Die Ruine Bramberg ist um eine Attraktion reicher. Am Freitagvormittag wurde die dort errichtete Aussichtsplattform offiziell im Beisein zahlreicher Gäste ihrer Bestimmung übergeben. Die Kosten hierfür belaufen sich einschließlich einiger Sanierungsarbeiten auf 134.000 Euro, erläuterte Heiko Stölzner, Leiter des Forstbetrieb Bad Königshofen.
Zu einem sprichwörtlich "herausragenden Ereignis", hieß Landrat Wilhelm Schneider die Gäste willkommen. "Auf dem neuen Aussichtsturm stehen wir knapp 500 Meter über dem Meeresspiegel und somit auf dem höchsten Punkt im Naturpark", so der Landrat. Dank sagte er dem Landtagsabgeordneten Steffen Vogel, der Landesmittel für den Aussichtsturm organisiert habe. Ein Lob sprach der Landkreischef Heiko Stölzner aus, dem Leiter des Forstbetriebs Bad Königshofen, dessen Mitarbeiter das Bauvorhaben verwirklichten.
Seit 2012 existierte die Idee eines Aussichtsturms in der Ruine Bramberg. 2020 wurde der Entwurf in das Regionale Erholungskonzept des Staatsforstbetriebes als mittelfristiges Projekt aufgenommen. Mit dem Aussichtsturm und der Ruine böte die Bramburg nun einen hervorragenden Erholungsraum für Einheimische wie für Touristen.
Heiko Stölzner zeigte sich erfreut, dass bei der Verwirklichung des Projektes eine gute Zusammenarbeit mit dem Naturpark und allen beteiligten Firmen vorhanden war. "Finanziert wurde Projekt aus Mitteln des Freistaates Bayern und einer zehnprozentigen Beteiligung der Bayerischen Staatsforsten", sagte der Forstbetriebsleiter. Er ging kurz auf die Historie der Ruine Bramberg ein, die sich im Besitz des Freistaates Bayern befindet. In jüngster Zeit sei sie durch das ehemalige Forstamt Ebern vor dem Verfall bewahrt worden. Im Zuge der Forstreform im Jahr 2004 wurde diese Aufgabe von der von ihm geleiteten Behörde übernommen. 2020 gab es erste Überlegungen eine Aussichtsplattform zu errichten. Naturpark Haßberge, Landratsamt und Staatsforsten stimmten sich ab.
Durch den Einsatz von Steffen Vogel in Verbindung mit Landrat Wilhelm Schneider konnten schließlich 120.000 Euro für diesen Zweck aus Mitteln des Freistaates gewonnen werden. Die Aussichtsplattform werde durch den Naturpark und die Staatsforsten gemeinsam unterhalten und gepflegt. Stölzner kam sichtlich ins Schwärmen, als er die Ausblicke schilderte, die sich Besuchern auf der Plattform bieten. "Das ist eine klare Aufwertung für die Region Haßberge", sagte Stölzner.
Landtagsabgeordneter Vogel erläuterte aus welchen Mitteln das Projekt vom Freistaat bezuschusst wurde. Er freute sich, dass in Verbindung mit dem Bau des Aussichtsturms die Ruine quasi eine Gesamtsanierung erfahren konnte. Er bezeichnete das Projekt als "Leuchtturm für die gesamte Region." Weitere Redner waren Markus Kölbel, bei den Staatsforsten für Naturschutz zuständig, Naturpark-Geschäftsführer Lukas Bandorf, Rangerin Katja Winter, Andreas Leyrer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt, sowie Vertreter der bauausführenden Firmen. Sie alle betonten die gute Zusammenarbeit und freuten sich über das gelungene Projekt.
Bevor das Band zur Wendeltreppe zerschnitten wurde, ergriff Naturparkbotschafter Uwe Rädlein aus Ibind das Wort, ein Urgestein, was Heimat und Natur betrifft. Er ging auf die Historie der Ruine Bramberg ein, ihre Erforschungen, unter anderem durch den ehemaligen Kreisheimatpfleger Günter Lipp, und freute sich, dass die "Schlossberger Musikanten" die Feierstunde musikalisch umrahmten. "Für die Musikanten und für uns hier ist dieser Ort der Schlossberg und auf diesen sind wir absolut stolz", sagte Rädlein.
Schließlich sang er mit drei Mitstreitern nach der Melodie "Die alten Rittersleut…" selbstgedichtete Strophen, die bei den Besuchern für Erheiterung sorgten. Landtagsabgeordneter Steffen Vogel, Landrat Wilhelm Schneider, Forstbetriebsleiter Heiko Stölzner und Andreas Leyrer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus Schweinfurt, durchschnitten das Band zur Wendeltreppe, um bis zur Plattform hinaufzusteigen.