Stromausfälle und als Folge bedingte Störungen bei der Telekommunikation oder bei Infrastruktureinrichtungen wie der Trinkwasserversorgung beschäftigten den Gemeinderat von Ebelsbach in seiner jüngste Sitzung. Einigkeit bestand darin, dass man für den Notfall im Feuerwehrgerätehaus einen sogenannten "Katastrophenschutz-Leuchtturm" einrichten will.
Bürgermeister Martin Horn (SPD) stellte eingangs aber auch die Frage, ob manchmal nicht zu viel Panik mit Stromausfällen gemacht werde. Alle Energieversorger, die Lieferanten seien, gingen nicht von großflächigen Stromausfällen aus und für einen sogenannten "Blackout" bestehe keine Gefahr. Anders sei es vielleicht mit einem "Brownout", der durch eine Überlastung eines Netzes zum Beispiel in einem Gebiet zwischen Bamberg und Eltmann auftreten könnte. Da rechne man aber auch damit, dass dieser Stromausfall höchstens vier bis fünf Stunden andauere und bei einem großflächigen Ausfall die sukzessive Zuschaltung einen etwas längeren Zeitraum in Anspruch nehme.
"Am Feuerwehrhaus Ebelsbach haben wir schon einen Not-Einspeisepunkt und deswegen soll dieses Haus unser Leuchtturm sein. Dorthin können dann Bürger kommen, um sich dort aufzuwärmen oder bei Bedarf auch eine warme Suppe zu sich zu nehmen."
Problempunkt Wasserversorgung
Einen besonderen Problempunkt habe man eigentlich nur in der Wasserversorgung von der "Herrensteige" hinauf auf den Schönberg, während die übrige Versorgung der Gemeindeteile durch den Wasserzweckverband Zeil-Ebelsbach vom Hochbehälter Ziegelanger aus erfolge und man mit einem Fassungsvermögen von 2500 Kubikmetern Wasservorräte für zwei bis drei Tage vorhalten könne. Der Wasserzweckverband sei deswegen auch mit dieser Frage befasst.
"Wir bräuchten damit also nur für das Pumpwerk Herrensteige Notstrom, wenn der Hochbehälter nach zwei bis drei Tagen aufgebraucht ist." Man habe jetzt keinen zeitlichen Druck, um ein Notstromaggregat sofort zu kaufen. Ein solches Aggregat komme auf rund 25.000 Euro, wobei aber vor Mitte des nächsten Jahres kein Gerät zu bekommen sei.
Helmut Schöpplein (CSU) stellte die Frage, ob man hier nicht mit den übrigen VG-Gemeinden eine Lösung angehen könne. Auf der anderen Seite gehe es anscheinend ja nur um diesen Winter. In diesem Zusammenhang wurde auch die Frage aufgeworfen, ob man sich ein solches Gerät nicht von einem benachbarten Unternehmen ausleihen könne. Schließlich sprach man sich für eine Vertagung des Tagesordnungspunktes aus mit der Einholung von Angeboten und Prüfung anderer Lösungsmöglichkeiten.
Schutzhelme für Feuerwehr
Einem Antrag auf Ersatzbeschaffung neuer Schutzhelme lag ein Schreiben der Feuerwehr Ebelsbach vor. 1. Kommandant Christian Glückert erinnerte dabei daran, dass die Nutzungsdauer der vorhandenen Helme aus Kunststoff teilweise ablaufe und diese Ersatzbeschaffung bereits im Haushalt 2022 eingeplant war. Die Schutzhelme der Feuerwehr gehörten zur Persönlichen Schutzausrüstung eines aktiven Feuerwehrdienstleistenden, die vorgeschrieben und der DIN entsprechen müssten. Aufgrund der Preiserhöhungen für das Jahr 2023 wär jetzt noch eine Bestellung zu Sonderkonditionen möglich.
Glückert zeigte die Vorteile der neuen Helme auf, bei denen das Visier und auch eine Lampe integriert seien sowie auch ein Augenschutz für Flexarbeiten vorhanden wäre. Auch sei die Bebänderung nicht mehr brennbar und die Keilriemen ließen sich flexibler einstellen. Die Feuerwehr benötige 50 Helme. Der Gemeinderat entschloss sich für den Kauf der Helme und beauftragte die Verwaltung 20.000 Euro in den Haushalt 2023 einzustellen.
Bürger-App "Heimat-Info"
Die Einführung der Bürger-App "Heimat-Info" stand dann auf der Tagesordnung. Bürgermeister Martin Horn informierte, dass die Gemeinde Breitbrunn diese Bürger-App bereits im Einsatz habe und auch die Gemeinde Kirchlauter den Kauf beschlossen habe. Man profitiere von einem Angebot, wenn mindestens vier ILE-Gemeinden sich beteiligen.
Die App sei eine gute Sache für die Verwaltung und die Vereine und biete weitere Nutzungsmöglichkeiten. Auch die Homepage der Verwaltungsgemeinschaft könne damit angebunden werden. Vereine müssten ihre Nachrichten selbst einpflegen. Nicht jeder habe darauf Zugriff, sondern nur bestimmte beauftragte Personen. Auch die Nutzung durch Gewerbetreibende wurde diskutiert und wie es mit der Qualität der Informationen stehe. "Da stellt sich schon die Frage, ob man noch einen Kanal braucht." Bürgermeister Horn meinte hierzu "früher oder später wird es das VG-Mitteilungsblatt nicht mehr geben und es wird nur noch digital geschehen." Allerdings solle es nicht facebook ersetzen.
Das Ratsgremium stimmte dann bei drei Gegenstimmen dem Ankauf der Bürger-App zu einem Angebotspreis von 1983 Euro (50 Cent pro Einwohner) zu bei einer Mindestvertragslaufzeit von drei Jahren.