Zur „Silberhochzeit mit der Kommunalpolitik“ gratulierten viele Gäste den Freien Sander Bürgern (FSB), die zum Jubiläumsabend in den Goger-Saal geladen hatten. Beeindruckt von der Bilanz, die Jörg Kümmel und Bernhard Strätz aus diesen 25 Jahren zogen, zeigten sich unter anderem die beiden Bezirksvorsitzenden der Freien Wähler Unterfranken, Staatssekretärin Anna Stolz und Thomas Zöller, die stellvertretende Kreisvorsitzende der FW Haßberge Sabine Weinbeer und die beiden „Geburtshelfer“ Gerold Snater und Christoph Winkler. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Freien Wähler entnommen.
Die Gründung der FSB, die auch gleich Mitglied im noch jungen Landesverband der Freien Wähler Bayern wurde, „kam nicht aus dem Nichts“, so Jörg Kümmel. Sie war Ausfluss der ständigen Konfrontation zwischen CSU und SPD im Sander Gemeinderat. „Es gab nur links oder rechts, gut oder schlecht, es ging nicht vorrangig um die Interessen der Sander Bevölkerung.“ Bernhard Strätz, Heinrich Schmitt und Gerhard Klauer hätten das nicht mehr mit ansehen wollen und stellten eine neue Gruppierung auf die Beine, die gleich bei der ersten Kommunalwahl 1996 drei von zwölf Gemeinderatsmitgliedern stellte und mit Heinrich Schmitt sogar den 2. Bürgermeister.
Schnell hätten sich die FSB-Mandatsträger durch professionelle Arbeit Anerkennung erworben, die FSB als Gruppe habe sich regelmäßig über relevante Themen informiert und gerne auch externen Sachverstand in Anspruch genommen. Unter anderem sei die sehr beliebte Ausbildungsbörse an der Berufsschule auf das Ausbildungsforum zurückzuführen, das die FSB fünf Jahre lang in Sand organisierte, erinnerte Bernhard Strätz in einem bebilderten Rückblick.
„Zweimal haben wir ernst zu nehmende Bürgermeisterkandidaten zur Wahl gestellt und wir werden das auch im nächsten Jahr wieder tun“, kündigte Jörg Kümmel unter dem Beifall der Anwesenden im Blick auf die 2023 anstehenden Bürgermeisterwahlen in Sand an.
Als Wegbegleiter und ehemaliger FW-Kreisvorsitzender betonte Christoph Winkler die Bedeutung Freier Wähler für die Parlamente, ob kommunal oder auf Landesebene, weil sie auf pragmatische Lösungen und sachbezogene Arbeit setzen. Das zeige auch der Stimmkreisabtgeordnete Gerald Pittner, der in München gerade auch im Masken-Untersuchungsausschuss unzählige Sitzungen absolviert, während andere unübersehbar schon im Wahlkampfmodus seien. Oskar Ebert betonte als stellvertretender Landrat, wie wichtig die Tradition der Freien Wähler sei, Menschen mit Lebens- und Berufserfahrung auch außerhalb des politischen Betriebes als Kandidaten zu gewinnen.
Stolz bricht eine Lanze für die Mittelschule
Staatssekretärin Anna Stolz zeigte sich beeindruckt von der Bilanz der FSB und gab einen Einblick in die Landtagsarbeit. Dabei machte sie deutlich, dass gerade im Kultusministerium viel erreicht wurde, wenn man bedenke, dass die FW dort erst seit 2018 den Minister stellen und der größte Teil der Zeit von Corona bestimmt wurde. Gerade in der Digitalisierung der Schulen sei man aber sehr weit gekommen. Eine Lanze brach sie für eine besserere Besoldung von Grund- und Mittelschullehrern und für die Mittelschulen generell - vor allem im ländlichen Raum seien das „die Talentschmieden für das heimische Handwerk. Es ist erschreckend, wie manchmal über die Mittelschulen und die Mittelschüler gesprochen wird“, betonte sie. Ein wichtiges Anliegen sei den FW die Einführung des Schulfachs „Alltagskompetenzen“ gewesen, das jetzt als Pilotprojekt in die Erprobung geht.
Wie anerkannt die Arbeit der FSB offenbar ist, machte FW-Bezirksvorsitzender Thomas Zöller an der Bundestagswahl 2022 fest: „Hätte Deutschland so gewählt wie Sand, dann wären die Freien Wähler jetzt drittstärkste Kraft im Bundestag“.
Für 25 Jahre engagiertes Anpacken, auch bei Gemeinschaftsaktionen wie beim Arbeitseinsatz am Kindergarten, wurden folgende Mitglieder ausgezeichnet: Stefan Goger, Bernhard Haupt, Klaus Heim, Peter Kehl, Gerhard Klauer, Wolfgang Kühl, Dirk Kümmel, Dirk Rückert, Bernhard Strätz, Bernhard Wolf, Gaby Haupt, Detlef Weinhold, Heinrich Schmitt, Manfred Bergmann, Anton Ganter, Stefan Schmitt, Udo Schneider, Manuela Schneider, Bernhard Schuster, Eduard Ullrich, Ralf Wolfschmitt und Felix Zinser.