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Eckartshausen
Maroldsweisach: Dem Wald hilft nur monatelanger Dauerregen
Mit Profit aus der Waldbewirtschaftung wird es in den nächsten Jahren schlecht aussehen, wie Forstoberrat Jürgen Hahn vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) aus Schweinfurt und Förster Wolfgang Meiners beim Waldbegang der Gemeinde Maroldsweisach deutlich machten.
Foto: Stefanie Brantner | Mit Profit aus der Waldbewirtschaftung wird es in den nächsten Jahren schlecht aussehen, wie Forstoberrat Jürgen Hahn vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) aus Schweinfurt und Förster Wolfgang ...
Stefanie Brantner
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:30 Uhr

Der Wald leidet in ganz Deutschland. An manchen Orten etwas mehr – etwas offensichtlicher. Als eine Hauptursache hat man den Klimawandel ausgemacht. Trockenere und heißere Sommer, aber auch schnee- und regenärmere Winter bringen den Wasserhaushalt der Bäume aus dem Gleichgewicht und machen sie für Schädlinge angreifbarer. Teilweise vertrocknen sie auch schlichtweg. Auch die Fehler vorangegangener Generationen, die auf schnelles Wachstum und Profit setzten und Fichten in großen Monokulturen anpflanzten – jetzt, nach drei Dürrejahren, machen sich die Folgen davon bemerkbar.

Mit Profit aus der Waldbewirtschaftung wird es aber in den nächsten Jahren schlecht aussehen, wie Forstoberrat Jürgen Hahn vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) aus Schweinfurt beim Waldbegang der Gemeinde Maroldsweisach am vergangenen Montag deutlich machte. "Wir schlachten derzeit unsere Kälber", stellte er fest. Bäume, die in 30 bis 40 Jahren profitabel vermarktet werden sollten, sind weg. Und das, ohne dass man einen nennenswerten Ertrag gehabt hat.

Doch trotz der eher schlechten Nachrichten aus der Waldbewirtschaftung gab es durchaus auch Positives zu vermelden, als das Gremium sich im Eckertshäuser Wald ein Bild vor Ort machte. Besonders positiv wirke sich derzeit aus, dass die Fördertöpfe gut gefüllt seien, sagte Förster Wolfgang Meiners. Nur so sei die insektizidfreie Käferbekämpfung in diesem Umfang überhaupt möglich. Er habe jedenfalls noch niemals einen Cent für Spritzmittel ausgegeben, versicherte Meiners. Chemie gehöre nicht in den Wald.

Ein Vorteil, der sich im Haßbergkreis in etlichen Revieren zeigt, ist, dass schon frühzeitig auf den Klimawandel reagiert wurde und man sich darauf besonnen hat, eine Durchmischung unterschiedlichster Baumarten zu erreichen. Außerdem hat Meiners seit Jahren darauf gedrungen, die Naturverjüngung zu unterstützen. So ist es gelungen, die Waldbesitzer von regelrechten Kahlflächen, wie sie derzeit in vielen Gebieten anzufinden sind, zu verschonen.

Auch auf dem Waldstück in Eckartshausen zeigt sich die Naturverjüngung in unterschiedlichen Wachstumsphasen. Also selbst wenn die letzte Fichte fällt – und dies wird nicht mehr lange dauern, wie die Forstleute befürchten – steht darunter schon ein neuer, wenngleich auch noch recht junger Wald.

Meiners ging auch auf den Jahresbetriebsplan und die Jahresbetriebsnachweisung ein. Nicht zuletzt dank der zentralen Holzlagerplätze, die geschaffen wurden, habe das ganze Holz aus dem Maroldsweisacher Forst verkauft werden können. Als schier unmöglich erscheine jedoch zurzeit die Planung für die Zukunft. Sie biete eigentlich nur noch einen groben Rahmen, denn meist laufe man den Naturereignissen hinterher. Trotzdem hofft Meiners für 2021 mit 14 560 Euro auf einen kleinen Gewinn aus der Waldbewirtschaftung.

 
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