Regen macht den Zeilern und ihren Gästen nichts aus – weder beim Weinfest noch beim Faschingszug. Gardemädchen unter transparenten Ponchos und Zuschauer unter bunten Schirmen ließen sich die gute Laune nicht verderben – zumal während des Zuges der Regen nur noch ein Nieseln war.
Lokale und gesamtgesellschaftliche Themen wurden von den Gruppen zwar angesprochen, viele Akteure sorgten aber einfach "nur" für Farbe und gute Laune. So gab es klare Bekenntnisse zu einer bunten und offenen Gesellschaft und auch klare Solidaritätsadressen für die Landwirtschaft.
Bürgermeister verteilt als Clown Schokokekse
Bürgermeister Thomas Stadelmann, der sonst zu großer Haushaltsdisziplin gezwungen ist, genoss es sichtlich, als Clown mit vollen Händen Schokokekse unter das Volk zu werfen. Zurück in die 80-er Jahre hatte die Zeiler Narrenzunft ja in diesem Jahr schon bei den Büttensitzungen eingeladen und so fanden sich auch im Zug viele Themen dieser "goldenen Zeit": Discokugeln drehten sich und Sportlerinnen und Sportler in bunten Leggins oder Jogginganzügen zogen durch die Straßen.
Fünf etwas in die Jahre gekommene, aber umso fröhlichere Barbies zogen mit einem Ken um die Häuser und die "Schoppendales" verkündeten: "Ziegelanger ist bunt". Die "Zünder" hatten eine Lösung für den schwer zu entsorgenden Schlamm aus dem Stadtsee: Als Astronauten traten sie an, das Problem per Rakete nach Sand zu exportieren.
Musikalisch ging es natürlich auch zu: "Ziegelanger singt" warb um Chor-Nachwuchs und die Jugend der Stadtkapelle enthüllte ihr Erfolgsgeheimnis: "1000 Mal geübt, 1000 Mal betrübt, 1001 Prob und es gab ein Lob".
Vom Nachwuchsmangel im städtischen Bauhof berichteten die "Stadtsklaven" und die Feuerwehr Schmachtenberg entführte in die Welt von Walt Disney. Von "die Schöne und das Biest" über "König der Löwen" und Mickey Mouse bis zu "Avatar" begeisterte eine große Gruppe die Zuschauer.
Ganz bezaubernd war das Pferdekarussell der Gruppe "Tausendsassa". Obelix schleppte seinen Hinkelstein zusammen mit seinen gallischen Freunden durch Zeil, farbenfrohe Indianer tanzten um den Marterpfahl, Wikinger legten mit einem riesigen Drachenboot an.
Die Gäste aus Knetzgau brachten ihr Lebkuchenhaus mit, aus Ebelsbach eine Skihütte und Frende vom Abersfelder Laienfasching rundeten einen rundum gelungenen Faschingszug ab, der anschließend auf dem Marktplatz und in den Gastwirtschaften Zeils noch lange nachhallte.