
„Es ist schön, das Förderzentrum der Lebenshilfe einmal näher kennenzulernen.“ So äußerte sich ein Besucher am Tag der offenen Tür. Dieser war bestens dazu geeignet mit seinem vielseitigen Programm, zusammengestellt von Lehrern und Erziehern, die schulvorbereitende Einrichtung (SvE), die Schule und die Tagesstätte des Förderzentrums mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung der Lebenshilfe Haßberge in Sylbach unter die Lupe zu nehmen.
„Das Angebot ist toll und macht Spaß“, zeigte sich Martina Kümmel aus Sand begeistert. Der fünfjährige Sohn Noah konnte sich in der Turnhalle beim Klettern, Steigen und Hüpfen austoben.
Dies ermöglichte eine Bewegungslandschaft mit psychomotorischen Geräten. Verschiedene Module, darunter ein Kletterseil, sind fester Bestandteil in der schulvorbereitenden Einrichtung.
Die Bewegungslandschaft soll Kinder dazu anregen, sich selbst zu bewegen, sich herauszufordern, eigene Ideen umzusetzen und Erfahrungen zu sammeln. „Körper und Geist werden gefordert“, berichtete die Heilpädagogische Förderlehrerin Gerlinde Schmitt.
Die Geräte konnten dank einer Spende in Höhe von 6000 Euro durch den „Förderverein krebskranker Kinder Hambach“ sowie durch die Restfinanzierung seitens des Schulaufwandsträgers angeschafft werden.
Die Besucher konnten Informationen sammeln, gute Atmosphäre schnuppern und Kontakte knüpfen. Der 17-jährige Jonas präsentierte seinen Pflegeeltern stolz das Förderzentrum als seine momentane zweite Heimat. Der Jugendliche aus Fürnbach besucht die erste Berufsschulstufe in Sylbach und zeigte sich am Kletterseil richtig „losgelöst“. Und nach einem Rundgang durch die Räume fällt es den Eltern jetzt leichter, Gesichter den Betreuern zuzuordnen, von denen Jonas zu Hause erzählt. Die Eltern zeigten sich sehr angetan vom Angebot und lobten: „Es ist ein guter Geist zu spüren.“
Zum guten Geist zählen auch all die Lehrer und Erzieher, die in mühevoller Vorarbeit ein tolles Mitmachangebot auf die Beine stellten, wie etwa das Basteln einer Astgabelrassel oder das Vorlesen von Geschichten. Aber auch Rhythmusspiele, Erzähl- und Schattentheater, Malen, Basteln, kulinarische Leckerbissen und vieles mehr vervollständigten das Angebot.
Unterstützte Kommunikation war eine der Stationen, die den Besuchern vor Augen hielt, wie im Förderzentrum gelernt wird. „Der Unterricht an unserer Schule ist anders aufgebaut“, sagte Schulleiterin Margit Lesch. Wer sich nicht durch Sprache ausdrücken kann, bekommt Hilfe durch Gebärden, die mittels Kommunikationsgeräten unterstützt werden. Es sind oftmals ganz banale Situationen, die im geschützten Rahmen des Schulalltags ausprobiert werden, um Selbstständigkeit zu trainieren.
Das kreative Angebot wird in der Nachmittagsbetreuung der Tagesstätte ganz großgeschrieben, wie Leiterin Isolde Martin berichtete. Der „Pädagogische Ganztag“ ist ein freiwilliges Angebot, das in der unterrichtsfreien Zeit angeboten wird und Sport, Spiel, Kreativität und kulturelle Veranstaltungen verknüpft. Inklusion wird oftmals regional vor Ort umgesetzt. Und auch mit der benachbarten Grundschule werden Projekte gemeinsam angegangen.