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KÖNIGSBERG
Erwin Koch gibt nicht auf
Wie gut Aufenthalte Kindern tun, davon konnte sich Erwin Koch (rechts) im Sommer bei einem Besuch des Erholungsheimes „Tschaijka“ (die „Möwe“) 150 Kilometer südlich von Kiew selbst überzeugen. Links: Valentina Deputat (Dolmetscherin) und Olga Jantschuk (Präsidentin der Tschernobyl Kinderorganisation Gebiet Tscherkassy).
Foto: Gerold Snater | Wie gut Aufenthalte Kindern tun, davon konnte sich Erwin Koch (rechts) im Sommer bei einem Besuch des Erholungsheimes „Tschaijka“ (die „Möwe“) 150 Kilometer südlich von Kiew selbst überzeugen.
Von unserem Mitarbeiter Gerold Snater
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:19 Uhr

Nur wenige in Königsberg und darüber hinaus kennen ihn nicht, den kleinen, immer leicht nach vorne gebeugt gehenden Erwin Koch aus Unfinden. Den Mann, der sich seit vielen Jahren unermüdlich für Tschernobyl und die dort von der Katastrophe betroffenen Kinder und die Region eingesetzt hat. Seit 1991 tut der inzwischen 69-Jährige das selbstlos und mit ungeheurer Energie, die man dem kleinen Mann oft gar nicht zutraut. Unzählige Hilfstransporte wurden von ihm oft unter größten Schwierigkeiten organisiert, viele Geldspenden an die entsprechenden Stationen und Projekte in der Ukraine weitergegeben. Viel Zeit seines Lebens hat er damit verbracht Sach- und Geldspenden zu sammeln, für die er sich im Gespräch mit der Heimatzeitung herzlich bedankte.

Meist stieß er dabei auf offene Ohren, zumal bekannt ist, dass er immer versucht, alle Spenden gerecht zu verteilen, damit sie auch dort ankommen, wo sie benötigt werden und vorgesehen sind. Von ihm wurde stets gezielt geholfen.

Doch nun ist Erwin Koch am Ende seiner Leistungsfähigkeit angelangt. Aus gesundheitlichen Gründen kann er in Zukunft keine Hilfstransporte mehr in die Wege leiten. Der letzte fand im Juni/Juli dieses Jahres statt und umfasste insgesamt 120 Kubikmeter an verschiedenen Waren, die in Unfinden von fleißigen Helfern in einem Jumbozug verstaut wurden. Jeder noch so kleine Leerraum wurde dabei ausgenutzt, um rund acht Tonnen Kleidung, Schuhe, Betten und Spielzeug, 0,5 Tonnen für einen Malwettbewerb, eine Tonne Kranken- und Pflegebedarf, fünf Tonnen Geräte und 3,5 Tonnen Familienpakete zu verladen. Dringend benötigt werden dort immer noch, so Erwin Koch, als Folge der Tschernobylkatastrophe und der vielen folgenden Krebserkrankungen, Windeln und Stomabeutel.

Solche Transporte wird es in Zukunft leider nicht mehr geben. Weiterhin unterstützen will Erwin Koch aber die Erholung von Kindern in der Region Tschernobyl und Tscherkassy. Dafür werden von ihm Spenden weiterhin angenommen und gezielt eingesetzt. Wie gut das Kindern tut, davon konnte sich Erwin Koch im Sommer dieses Jahres bei einem Besuch im Kindererholungsheim „Tschaijka“ (die „Möwe“) 150 Kilometer südlich von Kiew selbst überzeugen. Hier waren 41 Kinder im Alter von sieben bis 15 Jahren und vier Betreuer zur Erholung untergebracht. Dort wurden sie nicht nur untersucht und entsprechend versorgt. Außerdem wurden ihnen, so Erwin Koch, die unterschiedlichsten Erfahrungen für die weitere Bewältigung ihres Lebens vor Ort mitgegeben. Dass es den Kindern gutgetan hat, zeigte sich in der großen Dankbarkeit, die sie Erwin Koch auf verschiedene Art und Weise entgegenbrachten.

Finanziert wurde dieser Aufenthalt durch private Spenden aus Unfinden und Königsberg sowie von weiteren privaten Spenden und dem Verein „Hilfe für Tschernobyl-Kinder“. Erwin Koch hofft, dass auch in Zukunft weiterhin solche Aufenthalte durchgeführt werden können. Er wird sich selbst persönlich dafür einsetzen, dass bei ihm eingehende finanzielle Mittel direkt dort ankommen, wo sie nötig sind. Selbstverständlich werden auch bestehende Patenschaften weiterhin gepflegt und Medikamente für Krebspatienten, wenn möglich, besorgt.

Wer Erwin Kochs Aktionen finanziell unterstützen möchte, kann unter der IBAN DE 02 793517300009272014 (Empfänger: Hilfe für Tschernobyl-Kinder e.V.) einen Beitrag leisten. Nach Eingang der Spende wird eine steuerlich wirksame Spendenbescheinigung ausgestellt.

Keine Hilfstransporte werden in Zukunft in Unfinden mehr verladen werden. Aus gesundheitlichen Gründen ist das Erwin Koch nicht mehr möglich.
Foto: sn (HTB) | Keine Hilfstransporte werden in Zukunft in Unfinden mehr verladen werden. Aus gesundheitlichen Gründen ist das Erwin Koch nicht mehr möglich.
 
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