Es war ein außergewöhnliches Konzert, das am Samstagabend den Besuchern in der Marienkirche in Königsberg im Rahmen der Konzertreihe "Klang-Kontakte" geboten wurde. Schade, dass es nur von wenigen Zuhörern besucht wurde.

Die Kombination von Oboe und Orgel ist nicht alltäglich, zumal diese von dem renommierten Ensemble "Concert Royal" aus Köln dargeboten wurde. Die Aufführung von Bläsermusik des 18. Jahrhunderts mit dem originalen Instrumentarium der jeweiligen Epochen und Länder ist das Hauptanliegen dieses von der Oboistin Karla Schröter ins Leben gerufene Spezialistenensembles. Die Stammbesetzung des auch je nach Konzert mehrköpfigen Ensembles besteht aus Oboen, Fagott und Cembalo. Ergänzt wird sie je nach Programm von Naturhörnern, Naturtrompete und Viola d'amore, in klassischer Besetzung durch Klarinetten und Englischhörner.

Klangvolle Akustik

Besonders großer Beliebtheit beim Publikum erfreut sich das Duoprogramm mit Barockoboe und Orgel wie bei diesem Konzert in der Marienkirche, das nicht nur für die Freunde mittelalterlicher Musikepochen ein besonderes Erlebnis wurde. Unter der Leitung der Oboistin Karla Schröter, Preisträgerin des Echo Klassik 2015, erklang festliche Musik aus der Barock- und Klassikära, die hervorragend hineinpasste in die klangvolle Akustik dieses großen Gotteshauses.

Das Programm widmete sich einer einzigartigen Gattung des instrumentalen Zusammenspiels des 18. Jahrhunderts – Werke für Blasinstrument und obligate Orgel. Zu hören waren Werke von Johann Sebastian Bach, Gottfried August Homilius, Johann Ludwig Krebs, Johann Wilhelm Hertel und weiteren Komponisten der Epoche. Das Konzert bot eine Form der Kirchenmusik, die ihren Ursprung im Fürstentum Sachsen und in Thüringen hat und sich hauptsächlich im Umkreis der Schüler und Enkelschüler Johann Sebastian Bachs entwickelte. Charakteristisch sind Choralvorspiele, bei denen das Blasinstrument, oft die Oboe, den Cantus Firmus spielt und die Orgel reichhaltige, oft virtuose Figurationen dazu ausführt.

Fein aufeinander abgestimmt

Den beiden Künstlern, beide Experten für Alte Musik, neben Karla Schröter begleitete Organist Willi Kronenberg das Konzert, gelang es eindrucksvoll, die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen. Das faszinierende Spiel der Musikerin verzauberte mit einem weichen, farbigen Klang und ausdrucksstarken, spannend betonten Melodien. Es wurde meisterhaft begleitet von Willi Kronenbergs Orgelspiel, der auch bei Solostücken sein großes Können zeigte. Das Zusammenspiel der beiden Musiker war sehr fein aufeinander abgestimmt.

Ein Klangkontakte-Konzert, das es in Königsberg in dieser Art und Weise zum ersten Mal gab und ein Erlebnis bleiben wird.