Im Hartlebsaal in Maroldsweisach kamen die Bürgermeister und die Gemeinderäte der Mitgliedsgemeinden der Hofheimer Allianz zusammen. Da die bisherige finanzielle Unterstützung über zwölf Jahre durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) im Juni 2025 endet, ist eine Evaluierung und Neuerstellung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK) verpflichtend, um weiter in den Genuss von Förderungen kommen zu können.
"Bürgermeister bin ich nicht mehr, aber der Vorsitzende der Hofheimer Allianz immer noch", sagte Wolfgang Borst aus Hofheim bei der Begrüßung. Er legte dann in einem Rückblick dar, was die Hofheimer Allianz in den zurückliegenden Jahren erreicht hat. Die Hofheimer Allianz sei Vorreiter gewesen, als es darum ging, Leerständen entgegen zu treten, sagte Borst. Dies sei Voraussetzung und nötig, um in den Ortschaften das Wohnen wieder attraktiver zu machen. Borst sprach davon, dass 385 Leerstände einer Verwendung zugeführt und Gebäude saniert wurden.
Kernprojekte stärken
Borst ging auch kurz auf das ein, was nicht so gut gelaufen ist, wie zum Beispiel die "Mitfahrerbänke." Die Handlungsfelder, die durch die Gemeinde-Allianz Hofheimer Land bearbeitet wurden, konnten bestätigt werden. "Das Kernprojekt Flächen und Leerstandmanagement muss weiter gestärkt und sollte digitalisiert werden", sagte der Vorsitzende. Borst zeigte auch den Demographischen Wandel im Hofheimer Land auf, wo 2008 noch 15.193 Personen wohnten, 2023 nur noch 14.629 und für 2033 sind 13.840 prognostiziert. Das könne eine neue "Leerstands-Welle" nach sich ziehen, was eine Herausforderung für die künftige Arbeit in der Allianz sei.
Allianzmanager Philipp Lurz ging auf das Evaluierungsseminar in Kloster Langheim ein und sprach sich dafür aus, die Hofheimer Allianz wieder neu zu gründen. Dafür sei ein neues Konzept mit IPU zu erstellen. IPU ist ein Planungs- und Beratungsunternehmen aus Erfurt, das öffentlichen und privaten Auftraggebern in den Bereichen Regionalentwicklung, Landschaftsplanung und Stadtentwicklung komplexe Dienstleistungen anbietet. Von diesem Unternehmen waren Robin Herb und Maria Sommer anwesend, die ihr Unternehmen vorstellten und Vorschläge machten, wie man künftig in der Hofheimer Allianz arbeiten beziehungsweise was man dort bewirken könne.
Einig war man sich, dass die Kommunikation untereinander ausbaufähig sei und der Informationsfluss verbessert werden sollte. Herb und Sommer legten dar, dass ein wichtiger Bestandteil bei der Erstellung des ILEK die sieben geplanten Gemeindewerkstätten seien. So soll in jeder Mitgliedsgemeinde ein Vororttermin stattfinden, um gemeinsam mit den Bürgern Ziele, Maßnahmen und Projekte für die jeweilige Gemeinde festzulegen. Hier baten die Planer um rege Beteiligung.
Stellen erhalten
Bürgermeister Alexander Bergmann aus Hofheim bestärkte die Worte des Vorsitzenden. Er plädierte dafür, dass die Stellen von Projektmanager Philipp Lurz und von Kerstin Brückner erhalten werden sollen. Bei der Abstimmung, ob die Gemeinderäte den dargelegten und geplanten Ablauf des Beteiligungsprozesses befürworten, sprachen sich die von Bundorf, Ermershausen, Maroldsweisach, Aidhausen und Hofheim einstimmig dafür aus. Die Gemeinderäte von Riedbach und Burgpreppach waren nicht in der entsprechenden Anzahl erschienen, um beschlussfähig zu sein. Diese beiden Gremien müssen nun bei einer Gemeinderatssitzung darüber entscheiden. Auch hier ist jedoch die Zustimmung zu erwarten, sodass die Hofheimer Allianz über das Jahr 2025 hinaus ihre erfolgreiche Arbeit fortsetzen kann.