„Mit der Dorferneuerung sind wir eigentlich fertig, die Vereine könnten für nächstes Jahr ein kleines Einweihungsfest planen“, schlug Bürgermeister Thomas Sechser bei der Bürgerversammlung in Trossenfurt vor. Das Interesse war groß, auch bei Marcel und Maximilian. Die beiden Teenager waren die jüngsten Teilnehmer und sie warteten auf einen einzigen Punkt: Die Breitbandversorgung.
„Bei uns geht echt gar nix, am Wochenende kannst Du nicht Mal in Facebook“, erzählten sie mit einer gewissen Verzweiflung in der Stimme. Die beiden wohnen in der Conrad-Vetter-Straße in Trossenfurt. In die Ortsdurchfahrt wurde zwar beim Neuausbau ein Leerrohr gelegt, doch dass sich darin bald ein Glasfaserkabel befinden könnte, darauf konnte Bürgermeister Thomas Sechser keine übertriebenen Hoffnungen machen. Glasfaser sei das erklärte Ziel des Gemeinderats, doch auch im neuen Förderverfahren, das die Gemeinde gerade durchlaufe, müsse technikneutral ausgeschrieben werden.
Oberaurach ist ein gebranntes Kind: Seit über einem Jahr sollte eigentlich über Richtfunk schnelleres Internet nach Trossenfurt und Tretzendorf kommen, der Anbieter, mit dem die Gemeinde einen Vertrag abschloss, kann aber bis heute nicht liefern.
Thomas Sechser setzt auf das Förderverfahren, mit dem aber auch nicht ganz Oberaurach flächendeckend versorgt werden könne. Er persönlich glaube nicht, dass andere Gemeinden im Landkreis da weiter seien als Oberaurach, erklärte er, als auf Presseberichte der vergangenen Wochen verwiesen wurde.
In seinem Rückblick erinnerte er an die letzten Dorferneuerungsmaßnahmen am Kirchberg, in deren Zuge auch der neue Parkplatz entstand. Jetzt gelte es noch, die befristete Parkzeit durchzusetzen, denn kaum fertig, war der Platz zu mehr als zur Hälfte von Dauerparkern belegt.
Nach dem Erfolg von Fatschenbrunn im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“ regte Sechser an, ob nicht Trossenfurt der nächste Teilnehmer aus Oberaurach sein könnte.
Gleich nebenan steht die ehemalige Post, die künftig der Feuerwehr Trossenfurt-Tretzendorf zur Verfügung stehen wird, erklärte der Bürgermeister auf Anfrage. Feuerwehrkommandant Stefan Keller erklärte dazu, dass die Feuerwehr sich bereits intensiv mit der Planung der Räume, des Lüftungs- und Heizungskonzepts befasse. Die hintere Mauer sei offenbar mittlerweile trockengelegt, so dass einer Nutzung nichts entgegen spricht. Die Feuerwehr leidet derzeit unter einer enormen Raumnot, nicht einmal Spinde für alle Aktiven gibt es. Dabei wurde inzwischen eine Jugendfeuerwehr aufgebaut mit über 30 Jugendlichen, die mit großem Eifer in Ausbildung stehen. Dafür lobte der Bürgermeister die Verantwortlichen im Namen des gesamten Gemeinderats.
Deutlich älter als die Jugendfeuerwehrleute ist das Auto der Wehr in Trossenfurt-Tretzendorf, deshalb hat der Gemeinderat auch ein Staffellöschfahrzeug StLF 10&6 bestellt, das 2014 geliefert wird und 133 000 Euro kostet.
Auch in Hummelmarter, das zu Trossenfurt gehört, ist das Feuerwehrhäuschen ein Thema. Das steht vor dem kleinen Kirchlein und soll abgerissen werden, damit ein kleiner Platz entstehen kann, der Kriegerdenkmal und Kirche besser zur Geltung bringt. Die Feuerwehr-Garage und ein kleiner Gemeinschaftsraum könnten auf dem leer stehenden Moser-Anwesen Platz finden. Die Hummelmarterer planen diesbezüglich, berichtete der Bürgermeister.
Natürlich war auch in Trossenfurt der Radweg Tretzendorf-Unterschleichach ein Thema. Unter anderem Gertrud Bühl konnte nicht verstehen, warum bei dem massiven Eingriff für die Amphibientunnel nicht auch an den Radweg gedacht wurde. „So viel Beton ist auch kein Naturschutz“, ergänzte Heinrich Baumann.
Mittlerweile ist die Fahrbahn auf den Amphibientunneln erneuert und die Straße wieder freigegeben. An einigen Stellen wurden neu Leitplanken angebracht, gerade im Kurvenbereich würden diese aber noch fehlen, mahnte Alexander Diem an. Schließlich sei die Straße schlussendlich 20 Zentimeter höher geworden als ursprünglich geplant. Zudem wurden durch die Tunnel Gräben tiefer und Böschungen deutlich steiler als vorher.
„Wann wird denn endlich die Kreisstraße nach Hummelmarter ausgebaut“, fragte Reinhold Sußmann. Sie sei doch schon für 2006 angekündigt worden. Dazu erklärte der Bürgermeister, dass die sehr schmale Straße zwar im Ausbauplan des Kreises stehe, aber ein Zeitpunkt sei ihm nicht bekannt. Der Umleitungsverkehr während der Bauarbeiten an der Staatsstraße Unterschleichach-Tretzendorf habe der Straße arg zugesetzt, ergänzte Brigitte Kuhn.
Georg Mühlfelder kritisierte, dass in Oberaurach die Grünschnitt-Entsorgung über den Wertstoffhof so teuer sei wie in keiner anderen Gemeinde des Landkreises. Die Parkplatzsituation im Bereich des Roppelt-Kellers sprach Georg Jäger an. Dazu erklärte der Bürgermeister, dass jetzt ein Grundstück zur Verfügung stehe, auf dem durch den Gastwirt ein zusätzlicher Parkplatz geschaffen werden könne.