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Ziegelanger
Filmreife Verfolgungsjagd im Landkreis Haßberge: Polizei sucht auch per Hubschrauber nach 16-jährigem Verdächtigen
An dem Auto des Jugendlichen waren gestohlene Kennzeichen angebracht. Bei der Flucht hinterließ er ein Trümmerfeld – am Ende schnappte ihn die Polizei.
Mit dem Auto in der Leitplanke endete die Flucht des 16-Jährigen – doch sie ging zu Fuß weiter.
Foto: Christian Licha | Mit dem Auto in der Leitplanke endete die Flucht des 16-Jährigen – doch sie ging zu Fuß weiter.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 02.03.2024 02:49 Uhr

Spektakuläre Szenen haben sich am späten Samstagabend im Zeiler Ortsteil Ziegelanger (Lkr. Haßberge) abgespielt. Der Einmündungsbereich zur Staatsstraße 2447 (ehemalige Bundesstraße 26) auf der Höhe des Sportplatzes glich in der Nacht einem Trümmerfeld. Auch ein Polizeihubschrauber kreiste über dem Maintal. Dem Ganzen vorausgegangen war offenbar eine filmreife Verfolgungsjagd, wie die Verkehrspolizeiinspektion (VPI) Schweinfurt-Werneck am Sonntagmorgen mitteilte. 

Das total beschädigte Fahrzeug wurde von der Polizei sichergestellt und durch ein Abschleppunternehmen abtransportiert.
Foto: Christian Licha | Das total beschädigte Fahrzeug wurde von der Polizei sichergestellt und durch ein Abschleppunternehmen abtransportiert.

Nach ersten Erkenntnissen wollte kurz vor 23 Uhr ein Autofahrer mit offenbar stark überhöhter Geschwindigkeit von dem Zeiler Stadtteil kommend an der Kreuzung nach links Richtung Ebelsbach abbiegen. Dabei überfuhr er mit seinem Fahrzeug eine Verkehrsinsel, fällte ein Verkehrszeichen und prallte anschließend mit voller Wucht in die rechte Leitplanke der Staatsstraße. Danach führte die Irrfahrt noch etwa 100 Meter weiter, ehe das Auto augenscheinlich aufgrund eines völlig demolierten Vorderreifens an der ebenfalls rechten Leitplanke zum Stehen kam.

Verfolgungsjagd über fünf Kilometer hinweg

Den waghalsigen Fahrmanövern vorausgegangen, bei denen keine Dritten zu Schaden kam, war laut VPI eine Polizeikontrolle. Demnach war einer Streifenbesatzung in Ziegelanger ein mit drei männlichen Personen besetztes Auto aufgefallen, an dem gestohlene Kennzeichen angebracht waren.

Das Unfallfahrzeug wurde auch mit einem Spürhund durchsucht.
Foto: Christian Licha | Das Unfallfahrzeug wurde auch mit einem Spürhund durchsucht.

Der 16-jährige Fahrzeugführer versuchte sich nach Angaben der VPI der Kontrolle zu entziehen und flüchtete mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit. Bei der Verfolgungsjagd beschädigte das Fahrzeug mehrere Verkehrszeichen und Leitplankenfelder, bevor es nach rund fünf Kilometern zum Stillstand kam. 

16-Jähriger inzwischen wieder auf freiem Fuß

Dem Fahrzeugführer gelang laut Pressebericht die Flucht zu Fuß in Richtung Main. Ein Großaufgebot an Polizeistreifen aus Unter- und Oberfranken wurden bei der Personensuche von mehreren Suchhunden und einem Polizeihubschrauber unterstützt. Dieser kreiste lange Zeit entlang des Mains und über den anliegenden Ortschaften wie zum Beispiel Knetzgau.

Über diese Verkehrsinsel schoss das Fluchtfahrzeug und fällte dabei ein Verkehrszeichen.
Foto: Christian Licha | Über diese Verkehrsinsel schoss das Fluchtfahrzeug und fällte dabei ein Verkehrszeichen.

Auf dem Main selbst waren Boote der Feuerwehr Zeil und der Wasserwacht-Ortsgruppen Haßfurt, Sand/Zeil und Eltmann unterwegs. Der 16-jährige Mann konnte einige Stunden später aufgefunden und festgenommen werden. Nach Angaben der VPI Schweinfurt-Werneck befindet er sich inzwischen wieder auf freiem Fuß.

Die Feuerwehren aus Ziegelanger und Schmachtenberg übernahmen die Verkehrsabsicherung der Unfallstelle und leuchteten diese auch für die polizeiliche Ermittlungsarbeit aus. Die Staatsstraße war zwischen Ziegelanger und Steinbach für über zweieinhalb Stunden komplett gesperrt. Den entstandenen Schaden schätzt die Polizei auf rund 9500 Euro. 

 
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  • Lutz Saubert
    Strukturelles misstrauen gegenüber staatlichen Einrichtungen wie Polizei und Rettungskräften scheint weit verbreitet zu sein. Das reicht von der Reichsbürgerszene bis in linke Sphären. Das Fahren in einem Fahrzeug mit gefälschten Kennzeichen ist Grund genug für eine Fahrzeugkontrolle, Fluchtverhalten erst recht. Konstruierte Entschuldigungsgründe für Straftaten halte ich für unangebracht und demokratiefeindlich.
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  • Martin Deeg
    ...."Konstruierte Entschuldigungsgründe für Straftaten halte ich für unangebracht und demokratiefeindlich."

    Wovon reden Sie? Strafmilderungsgründe sind ebenso wie Strafschärfungsgründe Teil "unseres" freiheitlich-demokratischen Rechtssystems und eine Errungenschaft, die "unsere" Gerichte tagtäglich anwenden.

    Und was Sie als "strukturelles Misstrauen" diffamieren wollen ist ebenfalls ein Grundpfeiler dieser Demokratie: "Machtkritik" ist nicht nur ausdrücklich "erlaubt", Art. 5 GG, (im übrigen auch der "Reichsbürgerszene" und "linken Sphären"?) - sondern die BASIS der Presse- und Meinungsfreiheit.

    Obrigkeiten, Polizei und Rettungskräfte zu kritisieren ist auch im Rahmen der ständigen "Fortbildung des Rechts" ein Pfeiler der Demokratie.

    Wohin hingegen Kadavergehorsam, Obrigkeitshörigkeit und unterwürfiges Hierarchiedenken führen, sollte bekannt sein.
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Am Besten lässt man sich ,
    zumindest in Bayern,
    künftig jede Fahrt von der zuständigen Polizeidienststelle genehmigen.

    Damit werden dann illegale Fahrten von vorneherein unterbunden.
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  • Lutz Saubert
    Thema verfehlt. Die Polizei ist nicht der Feind, unser Staat ist nicht der Feind.
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Wenn Herr Söder BayMP weiterhin Cannabiskonsument*in*en drangsaliert, dann gibt es logischerweise in Bayern keinerlei Probleme mit Drogen.

    Wenn Frau Bär MdB, so wie vergangenen Freitag im Bundestag,
    ein Verbot der Prostitution in Deutschland beantragt,
    dann wird dieses Gewerbe selbstverständlich nicht mehr betrieben.

    Und wenn sämtliche Verkehrsbewegungen vorher der Polizei gemeldet werden, dann gibt es konsequenterweise auch keine illegalen Fahrten mehr.

    So funktioniert Bayern, das ist die Logik der CSU.

    Was ich davon halte, das tut hier nichts zur Sache.
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  • Lutz Saubert
    Es ist Ihre persönliche Meinung, mehr nicht. Sie können hier nur für sich selbst reden.
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Ja Herr Saubert, ich rede hier für mich und bringe meine Meinung in die Diskussion ein. Ihre Meinung zu vertreten, das wäre für mich eine unzumutbare Härte!
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  • Georg Ries
    für manche Leute anscheinend schon!! Kann man hier nachlesen. 🤪😦
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  • Martin Deeg
    Herr Saubert, es gibt weder "die Polizei" noch "unseren Staat" - Sie haben es immer mit Menschen zu tun und der ganzen Bandbreite menschlicher Reaktionen, von der folgenschweren bizarren Überreaktion bis hin zum besonnenen und sachgerechten Handeln.

    Und da es immer wieder bei "spektakulären" Verfolgungsfahrten zu tödlichen Unfällen kommt - z.B. Oktober A 94, Oberbayern: sieben Tote - hat "unsere" Polizei auch ein Augenmerk hierauf zu richten, auf vorausschauendes Handeln, Gefahrenabwehr (!) und Verhältnismäßigkeit - es geht nicht darum, den medial geilsten "Einsatz" für irgendwelche Groupies zu inszenieren.
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  • Georg Ries
    Da hat sich jemand auf den Schlips getreten gefühlt, mein Beitrag wurde gelöscht 🤪
    Neuer Versuch.....
    Polizeieinsätze Nachts nur noch durch Hellseher, damit nicht unschuldige 16jährige zu einer Gefahr werden können.
    Wenn ich die Zustimmung vergleiche, dann liegt welche Meinung vorn, werte Kritiker der Polizei?

    Besser so?
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  • Martin Deeg
    "Spektakuläre Szenen" ....."Trümmerfeld"...."Polizeihubschrauber"....tatütata

    - da wird dem unbedarften Leser und seinem Cobra-11-Ich ganz warm vor Faszination und Strafwut (gegen einen 16jährigen?).

    Das Problem bei solchen "spektakulären" Einsätzen ist, dass es am Ende eher um Tragik und Schicksal geht. Je mehr Hintergrundinformationen desto weniger "simpel" und desto fragwürdiger der "Aufwand".

    Aber wie gesagt: man muss wohl froh sein, wenn niemand verletzt oder gar getötet wurde.

    Dass der Fahrer unmittelbar wieder auf freien Fuß kam, ging etwas unter, deshalb nochmal erwähnt.
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  • Georg Ries
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
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  • Roland Rösch
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de (Behauptung ohne Beleg). Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Gerhard Kallert
    Was ist denn die Alternative Herr Schnös? Flüchten lassen bis er das nächste Mal einen Menschen überfährt statt ein Verkehrszeichen? Und die meisten, die ein Kennzeichen klauen und an ihrem Fahrzeug anbringen haben mehr zu verbergen als ein nicht zugelassenes Fahrzeug.
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  • Martin Deeg
    Sie verwechseln Ursache und Wirkung.

    Und ja, im Zweifelsfall eher "flüchten" lassen und andere Maßnahmen einleiten, es geht immer auch um Verhältnismäßigkeit.

    ...."Nach Angaben der VPI Schweinfurt-Werneck befindet er sich inzwischen wieder auf freiem Fuß."....

    Ihr Generalverdacht und dieses "mehr zu verbergen" trifft also auch offenbar nicht zu sonst wäre dies nicht der Fall.
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  • Peter Koch
    Im Nachhinein ist man immer schlauer.
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  • Martin Deeg
    Niemand zwingt einen, immer vom „schlimmstmöglichen“ Fall auszugehen.
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  • Bleibt wohl eher zu vermuten, dass der 16 jährige mit dem 5`er oder 7`er BMW auch ohne polizeilichen Druck eine erhebliche Gefährdung für jeden Verkehrsteilnehmer oder Fußgänger war.
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