
Mehr als 20 Prozent der Geusfelder Bevölkerung standen an den vergangenen zwei Samstagen auf der Bühne oder arbeiteten im Hintergrund für das Gelingen der beiden diesjährigen Büttensitzungen: 83 Akteurinnen und Akteure bei 450 Einwohnerinnen und Einwohnern. Zweimal war die Spreubachhalle bis auf den letzten Platz besetzt. Hermann Reder und Jenny Ruß führten durch ein über vierstündiges Programm mit viel Musik, Tanz, treffenden Büttenreden und viel Humor.
Zahlreiche Tanzeinlagen von den Minis bis zu den Geusvielern
Die Geusfelderinnen und Geusfelder haben keine Garde, doch getanzt wird in allen Altersgruppen: Von den Minis über die Kids und die Teenies bis hin zur Rock-Einlage der "Mädelz" und dem fulminanten Abschluss der "Geusvieler". Und so tanzten Kängurus, Cowgirls und Super Mario um die Wette.
Wenn in Geusfeld oder Umgebung etwas passiert, dann ist bestimmt eine Faschingsakteurin oder ein Faschingsakteur in der Nähe, die oder der sich eine Notiz macht. So hatten auch Johanna Weigel, Sophia Stahl und Susen Wachtler keinen Mangel an Themen bei ihrer Premiere mit dem "Dorfgespräch".

Beim Kaffee erzählten sie vom Unfall des Pfarrers, der im August nicht mehr mit dem Maibaum vor seiner Garage gerechnet habe, von den Club-Fans im ICE statt im Regionalzug, vom Drohnen-Suchflug, um ein verlorenes Abendessen wiederzufinden, und vom Luxus-E-Bike, das sich einige Männer aus Geusfeld jetzt zugelegt hätten: Mit Universal-Bierkastenhalterung und Stützrädern für den Heimweg.
Hausmeister, Bauarbeiter und Heute-Show
Auch der Rauhenebracher Hausmeister (Diakon Erich Müller) bekommt allerhand mit – wie etwa vom Bürgermeister, der die Trekking-Plätze mäht. Christian Schmitt setzte mit seiner Büttenrede als Bauarbeiter noch eins drauf und sogar der Heilige Vater (Andreas Rößner) gab sich ein Stelldichein und zweisprachig Ratschläge für ein gelingendes Fest.

Die 1000-Jahr-Feier und die Bratwurst-Krise wegen des großen Besucherandrangs wurden von mehreren Gruppen thematisiert – und natürlich auch die Zusammenarbeit mit den Nachbarn, denn "zum Glück ham die Geusfelder genug Pizza gebacken", so "die Globis" in ihrer Heute-Show.
Bekannte Fernsehshows für den Geusfelder Fasching zu adaptieren, darin haben die Aktiven inzwischen viel Erfahrung. In der Heute-Show wurde immer wieder "live" zum schier endlosen Aufstellen des Geusfelder Kirchweihbaums geschaltet und auch auf den Besuch Hubert Aiwangers in Wustviel gab es eine ironische Replik.
"Mein Mann kann", Bademantel-Tanz und Fernsehgarten
Die Gruppe "Zapadäus" setzte "Mein Mann kann" um, allerdings mit dem Zusatz "das betrunken gar nicht mal so gut" und hatte damit die Lacher auf ihrer Seite. Mutig zeigte sich die Gruppe "Sexzylinder" mit ihrem Bademantel-Tanz mit vermeintlich nichts darunter.

Der Fernsehgarten präsentierte einen bunten Strauß: Die "Geusvieler" hatten sowohl Kostüme als auch Choreographien und Mimik der Künstlerinnen und Künstler – von Udo Lindenberg und Matthias Reim bis zu Helene Fischer und den No Angels – detailgetreu nachempfunden und ernteten donnernden Applaus.
Natürlich gab es für jede und jeden der Akteurinnen und Akteure einen Faschingsorden, besonders wurden in diesem Jahr aber die Tanz-Trainerinnen Anschi und Anna-Lena Bäuerlein, die Techniker um Roland Schwarz und die Live-Musiker um Wendelin Jooß gewürdigt.

Insgesamt resümierte Hermann Reder, der in diesem Jahr sein 20. Bühnenjubiläum als Moderator begehen konnte: "Wenn ich sehe, wie hier der Nachwuchs gefördert wird, dann ist es mir um den Geusfelder Fasching nicht bang." Dieser Dank galt allen Trainerinnen und Trainern und dem Förderverein, der sich um den Fasching kümmert.