Am vergangenen Wochenende fand von Donnerstag bis Samstag das alljährliche Festival "Krach am Bach" in Prölsdorf statt, das mit einer Mischung aus Punkrock, Hardcore und Ska aufwartet. Neben der gewohnt harten Musik und vielen politischen Botschaften gegen "Rechts" hatten sowohl die Besucherinnen und Besucher als auch die Veranstalterinnen und Veranstalter mit sengender Hitze und starken Unwettern zu kämpfen.
Der Stimmung konnte das wechselhafte Wetter nichts anhaben und so feierten alle die energiegeladenen Auftritte der insgesamt 29 Bands bis tief in die Nacht.
Der Veranstalter Sebastian Schunder zeigte sich am Samstagnachmittag zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Festivals. "Am Freitag waren wir fast ausverkauft und heute sind alle Tickets weg", so der Veranstalter.
So zog es insgesamt 2500 Punk-Rock Fans an diesem sehr heißen Tag in die unterfränkische Provinz im Steigerwald. Die Tage verliefen im Großen und Ganzen friedlich. "Natürlich sind bei so vielen Mensch auch immer, welche dabei, die Stress machen", sagt Sebastian Schunder, aber das sei normal.
"Pride"-Flagge angezündet: Bands reagieren
Zu einem aufsehenerregenden Vorfall kam es im Verlauf des Festivals jedoch. In der Nacht von Freitag auf Samstag verbrannte eine Gruppe auf dem Campingplatz eine "Pride"-Flagge, welche bekanntermaßen für die LGBTQ-Bewegung steht.
Die Aktion stieß allerorts auf Entrüstung, da es gegen die Grundregeln des Festivals und die Grundeinstellung der Besucherinnen und Besucher ging. Denn die Veranstaltung spricht sich aktiv gegen Diskriminierung, Homophobie, Faschismus, Sexismus und Hass aus. Über das soziale Netzwerk Instagram teilten die Organisatorinnen und Organisatoren mit, dass solche Leute auf dem Festival nicht willkommen seien. Auch einige Bands, die am Samstag spielten, griffen den Vorfall in kurzen Ansagen auf und sprachen sich mit deutlichen Worten dagegen aus.
Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius
Das Wetter zeigte sich vor allem am Samstag von seiner heftigen Seite. Am Tag herrschten Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius. Die bereits eingerichteten kostenlosen Trinkwasserstellen waren dadurch sehr gefragt. Auch erlaubten es die Veranstalterinnen und Veranstalter, Wasser in Flaschen mit auf das Konzertgelände zu nehmen, was normalerweise nicht der Fall ist. Die Nachfrage an Wasser war dennoch so hoch, dass die für das gesamte Festivalwochenende geplante Menge, nochmals nachbestellt werden musste.
Gegen 19 Uhr brach schließlich das erste Unwetter mit starkem Regen über die Gegend herein. Das Konzertgelände musste geräumt werden und den Besucherinnen und Besuchern wurde geraten, sich in ihre Autos zurückzuziehen. Gegen 20 Uhr war der Regen vorübergezogen und die Konzerte liefen zwar mit einer Stunde Verspätung, aber dafür noch ausgelassenerer Stimmung weiter.
Eine halbe Stunde vor Mitternacht folgte das zweite Unwetter, wieder mit heftigem Regen und obendrauf viel Blitz und Donner, sodass die Gegend teils taghell erleuchtet wurde. Wieder wurden die Konzerte unterbrochen und nachdem das Unwetter vorübergezogen war, fortgesetzt.
Eine besondere Darbietung erfolgte durch die tschechische Band "Gutalax", welche dem "Grindcore", einem Subgenre des Metal, zugeordnet werden kann. Die Bandmitglieder mischten in Einweg-Maleranzügen gekleidet, das Publikum mit Frosch-artigen Gesängen und harten Klängen auf. Durch das Publikum flogen derweil Klobürsten und Klopapierrollen, sowie aufblasbare Wasserbälle. Die Stimmung während des Auftrittes konnte kaum ausgelassener sein.
Am Sonntag kehrte die Ruhe an den Bach zurück und die Besucherinnen und Besucher traten den Heimweg an. Viele vermutlich mit der Vorfreude auf nächstes Jahr im Gepäck.