"Mal fränkisch frech und mal poetisch" war die "Kapelle Bomhard" zum Auftakt des kulturellen Programms in der Stadthalle von Eltmann angekündigt und auf der Bühne verschmolzen die drei Musiker ungeschminkt ihr fränkisches Lebensgefühl mit mittelfränkischem Dialekt und einer schwungvollen Musik, die auf viel Schmunzeln und Beifall bei den Zuhörern traf.
Erfrischend fetzig begannen die drei Musiker Johannes (Gitarre) Georg (Kontrabass) und Heiner (Akkordeon) ihr Konzertprogramm und ließen dabei Einblicke in ihre vergangene fränkische Jugendzeit zu und gingen mit Liedern wie "Dorfschönheiten" oder "Kärwaleich" auf fränkisches Lebensgefühl ein, das leider manchmal auch unterzugehen scheint.
Mit dem Dialekt ist es nicht einfach
"Ja wenn du guta Äbiern machst, brauchst da Sand im Boden, wenn du a jungs Mädla mogst, brauchst des in de Hosen" hieß es schon beim "Äbierngalopp" und anscheinend merkten die Musiker dabei schon, dass das doch mit dem Dialekt nicht so einfach ist. Deswegen forderten sie ihre Zuhörer gleich auf "falls jemand das nicht versteht, können wir es übersetzen".
Ihre Texte brachten immer wieder so manche Alltagsprobleme zur Sprache wie in dem "mei Aggu ist leer". "Früher hat me a Telefon a Leem lang ghabt, heut ghört der Aggu scho nach zwa Jahr zu den Altn." Ja an dieses Mittelfränkisch musste man sich gewöhnen und manchmal fiel dies leichter, wenn es über die "Henna" ging, "die legt a Gagak, daraus wird Ziebela, des wird a Göckerla und des steht jetzt aufm Tisch." Natürlich galt dies auch beim Fränkischen, "wo die Hasen Hosen und di Hosen Husen hasen".
Erfahrungen aus der Arbeitswelt musikalisch aufgearbeitet
Man merkte den Musikern an, dass sie dem Volk aufs Maul schauen und dies auch zu Gehör bringen wollen. So wurden auch Erfahrungen aus der Arbeitswelt musikalisch aufgearbeitet wie in dem "Zwiefachen". "Gestern auf der Ärbert hab i mich geärgert, weil ich mein Chef bloß nein Arsch kriech. Heut auf der Ärbert hab i mi scho nemmer geärgert, weil ich mein Chef gsagt hab, rutsch mer doch den Buckel runter und morgen, pack i mein Ranzen und geh weg, weil für die Ärbert ist mes Leem zu schö."
Ja sogar der Corona-Pandemie gewannen sie etwas Positives ab "un etza laafn `s mit em Fedzn vor de Goaschn. Ja souviel scheene Leid hab i schoa lang nimma droaffn." Schließlich präsentierten sie eine "Omage an die Oma" mit dem Lied von der alten Anna. "Hast dei Leem lang gärbert und a Leem lang sport. Aber heid spor me nimmer, heid mach mehr uns a wenig a Freid, häd i sogd."