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ZEIL
Ernst wettert gegen Spekulanten
Linken-Wahlkampf: Ex-Parteichef Klaus Ernst (Mitte) besuchte die Genossen in den Haßbergen. Links Joachim Reitz, rechts Bundestagskandidat Stefan Bannert.
Foto: Linkes Bündnis Hassberge | Linken-Wahlkampf: Ex-Parteichef Klaus Ernst (Mitte) besuchte die Genossen in den Haßbergen. Links Joachim Reitz, rechts Bundestagskandidat Stefan Bannert.
nofi
 |  aktualisiert: 29.07.2013 18:30 Uhr

Knapp 20 Bürger, vor allem jedoch Genossen, konnte der Vorsitzende des Linken Bündnis Haßberge, Joachim Reitz, laut Pressemitteilung zu einer Wahlkampfveranstaltung in Zeil begrüßen.

Vier Urnengänge, von der Kommune, über das Land, den Bund und als Abschluss im Juni 2014 die Europawahlen werden in den kommenden Monaten nicht nur die Linke, sondern den ganzen bayerischen Politikbetrieb in eine Art von Dauerwahlkampf stürzen. Und zu allen Wahlen haben die Linken in der Region aus ihrer Sicht ein „wählbares Angebot“ vorgelegt, welches der Moderator Joachim Reitz der Reihe nach zu Wort kommen ließ.

Den Beginn machte Sabine Schmidt, die vor kurzem als Landratskandidatin nominiert wurde. Matthias Freund aus Bad Neustadt ist der Stimmkreiskandidat für die Bezirkstagwahl, Gotthard Greb aus Niederlauer (Kreis Rhön-Grabfeld) tritt für den Landtag an, und der Münnerstädter Stefan Bannert, Vorsitzender des Linken-Kreisverbandes Main-Rhön, bewirbt sich zum dritten Mal um das Direktmandat zum Bundestag im Wahlkreis Bad Kissingen, zu dem auch der Landkreis Haßberge zählt.

Der Hauptteil der Veranstaltung gehörte allerdings Klaus Ernst. Mit Forderungen zur Wiedereinführung der Rente mit 65, einem Mindestlohn, von dem man leben kann, einer Reichensteuer und einer Mindestrente von 1050 Euro hatte der 59-jährige ehemalige Gewerkschaftssekretär der Schweinfurter IG Metall die Zuhörer schnell auf seiner Seite.

Besonders mit seiner bildlichen Darstellung der Wirtschaft als Kuchen, der trotz stetigen Wachstums für weite Teile der Bevölkerung immer kleiner ausfalle, traf Ernst bei den Anwesenden auf breite Zustimmung. Um 14 Prozent sei die Wirtschaft und somit der Kuchen, von dem sich alle ernähren, seit dem Jahr 2000 gewachsen. Während die Löhne und Gehälter allerdings in etwa gleich blieben, seien die Gewinne der Unternehmen im gleichen Zeitraum regelrecht explodiert.

Aktionäre und andere Spekulanten haben sich somit nach Ernst des größten Teils des Kuchens bemächtigt, mit allen negativen Folgen, wie zum Beispiel auch der Rentenhöhe, welche sich ausschließlich an Löhnen und Gehältern orientiert. Hier forderte der Bundestagsabgeordnete die Einbeziehung aller Einkommensarten.

 
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