Die Ägidius-Kirche in Kirchaich ist eigentlich ein sehr großes Gotteshaus – aber für den Gottesdienst zum 80. Geburtstag von Ewald Thoma war sie gerade groß genug.
Der Pfarrer im Ruhestand und Ehrenbürger Oberaurachs hat seinen Wirkungskreis, die Pfarrei Dankenfeld-Kirchaich, und später die Pfarreiengemeinschaft Priesendorf-Dankenfeld/Kirchaich ganz wesentlich geprägt. Seit 1983 wirkte er hier, vor zwei Jahren ernannte ihn die Gemeinde Oberaurach zum Ehrenbürger.
Ewald Thoma wurde im August 1939 in München geboren, zum Priester wurde er am 28. Juni 1970 in St. Kunigund in Bamberg geweiht. Vorher hatte er den weltlichen Beruf des Vermessungstechnikers ausgeübt. Gleich nach seiner Kaplaneistelle in Lichteneiche übernahm er im September 1983 die Pfarrei Dankenfeld-Kirchaich.
Zeltlager ist Herzenssache
Jahrzehnte lang verbrachte Pfarrer Thoma seinen Geburtstag beim Zeltlager der Pfarrei, das er ins Leben rief und bis ins hohe Alter jedes Jahr begleitete – ebenso wie die Skifreizeiten der Pfarrjugend.
In diesem Jahr endete das Zeltlager an seinem Geburtstag, die Teilnehmer fanden sich nach ihrer Heimkehr unverzüglich zum Ständchen für den Pfarrer ein.
Schon 1985 begann Ewald Thoma, die Jugendarbeit in Dankenfeld und Kirchaich aufzubauen, das erste Zeltlager war in jenem Jahr. Diese Arbeit prägte die besonders tiefe Verbundenheit seiner Pfarreimitglieder mit dem Pfarrer. So war die Kirche dicht gefüllt mit Fahnenabordnungen, Freunden und Nachbarn. Den Gottesdienst gestaltete Kaplan Christian Montag, der aus Kirchaich stammt und dessen Weg zur Priesterweihe 2015 Pfarrer Ewald Thoma begleitete.
Gemeinsames Ständchen
Der Kirchenchor unter Cäcilia Kager gestaltete den Gottesdienst, anschließend spielten die Musiker aus Kirchaich, Dankenfeld und Priesendorf ein gemeinsames Geburtstagsständchen auf dem Kirchplatz.
Bürgermeister Thomas Sechser gratulierte auch im Namen seiner Kollegin Maria Beck aus Priesendorf und Michael Ziegler aus Eltmann, dessen Stadtteil Lembach ebenfalls im Wirkungskreis von Ewald Thoma liegt.
Alle dankten Thoma für sein langjähriges Wirken und auch für seine spezielle Interpretation von „Pfarrer. i. R.“. Das bedeutet für ihn nämlich nicht „im Ruhestand“, sondern „in Rufweite“.
Engagement über alle Grenzen
Bürgermeister Sechser würdigte den Einsatz von Ewald Thoma in der Jugend-, aber auch in der Seniorenarbeit und in der Erwachsenenbildung weit über die Grenzen des Bistums Bamberg hinaus. Eng verbunden ist er nach wie vor der DJK Kirchaich, deren geistlicher Beistand er über Jahrzehnte war. Auch zahlreichen baulichen Herausforderungen stellte er sich, zuletzt vor seiner Pensionierung dem Neubau des Kindergartens in Kirchaich.
Senegal-Projekt gegründet
Lang war die Schlange der Gratulanten, darunter auch viele, die wegen Pfarrer Thoma zu Paten wurden. Ein Teil seines Engagements spielt sich nämlich im Senegal ab, wo fast 1000 Kinder dank der von ihm gegründeten Schulpatenschaft die Möglichkeit haben, eine Schule zu besuchen und eine Berufsausbildung zu absolvieren. Ewald Thoma und seine frühere Haushälterin Cäcilia Kager bauten dieses Projekt auf und sorgen dafür, dass die Gelder direkt bei den Kindern ankommen.