Neuwahlen, Ehrungen und ein Vortrag über die Fallstricke des Erbrechts standen bei der Versammlung des Bundes der Steuerzahler (Regionalverband Bad Neustadt/Bad Kissingen/Schweinfurt/Haßberge) auf der Tagesordnung.
Hannah Stein, Vizepräsidentin des Bundes der Steuerzahler und Anwältin, zeigte in ihrem Vortrag unter dem Titel „Erben und Vererben“ vorrangig die Stolpersteine des Erbrechts auf. Mit ihrer These „Erben macht mehr Spaß, Vererben mehr Arbeit“ war ihr die Aufmerksamkeit der rund 50 Mitglieder sicher. Kein Wunder angesichts der vielen Fallstricke, die so manch gutgemeinte Nachlassvereinbarung oder auch ein Testament in das Gegenteil verkehren können und einen durchaus zu vermeidenden Streit zwischen den Erben auslösen können. Anhand etlicher Rechenbeispiele verdeutlichte Stein die Fehler, und wie diese vermieden werden können. Ihr Fazit: Eine qualifizierte Beratung sei in jedem Fall zu empfehlen, je höher das Vermögen und je größer die Familie, umso dringlicher; im Fall einer Firmenübertragung gehe ohne fachliche Beratung durch Steuerberater und Anwalt eigentlich nichts.
Sie streifte die aktuellen Urteile des Bundesverfassungsgerichts zur Behandlung von Betriebsvermögen im Erbfall, zur Pflichtteilsregelung sowie zu der immer wichtiger werdenden Frage von Immobilienvermögen im Ausland. Beim Betriebsvermögen betonte sie, dass es „nicht so bleiben wird, wie es jetzt ist“, Genaueres aber erst Mitte Dezember mitgeteilt werde. Erleichterungen werde es beim vorzeitigen Schenken – Thema Pflichtteil – geben und bei Auslandsimmobilien werde grundsätzlich das Erbrecht des jeweiligen Landes angewendet.
Die Neuwahl der Vorstandschaft erbrachte folgendes Ergebnis: Gerhard Eck, Steuerberater, Vorsitzender, Karin Lorenz, Bilanzbuchhalterin, zweite Vorsitzende; Beirat: Hugo Reinhard, Kaufmann.
Folgende Mitglieder wurden geehrt: Monika Christian (Bad Bocklet, 20 Jahre); Karin Lorenz (Schweinfurt, 20); Rainer Grünewald (Happertshausen, 30); Erich Handschuh (Schweinfurt, 35); Thomas Zink (Gerolzhofen, 50) und Hugo Reinhard (Bad Wörishofen, 60)