
Der Kultursommer im neugestalteten Areal des Schlossparks Oberschwappach hat sich in den letzten zwei Jahren im Veranstaltungskalender der Gemeinde Knetzgau fest etabliert. Dem Oberschwappacher Humoristen Oti Schmelzer ist es ein Anliegen, Kultur mit namhaften Künstlern in seine Heimatgemeinde zu bringen. Für den diesjährigen Kultursommer hat er als Highlight für das erste Kultursommerwochenende mit der Altneihauser Feierwehrkapell´n seine Freunde aus der Oberpfalz eingeladen.
Den Auftakt zum Kultursommer machte Oti Schmelzer am Freitagabend vor 800 Besucherinnen und Besuchern mit seinem Programm "Rückgspieglt", auf neudeutsch "Otis Best Off". Seit vielen Jahren steht der Humorist auf den Kleinkunst- und Fastnachtsbühnen in seiner Heimat. Bayernweit bekannt ist er durch seine Auftritte in den Quotenerfolgen "Närrische Weinprobe" und "Fastnacht in Franken". Mit seinen humorvollen, gereimten Texten, begleitet auf der Harmonika und seinen aufwendigen Kostümen ist er dort zum echten Publikumsliebling geworden. Auch die Bühne in Oberschwappach war mit verschiedenen Kostümen seiner Fernsehauftritte liebevoll dekoriert, die er mit einem "Schakalaka" betrat. Fränkische Bescheidenheit und gesunde Selbstüberschätzung würden laut Oti Schmelzer jeden Ur-Franken auszeichnen. Dies vermittelte er mit Gestik, Mimik und hochkarätigem fränkischen Akzent den Zuschauerinnen und Zuschauer.

"Es ist schön, einfach mal zu lachen", brachte eine Besucherin aus der Nachbargemeinde Westheim die Kabarettveranstaltung auf den Punkt. Es sei zwar der eine oder andere derbe Witz – meist auf Kosten der Frauen – gefallen. Aber das nahm die Besucherin gerne in Kauf, um sich an den Vorträgen des Humoristen mit neuen und alten Sachen, musikalisch umrahmt mit Gesängen auf der "Steirischen" zu erfreuen. Das Publikum zeigte sich allgemein begeistert über das Programm, vorgetragen in fränkischer Mundart. "Gemacht für einen Franken", wie ein anderer Besucher bemerkte.
Auch die lokale Politik wurde durch den Kakao gezogen
Am Samstagabend begeisterte die Altneihauser Feierwehrkapell´n die Gäste aus nah und fern. Bereits seit mehreren Jahren hinterlässt der rotzfreche Komödianten-Haufen in der Fernsehsitzung "Fastnacht in Franken" einen anerkennenden Eindruck. Das war in Oberschwappach nicht anders. Immer wieder waren Aussagen wie "toll", "super" oder "großartig" im Publikum zu hören. Das Ensemble aus der Oberpfalz unter dem Kommandanten Norbert Neugirg nahm vor 800 Zuschauerinnen und Zuschauer das Ruder in die Hand und fuhr mit "Die Kapelle passt zur Qualität des Publikums" von Anfang an scharfe Geschosse auf.
Die Kabarettveranstaltung lebte von den Frotzeleien zwischen den Oberpfälzern und den Franken. Insbesondere Ministerpräsident Markus Söder musste als Franke herhalten, aber auch die lokale wie die große Politik wurde durch den Kakao gezogen. "Es war eine äußerst unterhaltsame Veranstaltung", zeigte sich ein Besucher aus Knetzgau angetan von der Performance, die das Ensemble am Samstagabend auf der Bühne im Schlosspark aufführte. Die Musikkapelle intonierte die passende Musik zu den Spitzen ihres Dirigenten Norbert Neugirg. Mit "Die muss man mal live erlebt haben", drückte ein Zuschauer aus Schönbrunn seine Freude über die Kabarettveranstaltung aus. Es sei schon etwas anderes, ein zweistündiges Programm unter freiem Himmel mit dem Ensemble genießen zu können, als nur einen kurzen Auftritt bei der "Fastnacht in Franken" vor dem Fernseher zu verfolgen.

Dazu das herrliche Wetter und die tolle Atmosphäre des Schloßparks in Oberschwappach. Herz, was willst Du mehr?
Als Interessierter kennt man auch die Sticheleien zwischen Oti und dem Kommandanten Norbert.
Doch warum bekam diesmal Oti so viel Schelte?
Glaubt man manchem der Besucher, lags vielleicht an den fehlenden Bratwürsten und den Preisen für gerollte "Pappdeckel", auch "Wraps" genannt.
Oder doch an fast 10 Euro für ein Häufchen verkochte Nudeln mit Käse und Röstzwiebeln aus der Verpackung?
Oder die fehlende Kaffee-Bar mit saftigen Pfannkuchen, auch Crepes"genannt?
Mir tat der Oti am Samstag abend leid
Jedenfalls sah man ihn nicht sonderlich gut gelaunt übers Gelände schleichen - im Vergleich zu den letzten Jahren fast schon zurückgezogen.
Vielleicht nur meine persönliche Wahrnehmung, aber Bratwürste nehm ich mir jedenfalls nun selber mit .
Gerhard Fleischmann