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KREIS HASSBERGE
Faschingsauftakt: Die Rathäuser sind in Narrenhand
Das neue Prinzessinnenpaar des Knetzgauer Carnevalverein „Gustl I“ (links) und „Marri I“, mit zweiten ürgermeister Bernhard Jilke (links) und Robert Beetz vom KCV sowie den „Meeangels“.
Foto: Christiane Reuther | Das neue Prinzessinnenpaar des Knetzgauer Carnevalverein „Gustl I“ (links) und „Marri I“, mit zweiten ürgermeister Bernhard Jilke (links) und Robert Beetz vom KCV sowie den ...
Bearbeitet von Alois Wohlfahrt
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:48 Uhr

Sie dürften den vielen Narren im Landkreis, die am Sonntag der Start in die fünfte Jahreszeit gefeiert haben, aus dem Herzen gesprochen haben: „Spaß, gute Laune, viele Auftritte.“ Das verbinden Jasmin I. (Jasmin Albert) und Dominik I. (Dominik Zimmermann) mit dem Fasching. Wie in Ermershausen, hat in vielen Orten die Regentschaft im Rathaus gewechselt. Und das gleich mit ausgelassener Stimmung.

Ermershausen mit seiner Ermetzia

Fotoserie

Dass sie dieses Jahr das Prinzenpaar der „Ermetzia“ in Ermershausen geworden sind, war recht naheliegend: Jasmin engagiert sich schon einige Jahre im Ermershäuser Fasching – vor allem bei der Kinder-Ermetzia – und sie ist die Tochter von Ermetzia-Präsident Michael Albert. Der hatte es sehr spannend gemacht bei der Faschingseröffnung am Ermershäuser Rathaus und die zahlreichen Zuschauer zunächst im Glauben gelassen, es gebe auch diesmal noch kein Prinzenpaar zum Auftakt in die fünfte Jahreszeit, aber: „wer ko, der ko“.

 

Und dass es die Ermetzia kann, daran hatte auch Bürgermeister Günter Pfeiffer keinerlei Zweifel. Entsprechend bereitwillig gab er den Schlüssel des Rathauses heraus – mit der Erwartung, dass „bis Anfang März alle anstehenden Aufgaben abgearbeitet sind“, wie er schmunzelnd sagte. Die Devise des Prinzenpaares jedenfalls lautet: „Durchhalten und dabei viel Spaß haben.“

Schmissige Auftritte

Dem Publikum boten die Ermetzianer mit viel Humor und einem schmissigen Auftritt der Garde schon mal einen tollen Vorgeschmack auf die Session. Nur mit der Pünktlichkeit haperte es etwas, und das lag nicht am Wetter, denn der Himmel hatte rechtzeitig die Schleusen geschlossen. Die Garde unter Führung von Zeremonienmeister Christian Hofmann war um 11.11 Uhr noch im Dorf unterwegs, um für den Fasching zu werben.

Pünktlich zum Faschingsanfang am Sonntag um 11 Uhr 11 stellten sich „Gustl I.“ und „Marri I.“ als Prinzessinnen-Paar des Knetzgauer Carnevalverein (KCV) der Öffentlichkeit vor. Die Verantwortlichen beim KCV hatten die Not zur Tugend gemacht und mit den beiden Frauen, die mit ihren Familien in Knetzgau wohnen, das erste gleichgeschlechtliche Prinzessinnenpaar gekürt. „Wir haben lange gesucht, aber niemand war bereit, ja zu sagen“, verkündete Robert Beetz vom KCV den Gästen im Rats- und Kultursaal. Da die Auswahl an Bewerbern mehr als rar wahr, hatten sich kurzfristig Inge Reugels alias „Marri I“ und Ute Schuler als „Gustl I“ bereit erklärt, das Zepter zu schwingen. Dieses überreichte die Vorgängerin „Aileen I“, die ohne den verhinderten Prinzgemahl „Michael I“ erschienen war.

Premiere in Knetzgau

Mit den Gardemädchen „Meeangels“ präsentierten sich die beiden Knetzgauer Urgesteine, die als „Gustl“ und „Marri“ faschingserprobt in den vergangenen Jahren bei den Büttensitzungen in Knetzgau für Furore sorgten.

„Es ist mal etwas anderes“, sagte „Gustl I“. „Ich bin glücklich, auf meine alten Tage, als Prinzessin gekürt zu werden“, meinte „Marri I“ schmunzelnd. „Wir springen gerne ein, wenn Not am Mann ist“, resümierte das Paar.

 

Faschingserprobt begrüßte Bernhard Jilke als stellvertretender Bürgermeister von Knetzgau das Prinzessinnen-Paar. Grußworte überbrachte Jilke, der auch Sitzungspräsident der „Westheimer Narrenzunft“ ist, in Reimform. „Helau, ich wünsche euch das Beste, feiert recht viele lustige Feste, macht so richtig einen drauf, der Rest nimmt von selbst seinen Lauf“.

Eine närrische Machtübernahme auch in Eltmann: „Als Piraten und Seeleute stürmen wir heut hier ein. Wollen alle fröhlich, lustig und heiter sein. Das FKE auf hoher See ist unser Motto heuer. Alle Kapitäne, Seeleute geht an das Steuer“. Mit diesen Worten startete das Faschingskomitee Eltmann in den Fasching. Beim Rathaussturm eroberten die Narren von Bürgermeister Michael Ziegler den Schlüssel seines Amtssitzes. Erstmals komplett in Händen des Faschingskomitees liegt die Organisation des Kinderfaschings am 3. Februar. Vorher wird aber noch der traditionelle Narrenbaum am 20. Januar aufgestellt und später eine 90er Faschingsparty der SG Eltmann und der Weiberfasching gefeiert. Höhepunkt wird dann am Faschingsdienstag der 55. Faschingszug durch die Wallburgstadt sein.

„Oben ohne“, dieses Motto fanden die Narren vom Gesangverein Concordia nach dem heißen Sommer perfekt, um die fünfte Jahreszeit in Maroldsweisach einzuläuten. Die Hoffnung auf teilweise unbekleidete Strandnixen verflog aber schnell, als sich herausstellte, dass Cabrios gemeint waren. Die Gemeinderäte mussten anhand von Fotos des dachlosen Gefährts erkennen, wer dessen Besitzer ist.

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Zuvor gab Zeremonienmeister Ralf Hartmann pünktlich um 11.11 Uhr symbolisch den Startschuss für die närrische Zeit und zog mit den Elferräten, denen auch Landrat Wilhelm Schneider und seine Frau Larissa angehören, in den Mehrzweckraum im Rathaus ein.

„Aus Wasmuthausen stammt er heraus und geht in der Schule mit mir ein und aus“, kündigte Nachwuchs-Prinzessin Elisa I. (Vollert) ihren jungen Prinzen Liam I. (Vogel) an. Das Kinderprinzenpaar eroberte sofort die Herzen des Publikums und fieberte schon dem bunten Abend am 16. Februar entgegen.

Das geplante Gewerbegebiet nahm das „große“ Prinzenpaar Sandra III. und Tobias II. (Vollert) aufs Korn und monierte, dass die geplante Tankstelle und der Supermarkt immer noch nicht verwirklicht wurden.

Zweiter Bürgermeister Harald Deringer gab in Vertretung des familiär verhinderten Bürgermeisters Wolfram Thein dem Prinzenpaar einen riesigen Rathausschlüssel heraus, mit der Befürchtung, dass er nach der Amtszeit des närrischen Paares das Amtszimmer wohl nicht wiedererkennen werde.

Auch die Showeinlagen durften natürlich nicht zu kurz kommen. Sowohl die Kinder- als auch die Jugendgarde sowie das Funkenmariechen Lara Schmitt präsentierten ihre eingeübten Tänze und ernteten großen Beifall.

Für die Zukunft steht mit Anna-Lena Vollert auch schon ein weiteres Funkenmariechen in den Startlöchern. Sitzungspräsident Hans Meyer dankte den Trainerinnen Lorena Vogt, Julia Hartung, Kathrin Welz, Elisa Zimmermann und Anna Kimmel für ihr großes Engagement mit den jungen Tänzerinnen etwas auf die Beine zu stellen. Vereinsvorsitzende Gertrud Hepp freute sich, dass auch im Jubiläumsjahr des 150-jährigen Bestehens des Gesangvereins Concordia Heidi Müller-Gärtner und Barbara Denninger die Organisation der Faschingsveranstaltung übernommen hatten.

Maroldsweisach zweiter Bürgermeister Harald Deringer übergab dem Prinzenpaar den symbolischen Rathausschlüssel.
Foto: Christian Licha | Maroldsweisach zweiter Bürgermeister Harald Deringer übergab dem Prinzenpaar den symbolischen Rathausschlüssel.
Das Faschingskomitee Eltmann startete pünktlich um 11.11 Uhr mit dem Rathaussturm in den Fasching.
Foto: Christian Licha | Das Faschingskomitee Eltmann startete pünktlich um 11.11 Uhr mit dem Rathaussturm in den Fasching.
„Ermetzia Helau“ hieß es in Ermershausen mit (von links) Präsident Michael Albert, Prinzessin Jasmin I., Prinz Dominik I. und Zeremonienmeister Christian Hofmann beim Faschingsauftakt am Rathaus.
Foto: Beate Dahinten | „Ermetzia Helau“ hieß es in Ermershausen mit (von links) Präsident Michael Albert, Prinzessin Jasmin I., Prinz Dominik I. und Zeremonienmeister Christian Hofmann beim Faschingsauftakt am Rathaus.
 
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