
Mit den Worten: "Würd' ich nicht im Himmel thronen, ich würde nur in Bundorf wohnen" zitierte Bundorfs Bürgermeister Hubert Endres anlässlich der Einweihung des Nahwärmenetzes im Frühjahr den Allerhöchsten. Doch nicht nur der will (angeblich) in Bundorf wohnen. Zahlreiche Neubürgerinnen und Neubürger kauften sich in den vergangenen Jahren ein leerstehendes Haus, um es wieder mit Leben zu füllen.
Am Donnerstag konnte Endres nun in seinem Jahresrückblick während der Gemeinderatssitzung im neu renovierten Rathaus stolz verkünden, dass in diesem Jahr der 100. Gebäudeleerstand im Gemeindegebiet seit dem Jahr 2009 beseitigt werden konnte. Damit sei Bundorf im Vergleich zur Einwohnerzahl der Spitzenreiter in puncto beseitigter Leerstände innerhalb der Hofheimer Allianz, wie Allianzmanager Philipp Lurz bestätigt. Derzeit leben 932 Menschen in den sechs Ortsteilen von Bundorf. Vor einem Jahr waren es 915. Die Einwohnertendenz sei steigend, sagt Endres.
Allianz fördert Kauf eines Leerstands mit 10.000 Euro
Doch warum zieht es Menschen aus Wien, Griechenland, Berlin oder dem beschaulichen Oberbayern nach Bundorf? Mit 23 Einwohnerinnen und Einwohnern pro Quadratkilometer immerhin eine der am dünnsten besiedelten Gegenden Westdeutschlands? Allein die gute Luft und die netten Nachbarn seien es nicht, wie Endres einst betonte. Ausschlaggebend sei etwa die gute Infrastruktur mit schnellem Internet.
Dazu komme die Leistungen der Hofheimer Allianz, der sieben Gemeinden in den Haßbergen angehören. Die Allianz fördert jeden Kauf eines Leerstands mit 10.000 Euro und sponsert obendrein noch eine kostenlose Architektenberatung. Bislang konnten so über 360 Leerstände in den 53 Orten der Allianz beseitigt werden.

Auch auf weitere abgeschlossene Projekt konnte Endres verweisen: So wurden unter anderem die "Gottwaldbrücke" und die Friedhofsmauer in Bundorf fertiggestellt. Das Rathaus wurde saniert und ein Bürgerhaus angebaut. Glasfaser- und Stromleitungen wurden in Walchenfeld und Stöckach verlegt. In Bundorf wurden das Feuerwehrhaus und das Nahwärmenetz eingeweiht.
Neues Informationssystem für Bürgerinnen und Bürger
Einstimmig votierte der Gemeinderat für die Einführung eines GIS-basierten Behörden- und Bürgerinformationssystems (geografisches Informationssystem), das von Bürgern der VG Hofheim und der Gemeinde Maroldsweisach genutzt werden kann. Bürgerinnen und Bürger können sich in Zukunft über die Internetseite der VG Hofheim oder auch über einen Touch-Screen in der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim beispielsweise über Grünflächen, Streuobstbestände, Freizeit- und Nahversorgungseinrichtungen, freie Bauplätze oder Verkaufsimmobilien informieren.
Auch die Lage von Grundstücksgrenzen oder Versorgungsleitungen kann damit genau bestimmt werden. Es werden Vermessungsstäbe inklusive einem Tablet angeschafft, womit beispielsweise Siebener Grenzsteine leichter finden können, sagte Oliver Hesse von der VG Hofheim. Der Feuerwehr zeigt das System an, wo sich der nächste Hydrant oder Schieber befindet.
Hundesteuer sorgt für Diskussion im Gemeinderat
Zum Thema Hundesteuer gab es eine längere Diskussion im Gremium. Die Verwaltung schlug vor, die Hundesteuer von 40 auf 60 Euro jährlich zu erhöhen sowie die Steuer für Kampfhunde von 400 auf 600 Euro. Dieser Vorschlag erhielt im Gremium keine Mehrheit. Der Gemeinderat einigte sich schließlich darauf, die Hundesteuer auf 50 Euro und die für Kampfhunde auf 500 Euro ab dem kommenden Jahr zu erhöhen.
Für die Buchung von Räumen im neuen Bürgerhaus Bundorf beispielsweise für Hochzeiten oder andere Familienfeiern setzte der Gemeinderat folgende Betriebskostenpauschale fest: Für den kleinen Bürgersaal werden 125 Euro fällig, für den großen Saal 250 Euro, für die Buchung aller Räume werden 400 Euro berechnet. Für Vereine aus dem Gemeindegebiet ist die Nutzung kostenlos. Details über die Abwicklung werden noch mit dem FC Bundorf geklärt.