Drei Tage lang feierte die Freiwillige Feuerwehr Greßhausen ihr 150-jähriges Jubiläum. Einer der Höhepunkte war der Samstag, an dem die Feuerwehr eine Personenrettung nach einem Unfall als Schauübung demonstrierte. Am Abend ließen dann die Feuerwehrler bei einer langen Partynacht mit den legendären "Frankenräubern" die Korken knallen.
Zwei Autos prallen frontal ineinander. Einer der Fahrer ist eingeklemmt und kann sich nicht selbst befreien. So das angenommene Szenario der Übung, die weit über 100 Festgäste verfolgten. Kommandant Frank Friedrich erklärte dem Publikum die Vorgehensweise der Feuerwehr bei so einem schweren Unfall. Neben der Greßhäuser Feuerwehr waren auch die Kameraden der Wehren aus Obertheres, Untertheres, Gädheim-Ottendorf, Horhausen, Buch, Wonfurt, Dampfach, Steinsfeld und Waldsachsen dabei und arbeiteten Hand in Hand, so wie im Ernstfall auch.
Mit Schere und Spreizer wurde das Fahrzeugdach entfernt, um den Patienten, in dem Fall eine lebensgroße Übungspuppe mit 90 Kilogramm Gewicht, schonend mit dem Spineboard zu retten. Das Spineboard ist ein Hilfsmittel zur Rettung verunglückter Personen, bei denen eine Verletzung der Wirbelsäule nicht auszuschließen ist, erklärte Friedrich. Nach dem Entfernen des Autodaches wird das Board zwischen Patient und Sitz geschoben und der Verunglückte dann mit mehreren Helfern auf das Brett gezogen. Wenn der Patient auf dem Board liegt, wird es wieder in die Horizontale gebracht, sodass der Verletzte aus dem Fahrzeug gehoben werden kann.
Gleichzeitig wurde ein ausgedehnter Flächenbrand simuliert, bei dem das Verlegen langer Schlauchstrecken im Mittelpunkt stand. So wurden der Löschteich in der Dorfmitte und eine Zisterne angezapft. Rund 300 Meter an Schlauchleitung mit dazwischengeschalteten Tragkraftspritzen transportierten das Löschwasser bis hinauf nahe der Festhalle.
Mehrere Hundert Gäste feierten am Abend ausgelassen ihre ganz spezielle Feuerwehrparty. Die Band "Frankenräuber" aus Schonungen machte ihrem Motto "Mehr Musik und mehr Spektakel" alle Ehre und erntete reichlich Beifall bei dem fröhlich und friedlich tobenden Publikum. Und das war dem Organisationsteam um Kommandant Frank Friedrich besonders wichtig, dass trotz allem Feiern der Unvernunft nicht freien Lauf gelassen wird. Das Resümee war eindeutig: Während der Festtag gab es keinerlei Vorfälle. "Wir hatten ein sehr liebes und geselliges Publikum", sagte der Kommandant dankbar.