Jedes Jahr stellen die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Königsberg und die Werkfeuerwehr der Fränkischen Rohrwerke zusammen mit Feuerwehren aus den Stadtteilen in einer besonderen Übung ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis. Dabei wird bei den Teilnehmern jeweils zwischen den Wehren im Königsberger Oberland und Unterland abgewechselt. In diesem Jahr waren die Wehren im Königsberger Unterland an der Reihe.
Dabei wurde diesmal in Hellingen nicht nur die Bekämpfung eines Ernstfalles angenommen, parallel dazu wurden auch zwei Jubiläen begangen. Denn Hellingen feiert in diesem Jahr nicht nur sein 1200- jähriges Jubiläum, 2024 wird auch die Freiwillige Feuerwehr dort offiziell 150 Jahre alt. Im Rahmen der Feier wurden auch 42 Feuerwehrdienstleistende aus dem Stadtbereich von Königsberg für ihren langjährigen Einsatz bei der Feuerwehr ausgezeichnet.
Feuerschutz bereits seit 1835
Inoffiziell kann Hellingen aber schon wegen seiner einstigen Zugehörigkeit zum Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha auf einen älteren Feuerschutz zurückblicken. Aus einer Quelle des Staatsarchivs Coburg geht hervor, dass es bereits am 2. Mai 1835 in Hellingen Feuerlösch- und Rettungsmannschaften mit einer kupfernen Tragspritze, zwei Feuerleitern und zwei Feuerhaken gab.
Zurzeit verrichten in Hellingen in der Freiwilligen Feuerwehr insgesamt 31 Männer und drei Frauen ihren Dienst, Kommandant ist Stephan Heidig, sein Stellvertreter Andreas Hölzer und Vorsitzender des Feuerwehrvereins Christian Kempf. Die Feuerwehr hat seit Ende 2023 ein neues Feuerwehrauto, in dem die Tragkraftspritze und Feuerwehrzubehör Platz gefunden haben. Das Feuerwehrgerätehaus wurde in den letzten Jahren mithilfe der Stadt grundlegend modernisiert.
Brand an Scheune als Großübung
Bei der Großübung am Samstagnachmittag wurde als Brandobjekt ein Brand an einer Scheune angenommen. Schon kurz nach der Alarmierung war die Königsberger Feuerwehr mit ihren Fahrzeugen vor Ort und es konnte, nachdem eine lange Schlauchleitung zum einige hundert Meter entfernten Unterflurhydranten gelegt worden war, mit dem "Löschversuch" begonnen werden. Das geschah von oben mit der langen Drehleiter. Parallel dazu legten die Werkfeuerwehr der Fränkischen und die anderen Feuerwehren aus dem Unterland von der Sennach bis zur "Brandstelle" in einer gemeinsamen Aktion eine lange Schlauchleitung, um den "Brand" zusätzlich bekämpfen zu können.
Die Übung klappte hervorragend, davon konnten sich auch Bürgermeister Claus Bittenbrünn, Kreisbrandmeister Peter Schüler sowie der ehemalige Kreisbrandmeister und Ehrenkommandant der Feuerwehr Königsberg Gerd Kost überzeugen. Auch etliche Mitglieder von Feuerwehren aus dem Oberland und Bürger von Hellingen waren aufmerksame Beobachter der Übung. Aufgrund eines aufziehenden starken Gewitters mit wurde die Übung dann vorzeitig abgebrochen.
Im Festzelt konnten am Abend die Ehrungen für die Feuerwehrdienstleistenden durchgeführt werden, die seit 25 und 40 Jahren Dienst tun. Durchgeführt wurden diese von Landrat Wilhelm Schneider, Bürgermeister Claus Bittenbrünn, Kreisbrandrat Ralf Dressel, Kreisbrandinspektor Stephan Biertempfel und Kreisbrandmeister Peter Schüler. Vor den Ehrungen wandten sich Landrat Schneider, Bürgermeister Bittenbrünn und Ralf Dressel in Grußworten an die Anwesenden. Alle würdigten die Mitglieder der Feuerwehren als tragende Säulen der Dorfgemeinschaft und echte Vorbilder, die durch ihren Einsatz einen ganz wesentlichen Beitrag für die Sicherheit ihrer Gemeinde, des Landkreises und der Bürgerinnen und Bürger leisten. Anschließend zeichneten sie 38 Männer und vier Frauen für ihr Engagement mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen des bayerischen Innenministeriums aus.