25 Jahre besteht die "Dorfgemeinschaft Eschenbach". Dieses Jubiläum feierte man. Dabei spielte die Nothelferkapelle eine große Rolle, die der ganze Stolz der Vereinsmitglieder ist. Von der Kapelle am Hang des Wallbergs hat man den besten Blick auf Eschenbach und das Maintal.
Seit der Gründung des Vereins wurde alljährlich auf dem Dorfplatz ein Mostfest veranstaltet, dessen Erlös zuerst an soziale Einrichtungen ging. Doch bald reifte der Gedanke, den erwirtschafteten Überschuss im Dorf zu investieren und vielleicht eine kleine Kapelle in Form eines überdachten Marterla zu errichten. Die Idee reifte, aus dem Marterla wurde eine größere Kapelle, die den 14 Nothelfern gewidmet werden sollte. Deswegen ist die Kapelle auf die Basilika Vierzehnheiligen ausgerichtet, den wohl bekanntesten Wallfahrtsort des Frankenlandes. Die Weihe fand am 28. Mai 1999 durch den Würzburger Weihbischof Helmut Bauer statt.
"Für diese wunderschöne Kapelle werden wir von allen bewundert und beneidet. Deswegen wollen wir heute allen einen großen Dank abstatten, die damals mitgewirkt haben. Wir waren und sind eine super Truppe", betonte der stellvertretende Vorsitzende Günter Hofmann. Er überreichte den Gründungsmitgliedern für 25 Jahre Mitgliedschaft ein Bild der Kapelle mit der Dankurkunde: Peter Behütuns, Erich Mölter, Thomas Resch, Karl-Werner Wagner, Bernd Oppelt, Rainer Behütuns, Matthias Krapp, Klaus Hofmann, Sabine Resch, Frank Eberwein, Michaela Krapp, Stefan Krapp und Thomas Schmitt.
"Der Initiator der ganzen Sache, der damals alles in die Hand genommen hat und von der ersten Stunde an den Verein gelenkt und den Verein trotz Wohnortwechsel geleitet hat, war aber unser Matthias Krapp. Wegen seiner außerordentlichen Verdienste hat ihn die Vorstandschaft nun einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt", teilte Vorsitzender Thomas Resch unter großem Beifall mit. Er überreichte Krapp die Ernennungsurkunde. Er sei nach dem früheren Pfarrer Siegfried Vogt erst das zweite Ehrenmitglied des Vereins.
Matthias Krapp wohnt jetzt in Priesendorf (Lkr. Bamberg), wo er seit 1. Mai 2020 Bürgermeister ist und Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Lisberg. Er führte die Eschenbacher Dorfgemeinschaft von der Gründung bis 2019. "Ich freue mich und bin stolz auf diese Auszeichnung", sagte Krapp sichtlich gerührt. Es sei schon etwas Besonderes gewesen, von den ersten Gedanken bis zum Bau der Kapelle. "Es war ein echter Wahnsinn, wie wir das gerissen haben."
Er ließ die Geschichte des Kapellenbaus noch einmal Revue passieren. Jedes Mitglied hatte sich bereit erklärt, 500 Mark in die Kasse zu zahlen, monatlich 50 Euro, um einen finanziellen Grundstock zu haben, wenn etwas schiefläuft. "Der Durchbruch ist aber gelungen, als unser Brauereibesitzer Karl Wagner zu uns sagte: ,Ihr bekommt von mir 100 000 Mark.' Da haben wir alle geschluckt!" Wagner sei darauf bedacht gewesen, dass das Geld zweckgebunden für die Errichtung einer Kapelle Verwendung findet.
Darüber hinaus sei man aber auch von vielen anderen Seiten unterstützt worden, so dass man schließlich 180 000 Mark verbauen konnte und die Kapelle ohne Schulden hingestellt wurde. "Das war ein Kraftakt von allen Beteiligten", so Krapp. Er bekommt heute noch Gänsehaut "wie wir das geschafft haben". "Macht weiter so", gab Trapp den Mitglieder der Dorfgemeinschaft mit auf den Weg. "Ich komme immer gerne nach Eschenbach."
Vorsitzender Thomas Resch berichtete, wie Corona das Vereinsleben lahmlegte und Veranstaltungen abgesagt werden mussten. Dazu zählten auch die Biertage von Eltmann. Man habe trotzdem Arbeiten wie den Anstrich der Kapelle durchgeführt und einen neuen Rasenmäher mit Antrieb gekauft. Wegen der Coronaauflagen habe man nur Freiluftgottesdienste organisieren können. "Ich hoffe, dass jetzt wieder mehr Aktivitäten möglich sind, damit mehr Schwung in den Ort kommt", so Resch.
Die Mitglieder diskutierten dann über das Jahresprogramm, das einen Arbeitseinsatz an der Kapelle am 16. Oktober vorsieht. Man will die Planung einer Unterstellhütte angehen, um Tisch, Bänke und andere Utensilien des Vereins lagern zu können. Diese soll aber das Umfeld der Kapelle nicht stören. Karin Arnold wurde ein besonderer Dank ausgesprochen, da sie sich das ganze Jahr um den Blumenschmuck in der Kapelle und deren Außenanlagen kümmert.