„Bitte ruhig sein, Theateraufführung“, das war an der Eingangstür der Fachakademie für Sozialpädagogik (FAKS) in Haßfurt zu lesen. Die Akteure auf der Bühne waren aber nicht „nur“ Schauspieler, sondern auch Prüflinge. Mit den Aufführungen präsentierten die Abschlussklassen der FAKS ihre Projektergebnisse in den Fächern Sprecherziehung, Theater und Kunstpädagogik.
Das Fach Sprecherziehung ist in diesem Jahr neu in den Lehrplan gekommen und wird von Michael Weisel unterrichtet. Ziel ist es, dass die Studierenden der FAKS lernen, ihre Stimme gezielt und nuanciert einzusetzen. Das ist im Alltag als Erzieher sehr wichtig. Aber auch für künstlerische Prozesse ist eine solche Ausbildung wichtig. Im Unterricht wurden die stimmlichen Möglichkeiten an selbst gewählten Texten erprobt und per Theaterspiel den anderen Klassen gezeigt.
Der Schwerpunkt des Theaterspiels, unterrichtet von Ulrike Goth, liegt auf dem gemeinsamen Agieren. Goth vermittelt hier Grundkenntnisse zum Aufbau von Theatergruppen in sozialpädagogischen Einrichtungen. Jede Schülergruppe gestaltet ihr selbst gewähltes Stück. Und hier kommen neben den theaterästhetischen Mitteln auch die sozialen Kompetenzen ins Spiel. „Nur so kann ein reibungsloses Spiel entstehen. Und Teamarbeit ist von elementarer Bedeutung für den Erzieherberuf“, erklärt Ulrike Goth im Gespräch mit dieser Redaktion.
Die Schüler entschieden sich für die Stücke „Peter Pan“ von James Matthew Barrie und „Tabaluga und die Reise zur Vernunft“ von Peter Maffay. Tatkräftige Unterstützung erhielten sie von Peter Friese, der in allen Bereichen der Musik die Stücke mitgestaltete. „Aber wir haben hier auch einen besonders musikalischen Jahrgang“, freute sich Ulrike Goth.
Die Männer sind ungewöhnlich stark in dieser Abschlussklasse vertreten. Sie hatten beim Stück „Peter Pan“ als Piraten und beim Schwertkampf ihre helle Freude.
In der Aula der FAKS sind derzeit auch die Ergebnisse aus dem Fach Kunstpädagogik, unterrichtet von Matthias Amling, zu sehen. In einem vorgegebenen Zeitraum planten und erarbeiteten die Studierenden ein eigenes Kunstwerk. Aus verschiedenen Themen wurde gewählt – von Landart bis Upcycling. Ganze Möbel wurden gebaut. Und auch die Herstellung der Theaterkostüme und Requisiten fielen in dieses Projekt. Auch an diesen Ausstellungsstücken wird deutlich, welche Vielfalt die Erzieherausbildung hat, immer wechselnd zwischen Fachpraxis und Fachtheorie. Auch jetzt wieder. Denn nach den praxisorientierten Projekten werden die Studierenden ab Juni ihre Theoriekenntnisse bei den staatlichen Abschlussprüfungen zeigen.