
Bewährt bunt, doch erstmals mit polizeilicher Begleitung, zogen die Narren am Dienstag durch die Straßen von Untermerzbach. Aufgrund der erhöhten Sicherheitslagen schaute eine Streife der Polizeiinspektion Ebern nach dem Rechten und begleitete den Zug sogar die erste Hälfte. Die Faschingsfreunde unterdessen brachten mit zwei Motivwagen und mehreren Laufgruppen sowohl lokale Themen als auch die Weltpolitik aufs Tableau.

Vereinssterben und Insektensterben verband der Verein für Gartenbau und Landespflege Untermerzbach, indem er mahnte: "Bei den Schmetterlingen ist es wie bei den Vereinen: Es werden immer weniger." Ebenfalls um weitere Aktive warb das BRK. Die Freiwillige Feuerwehr Gereuth dagegen zeigte sich noch immer unzufrieden mit der Neubenennung der Straßen in ihrem Ort. Sie hatten ihren Wagen als "Finde-dein-Paket-Spiel" verpackt und informierten: "DHL, DPD und Co. Gehen in Gereuth KO!"
Während sich in den Reihen der FFW und der Blaskapelle Gereuth dabei auch Piloten tummelten, fühlten sich die Bewohner des Sonnenhofs aus Wüstenwelsberg gar wie von einem anderen Stern. Sie zogen mit einer großen Rakete aus Pappmaché, verkleidet als glitzernde Sterne und als Außerirdische durch Untermerzbach. Als einzige politische Gruppierung nahm die SPD mit einer Fußgruppe am Umzug teil und teilte mit: "Rot = bunt".

Am Ende versammelten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie traditionell üblich, neben dem Rathaus, schunkelten noch eine Weile gemeinsam zu den Klängen der Blaskapelle Gereuth und ließen den Umzug schließlich mit einer Polonaise unter Leitung von Kapitän Helmut Dietz ausklingen. Der Bauhof und die Aktiven der FFW Untermerzbach indes hielten die heuer auch für alle Nebenstraßen nötigen Straßensperren weiter aufrecht.

Nach dem Ende des Umzugs gab es, organisiert vom SVM-U, für alle Bratwürste vor der Bürgerwerkstatt. Die Kinder aus den Zuschauerreihen am Straßenrand und der Laufgruppe der Kindertagesstätte unterdessen kamen beim Kinderfasching im Reisenweber-Saal auf ihre Kosten.