Tanz- und Showeinlagen von verschiedenen Gruppen und lustige oder auch makabre Geschichten aus den "Heiligen Ländern" bestimmten in diesem Jahr die "Fosernachts-Sitzung" in der "Heilig-Länder-Halle".
Bei der Begrüßung der Prominenz stellte das Duo Anika Morgenroth und Patrick Hümmer den neuen Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft, Sozialdemokrat Steffen Kandler, mit seinen vielen Tätigkeiten in den Vordergrund. Dabei verwiesen sie darauf, dass im Jahre 2026 der bisherige Bürgermeister Karl-Heinz Kandler (SPD) nicht mehr kandidieren werde – und dann vielleicht die "rote Rakete" oder "der bessere Kandler" antreten könne. Ob er besser sei, wisse man aber jetzt noch nicht. Vielleicht trete er gar für die AfD an. Da kam riesiger Protest aus dem Saal und Moderator Patrick Hümmer glättete die Wogen mit seiner Erklärung "AfD heißt: 'Alle fahren Deutz!'" Steffen Kandler ist Landwirt im Nebenerwerb.
Beim Fasching dürfen alle sein, wie sie wollen
Moderatorin Anika Morgenroth beschrieb die "Fosernacht" dann als "wahren Segen, denn jeder darf ein anderer sein. Der eine groß, der andere klein. Der eine laut, der andere leise - mit und auch ohne Meise. Total egal, hier gilt kein Maß. Es geht einfach nur um Spaß." Und für den sorgten dann gleich die "Neubrunner Garde" mit ihrer Tanzeinlage und die "Minis" in ihren bunten Tierkostümen.
Die 13-jährige Emma Kandler hatte schon in den letzten Jahren Bühnenerfahrung gesammelt und berichte diesmal von ihrer "Beichterfahrung", bei der sie in die doppelte Rolle als Beichtkind und als Pfarrer schlüpfte. Um "Dating in der Neuzeit" ging es, als sich Enkel Lenz Berninger mit den Großeltern Kalle Derra und Maya-Johanna Reinwand unterhielt. Da hörte man immer wieder "früher war alles besser", weil man sich "net gekennt hot und trotzdem zusamma kumma is".
Unwahre und wahre Geschichten
Die "Uschis" traten dann mit drei Geschichten auf unter dem Motto "in Neubrunn sind schon Sachen passiert, die glaubt kein Mensch". Das Publikum sollte herausfinden, welche Geschichte wahr und welche erfunden ist. Eine handelte von einem großangelegten staatlichen Friedensprojekt, durch das die beiden Dörfer Neubrunn und Kirchlauter zusammenwachsen sollten. Eine andere an von einem Fußballspiel der beiden Vereine oben auf dem Berg, wo man von einer Spielabsage wegen Eis kalt erwischt wurde. Das dritte Highlight war die Verbindung der beiden Dörfer mit einem Tunnel oder einem Radweg.
Kräftigen Applaus bekamen die "Teenies" mit ihrer Tanzeinlage, die in Astronautenanzügen direkt aus dem All kamen. Mit einer Büttenrede wartete Hanni Derra als "Tierpfleger aus dem Berliner Zoo" auf, in der er, quasi als Tierfabel, die große Politik aufs Korn nahm. Hanni und Kalle Derra zeigten schließlich die rasante Entwicklung von Schreibmaschine und Computer auf und Anna Fenzel sah sich "im Osten" von Neubrunn und brachte die Narren mit ihren Geschichten aus dem "Unverpackt-Laden" zum Toben. Den Schlusspunkt setzten dann die Band "Vielschicht" und tänzerisch die "lustigen Weiber" und das "AH-Männerballett".