Mit einem Alarm der automatischen Brandmeldeanlage fing es an und weitete sich dann zu einem Großeinsatz aus: Im Kreisabfallzentrum in Wonfurt brannte es am Montagnachmittag erneut. Neben einigen kleineren Bränden im Bereich des Restmüllbunkers in den vergangenen zwei Jahren, die von den Mitarbeitern selbst gelöscht werden konnten, war der letzte Großalarm für die Feuerwehren im August 2021.
Feuerwehr Wonfurt braucht Verstärkung
Mit als Erster am Einsatzort an der Staatsstraße zwischen Wonfurt und Haßfurt war kurz nach 13.30 Uhr der stellvertretende Wonfurter Kommandant Daniel Pfaff, der dann auch die Einsatzleitung inne hatte. "Eine dichte Rauchwand erstreckte sich im Bereich vor den Toren des Müllbunkers", beschrieb Pfaff die Lage bei seiner Ankunft. Schnell wurde klar, dass hier die Feuerwehr Wonfurt die Brandbekämpfung nicht alleine würde bewältigen können.
Über die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt löste der Einsatzleiter eine sogeannte "Alarmstufenerhöhung" aus. In der Folge waren dann auch die Feuerwehren aus Steinsfeld, Untertheres, Haßfurt, Knetzgau, Hainert und Unterschwappach mit insgesamt 80 Feuerwehrmännern und -frauen schnell am Ort des Geschehens. Darunter standen auch um die 30 Atemschutzgeräteträger bereit, von denen ein Großteil auch eingesetzt werden musste.
Um genügend Löschwasser parat zu haben, kam auch der Wasser-Abrollbehälter der Haßfurter Feuerwehr zum Einsatz, der 9000 Liter fasst. Ein Hainerter Landwirt stand außerdem mit einem 15.000 Liter fassenden Güllefass in Bereitschaft, das dann aber doch nicht benötigt wurde. Von Seiten der Kreisbrandinspektion unterstützten Kreisbrandinspektor Ralf-Peter Schenk sowie die Kreisbrandmeister Johannes Betz, Klaus Oster und Fabian Hümmer den Großeinsatz. Der Rettungsdienst war ebenfalls zur Absicherung der Feuerwehrleute eingebunden, musste aber keine Einsatzkraft ins Krankenhaus bringen.
Einsatz zieht sich lange hin
Kurz vor dem Brandausbruch war nach Pfaffs Angaben ein Mitarbeiter des Kreisabfallszentrums mit dem betriebseigene Bagger gerade dabei, angelieferten Restmüll in den Schredder zu füllen, in dem das Material zerkleinert wird und danach in den Restmüllbunker fällt. Bei diesem Vorgang ereignete sich dann nach Betriebsangaben eine Explosion, in deren Folge der Müll in Flammen stand. Als Ursache dafür vermutet Pfaff Fremdkörper, die nicht im Restmüll hätten landen dürfen.
Nach dem Löschen des Hauptfeuers, das schnell unter Kontrolle war, zog sich der Einsatz noch insgesamt drei Stunden hin. Erst dann konnten die Feuerwehren ihre Heimfahrt antreten. Zuvor musste auch der Müll aus dem Bunker mit dem Bagger an die Oberfläche transportiert und abgelöscht werden. Dabei kamen auch Wärmebildkameras zum Einsatz, um nach versteckten Glutnestern Ausschau zu halten.