(dix) Zufrieden liegt Katharina in den Armen von Mutter Carolin und sie strahlt vor sich hin. Strahlen ist angesagt an diesem Vormittag in der Brauerei Raab, generationsübergreifend – von der gerade einmal ein halbes Jahr alten Katharina bis hin zu Brauerei-Chef Michael Raab. Aber strahlen passte zum Anlass, denn immerhin bekam die Brauerei als erste Brauerei Unterfrankens den Titel „Solarbier-Brauerei“ verliehen.
Den Weg dorthin erläuterte bei einer Feierstunde Michael Raab. Große Investitionen waren in den vergangenen Jahren getätigt worden, so nicht nur der große Umbau im Jahr 2003, sondern unter anderm auch der Einbau einer großen Fotovoltaikanlage. Stets waren die Bauaktivitäten auch mit dem Gedanken verbunden, Ressourcen zu schonen und fossile Energieträger durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Und dies sind zugleich Voraussetzungen, dass die Brauerei in Zukunft den Titel „Solarbier-Brauerei“ führen kann. Solarbier ist ein eingetragenes Warenzeichen, Lizenzgeber ist die Firma SIMG GbR aus Pfaffenhofen. Dass die Vorgaben eingehalten werden, darüber wacht im Zertifizierungsverfahren die Technische Universität Weihenstephan. Und wie wird nun aus Bier ein Solarbier? Zahlen sprechen da für sich: Bei rund 80 Prozent liegt der Anteil der regenerativen Energie am Gesamtenergieverbrauch. Was an Strom über die durch die Fotovoltaikanlage erzeugte Menge hinaus benötigt wird, bezieht Raab als Öko-Strom. Raab wurde zudem eine deutlich bessere Energieeffizienz als vergleichbare Brauereien attestiert. Das Zertifizierungsergebnis von 80 Prozent berechtigt nun auch die Brauerei, die gleiche Prozentzahl des Bierausstoßes als Solarbier zu kennzeichnen (etikettieren).
Die Firma sei ein Musterbetrieb und spiele eine Vorreiterrolle lobte Hubert Brandl, Geschäftsführer von SIMG, die Brauerei Raab, in der sich die Verbindung zwischen Tradition und Moderne widerspiegle.
„Ein Kompliment und Respekt für die Leistungsfähigkeit und Zukunftsorientiertheit der Firma“ überbrachte Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst. Er freute sich zudem, dass die Entwicklung der Brauerei in das Gesamtkonzept der Stadt passe, das da laute, „den zukünftigen Generationen gerecht zu werden“.
Und Lob gab es auch vom stellvertretenden Landrat Bernhard Ruß: Wegweisend sei es, was in Sachen nachwachsender Rohstoffe in Hofheim verfolgt werde.
Nicht als Job, sondern als Leidenschaft verstehe der Familienbetrieb seine Arbeit, lobte Hauptgeschäftsführer Werner Gloßner vom Verband Privater Brauereien Bayern „eine Unternehmerfamilie mit Fleiß, Ausdauer und Ideenreichtum“. Dass man in der Hofheimer Brauerei beim Energieverbrauch konsequent regenerative Energien einsetze zeige eine „gelebte Unternehmensphilosophie“.