zurück
HASSBERGKREIS
Europas zweitbeste Nachwuchsmathematiker
Vier junge Mathematiker vom Regiomontanus-Gymnasium Haßfurt reisten zu einem Mathe-Knobel-Wettbewerb nach Budapest und kehrten mit einem erfolgreichen 2. Platz zurück. Vor dem Parlament stellten sich (von links) Maximilian Gerschütz, Felix Buld, Clemens Reitelbach und Simon Eußner für ein Erinnerungsfoto.
Foto: Christiane Reuther | Vier junge Mathematiker vom Regiomontanus-Gymnasium Haßfurt reisten zu einem Mathe-Knobel-Wettbewerb nach Budapest und kehrten mit einem erfolgreichen 2. Platz zurück.
Von unserer Mitarbeiterin Christiane Reuther
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:21 Uhr

„Wie viele dreistellige positive ganze Zahlen gibt es im Zehnersystem insgesamt, die bei unveränderter Schreibweise in jedem erlaubten Zahlensystem eine Quadratzahl darstellen?“ Vier junge Mathematiker aus der 10. Klasse des Regiomontanus-Gymnasiums Haßfurt hatten fast keine Probleme, diese Knobel-Aufgabe beim „internationalen Bolayi Mathematik Teamwettbewerb“ zu lösen.

Gemeinsam mit ihrer Fachbetreuerin Regina Krieger waren Felix Buld, Simon Eußner, Clemens Reitelbach und Maximilian Gerschütz ins ungarische Budapest gereist und belegten den 2. Platz. Im Vorfeld gingen viele Teams unter anderem aus Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen an den Start und knobelten um die Wette. Die Teilnehmer mussten Vierermannschaften aus den jeweiligen Klassenstufen bilden und durften selbst über die Zusammensetzung ihrer Teams entscheiden.

Abgedeckt waren am Regiomontanus Gymnasium die Jahrgangsstufen sechs bis zehn. Die Arbeitszeit für die 14 Aufgaben betrug 60 Minuten. Das Team mit Felix, Simon, Clemens und Maximilian, das sich „Breiter als der Term“ nannte, war Bayern- und Deutschlandweit das Beste und freute sich auf die europaweite Herausforderung in Budapest nebst Kulturgenuss bei Tag und Nacht.

Um die Wette knobeln machte dem Quartett aus dem Landkreis Haßberge offensichtlich viel Spaß: „Im Team konnte jeder seine Stärken einbringen“, sagte Maximilian. Die Teamfähigkeit und die Freude am gemeinsamen Lösen von Denk- und Knobelaufgaben standen im Mittelpunkt. Im Finale in Ungarn mussten fünf Aufgaben gelöst werden. „Die hatten es in sich“, war sich das Team aus dem Naturwissenschaftlichen Zweig einig. In 60 Minuten musste manch harte Nuss geknackt werden. Eine davon war die eingangs erwähnte Aufgabe, „die mit Abstand die schwierigste war“, wie Felix zugestand.

Im „multiple-choice Stil“ waren verschiedene Antworten möglich und von keiner bis alle konnten die Lösungsansätze richtig oder falsch sein. Nach dem Test rätselte das Quartett noch lange an dieser Aufgabe, bei der fünf Lösungen mit den Zahlen von sechs bis zehn möglich waren, aber nur eine richtige Antwort anzukreuzen war: nämlich die Zahl neun. Mit Ideenreichtum, Flexibilität und logischem Denken hatten die vier, die sich nicht zu den „Mathehassern“ zählen, ihre eigenen Strategien ausgearbeitet. Man musste überlegen, was man ankreuzt und was lieber nicht, denn es gab auch Punkteabzug für die falsche Lösung.

Unter der Trainingsanleitung durch Fachbetreuerin Regina Krieger waren die Voraussetzungen bestens. Man habe das ganze locker angegangen und bei geringem Aufwand, wie sich alle vier einig waren, einen großen Ertrag eingefahren. „Es war das erste Mal, dass unsere Schule an diesem Wettbewerb teilgenommen hatte“, berichtete Regina Krieger. Der Anreiz waren vier Tage Budapest, die vom Veranstalter, dem Herrenhofbund und dem Elternbeirat finanziert wurde. Und nachdem das Quartett schon den „Känguru“ Mathe-Wettbewerb erfolgreich für sich eingenommen hatte, waren alle vier top motiviert und legten für den Knobelspass in Budapest noch einen drauf und erreichten 57 von 70 Punkten. Das wurde mit einer Urkunde, Medaille und einem Buchpreis honoriert.

Nach dem erfolgreichen Abschneiden in diesem Jahr ist im nächsten Jahr dann die Krönung programmiert. „Im nächsten Jahr fahren wir nach Ungarn und holen uns mit voller Punktzahl die Goldmedaille“, freut sich das Quartett schon im Vorfeld über den Wettbewerb, dessen Geschichte genauso spannend wie die Aufgabenstellung ist. Der Wettbewerb stand im Zeichen der großen Mathematiker und Entwickler der nicht-euklidischen Geometrie, János Bolayi und Carl Friedrich Gauß. Der Wettbewerb wurde vor elf Jahren an einem Gymnasium in Budapest von einer Handvoll Lehrern und mit nur wenigen Mannschaften initiiert und hat heute allein in Ungarn über 80 000 Teilnehmer. Damit hat er in Ungarn alle laufenden Wettbewerbe einschließlich „Känguru“ überholt und reiste nun auch erfolgreich nach Deutschland.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Haßfurt
Carl Friedrich Gauß
Geometrie
Mathematiker
Regiomontanus
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top