Nicht ganz trocken kamen die Faschingsnarren am Sonntag davon. Anfangs noch durchgehender Regen, lichteten sich zumindest im Verlauf des Sander Faschingszuges die Wolken am Himmel. Etwa die Hälfte des rund zwei Stunden dauernden Umzug blieb vom Regen verschont, genauso wie die After-Zug-Party am Altmain, die aber ohnehin im großen Festzelt stattfindet.
Das widrige Wetter machte sich auch bei den Besucherzahlen bemerkbar. Der ein oder andere zog sicherlich die heimische Couch im Trockenen dem Vergnügen im Freien vor. Auf etwa 8000 bis 10.000 Zuschauer schätzt Kurt Etzel, der Polizeieinsatzleiter, den Ansturm, der verhältnismäßig überschaubar war in diesem Jahr.
Bei Sonnenschein und warmen Temperaturen wurden in vergangenen Jahren auch schon bis 15.000 Leute beim bunten Faschingstreiben geschätzt. Dennoch stand der diesjährige Umzug den bisherigen in Stimmung und Heiterkeit in Nichts nach. "Die Faschingshochburg Sand hat mit ihrem 60. Faschingszug und 50 bunten Gruppen ihrem Namen wieder alle Ehre gemacht", sagte zweiter Bürgermeister Julian Müller, der am Faschingswochenende die Amtsgeschäfte für den erkrankten Bürgermeister Jörg Kümmel übernommen hatte.
Das Sander Faschingskomitee rund um Präsident Stefan Flachsenberger hatte sich wieder alle Mühe gegeben einen abwechslungsreichen Zugverlauf zusammen zu stellen. Hauptthema bei den politisch motivierten Wagen war die momentane Kritik an der Bundesregierung. "Wir haun die Ampel in die Pfanne", war zum Beispiel auf dem humoristisch gestalteten Wagen der Sander Pit-Brüder, die als Köche verkleidet die "Prominenten-Küche" als Motto hatten.
Gleich rund ein halbes Dutzend "Weinkönige präsentierte die Gruppe "Scheuern Sand" auf ihren goldenen, mobilen Throne. In früheren Jahren mit ihrem Geisterschloss unterwegs, bot der MSC Sand auch in diesem Jahr wieder einen besonders prächtigen Wagenbau auf. Dieses Mal war das Motto "Aladin", der in Tausend und einer Nacht seinen ganzen Harem mi an Bord hatte.
Um das Faschingsvergnügen zu ermöglichen, waren unter anderem etliche Ehrenamtliche nötig, die ihren Dienst versahen. Neben der Feuerwehr Sand waren auch die Kameraden aus Limbach und Unterschleichach im Einsatz und sicherten die Ortseingänge ab. Die Wasserwacht Sand-Zeil sorgte währenddessen für die Sicherheit am Altmain. Während des Faschingszuges gab es nach Auskunft der Haßfurter Polizei aber keine sicherheitsrelevanten Vorkommnisse.