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Feuerwehr Zell am Ebersberg feierte Jubiläum
Das 'brennende' Zeller Pfarrheim löschten die Feuerwehrler bei der Übung zum Jubiläumswochenende.
Foto: Christian Licha | Das "brennende" Zeller Pfarrheim löschten die Feuerwehrler bei der Übung zum Jubiläumswochenende.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 07.07.2024 02:35 Uhr

Die Freiwillige Feuerwehr Zell am Ebersberg feierte kürzlich mit einem Festwochenende ihr 150-jähriges Bestehen. Höhepunkt war dabei eine große Schauübung, für die sich viele Zuschauerinnen und Zuschauer interessierten.

Das Übungsszenario: Bei einem Brand im Zeller Pfarrheimes galt es, eine vermisste Person aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Atemschutzgeräteträger drangen hierzu in das Innere des Gebäudes ein, während der Brand von außen bekämpft wurde. Dabei mussten die Feuerwehrleute lange Schlauchstrecken verlegen – vom Pfarrheim bis zur Kreuzung an der Sander Straße transportierten rund 300 Meter Schläuche das Löschwasser vom Bach bis zur Brandstelle.

Gerätehaus wurde in Eigenleistung gebaut

Bei einem Blick zurück in der Chronik der Feuerwehr Zell am Ebersberg lässt sich zu diesem Anlass allerlei Interessantes finden. So bestand schon vor dem Gründungstag eine Pflichtfeuerwehr. Die Gemeindeverordnung schrieb vor, dass jeder wehrfähige junge Mann vor der Aufnahme in die Feuerwehr und vor Erwerb des Bürgerrechts einen sogenannten Feuereimer erwerben musste. Mittels dieser Eimer wurde im Brandfall das Wasser über eine Menschenkette zum Brandherd gebracht.

Zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten bei der Schauübung  interessiert das Vorgehen der Feuerwehren.
Foto: Christian Licha | Zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten bei der Schauübung interessiert das Vorgehen der Feuerwehren.

Im Jahr 1899 wurde dann eine Saug- und Druckspritze gekauft, die zur damaligen Zeit ein großartiger technischer Fortschritt war. Dank der guten Pflege versagte das Gerät nie und diente bis 1957 als Feuerlöschmaschine und wurde im Jahr 2008 umfangreich restauriert. Kurz vor der Jahrhundertwende wurden außerdem 40 neue Feuerwehruniformröcke aus grauem Tuch angeschafft. Diesen Dienstrock trug der Wehrmann fünf Jahre. Danach ging er in sein Eigentum über, wofür der Feuerwehrmann die Hälfte der Kosten tragen musste, die in Raten zu einer Mark pro Quartal bezahlt werden konnten. Im Juni 2007 wurde das heutige Feuerwehrgerätehaus eingeweiht, das seit 2002 in 4500 Stunden Eigenleistung durch Mitglieder und Helfende der Feuerwehr gebaut wurde.

Mehrere große Einsätze in den vergangenen Jahrzehnten

Auch große Einsätze gab es für die Feuerwehr Zell in den vergangenen Jahrzehnten. So brannten 1939 und 1958 jeweils eine Scheune im Dorf und 1974 wurde eine Schreinerei durch die Flammen komplett zerstört. 1955 und 1958 richteten schwere Hochwasser große Schäden innerhalb und außerhalb des Dorfes an. Häuser wurden dabei unbewohnbar und Vieh ertrank.

Gewaltig waren die Fluten dann auch im Jahr 2021, wobei aber wenigstens kein Mensch und keine Tiere zu Schaden kamen. Ein schweres Unwetter gab es 2011 mit mehreren abgedeckten Hausdächern und zwei abgedeckten Lagerhallen. Während eines Festwochenendes des Musikvereins Zell suchte 2012 nochmals ein Sturm das Dorf heim. 20 Einsätze hatte die Feuerwehr zu verzeichnen, die am Tag zuvor bereits wegen der Hitze kollabierten Menschen Hilfe leisten musste.

 
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