Am Eltmanner Schulzentrum war die "Faire Woche" kaum zu übersehen. Überall auf dem Außengelände gab es Spuren – ökologische Fußabdrücke, die zum Nachdenken anregen sollen. Alle Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums, Läden und die Kirchengemeinden hatten die Faire Woche mitgestaltet.
Zu Beginn gab es eine ökumenische Andacht auf der Wiese vor der evangelischen Kirche in Eltmann. Pfarrerin Sarah Schimmel und die Gottesdienstbeauftragte der katholischen Pfarrei, Elisabeth Müller-Förtsch, wagten eine neue Form der Andacht, die zwar mit einem Lobpreis auf Gottes Schöpfung begann, dann aber alle Anwesenden dazu einlud, sich über den Bibeltext zum Sabbat auszutauschen. Dabei wurde deutlich, dass der arbeitsfreie Sonntag ein ganz wesentliches soziales und strukturgebendes Element in der Gesellschaft ist.
Auch wenn der Gottesdienstbesuch für immer weniger Menschen zum Sonntag gehöre, so sei er doch wichtig als der Tag, an dem das Tempo ein Stück weit heruntergefahren werde. Ohne spürbare Sonn- und Feiertage mit entsprechenden Regeln und Traditionen, werde das Leben einförmig und beliebig. Das habe sich im Lockdown besonders deutlich gezeigt, stimmten die Anwesenden Pfarrerin Schimmel zu. Gleichzeitig sei der Sonntag der Tag, dankbar zu sein für die zurückliegende Woche, für das, was andere für einen getan haben, für Wertschätzung gegenüber Menschen und Waren.
Mit Wertschätzung, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit befassten sich auch die Schülerinnen und Schüler an der Georg-Göpfert-Mittelschule, der Johann-Baptist Graser-Grundschule und der Wallburg-Realschule. Während der Fairen Woche machten sie sich Gedanken über ihren Lebensstil von Ernährung über Kleidung und Mobilität bis hin zu Wohnen und Energieverbrauch. Erschrocken mussten sie erkennen, dass eine Erde nicht genügt, wenn weltweit alle Menschen auch nur einen Bruchteil dessen konsumieren möchten, wie es die westliche Welt tut. Viele gute Ansätze wurden gefunden, wie jeder Einzelne dazu beitragen kann, die Übernutzung der Erde zu reduzieren.
Diese Gedankengänge anzuregen, darum bemühten sich auch das Lebensmittelgeschäft Gutbrod, Gittis Naturkostladen und der Weltladen. Als Fazit war Elisabeth Müller-Förtsch überzeugt, dass es auch in der diesjährigen Fairen Woche gelungen ist, neue Akzente zu setzen und einen Anstoß bei den Menschen zu geben, mit ihren eigenen Ressourcen und den Ressourcen der Erde schonender umzugehen.