitiere nicht nur der einzelne Musiker, sondern die gesamte Gemeinde. „Ohne unsere tüchtigen Musikkapellen wäre unsere schöne fränkische Heimat um einiges ärmer. Doch das Engagement für die Musik kostet die Aktiven viel Freizeit und auch Geld“, sagte Detsch, der dem Musikverein eine gute Weiterentwicklung wünschte.
Im Namen des Musikbundes zeichnete er folgende aktive Musiker aus: Egon Eller (50 Jahre), Herbert Rützel, André Rudolph, Armin Schmidt (30 Jahre), Petra Rudolph und Ralf Schmitt (20 Jahre). Außerdem überreichte er Klaus Müller und André Rudolph die Ehrennadel für 20-jährige Tätigkeit in der Vereinsführung.
Der Musikverein selbst ernannte Jochen Hutzel, Herbert Rützel, André Rudolph und Armin Schmidt zu Ehrenmitgliedern. Des Weiteren zeichnete er Roland Hartlieb, Bernd und Günther Hotzel, Martin Hußlein, Edelbert Rambacher, Silvia Sinner, Gabi und Leo Wehner für 25-jährige Mitgliedschaft, Anita Derleder für 40-jährige Treue zum Verein sowie Franz und Hubert Ankenbrand, Alfred Burger, Egon und Werner Eller, Peter-Paul Fleischmann, Theo Kehrlein, Frieda Müller, Willi Pfaab, Hans Rudolph, Edwin Vogt und Günter Wirth für 50-jährige Mitgliedschaft aus.



